Also, ich persönlich konnte wie viele andere wohl auch Goethe, Shakespeare, Schiller & Co auch nie etwas abgewinnen. In der Schule war es Zwang und Lesestoff, den man nach Ansichten der Lehrer "unbedingt kennen sollte". Herrjeh, wieso denn? Und dann, nichts gegen Diskussionen darüber, welch kritisches Thema es behandelt, aber das konsequente Bestreben nach der Frage "Was will uns der Autor damit sagen?" kann man auch übertreiben. Letztendlich ist es Interpretationssache und man kann ja gar nie genau wissen, was der Autor damit sagen wollte. Und ich finde, dass dem Buch erst ein gewisser Zauber anhaftet, wenn man es nicht zu sehr zerreißt, wenn man ruhig seiner Fantasie freien Lauf lassen kann bei der Erörterung. Mit klassischer Schulliteratur wurde selten der heutige Zeitgeist und Literaturgeschmack getroffen. Allerdings gab es in bei mir in früheren Klassenstufen wirklich interessante und schöne Bücher, die wir lesen mussten. Zum Einen handelte es sich um das Kinderbuch "Die Reise nach Sundevit" und "Bootsmann auf der Scholle" von Benno Pludra ... wer "musste" diese beiden Bücher auch lesen? Die haben mir richtig gut gefallen, die haben mich angesprochen und da machte der Unterricht Spaß, genauso wie bei Morton Rhues "Die Welle", das ein echt erschütterndes, ungemein anspruchsvolles und zudem authentisches Buch über den Nationalsozialismus und dessen Folgen ist, zu dem wir auch den Film in der Schule gesehen haben.
Was die meisten Bücher von Stephen King ist es bestimmt nicht ausschließlich die Thematik sondern auch die Sprache, die die Lehrer abschreckt, sie in den Unterrichtsstoff einzubeziehen. Meiner Meinung könnte man das durchaus ab der zehnten Klasse vielleicht. Bücher werden in der Schule im Deutschunterricht gelesen und es gibt "Differenzen" zwischen der "zivilisierten Muttersprache" und Kings freischnäuzigem Schreibstil. Daher könnte man seine Werke in den Unterrichtsstunden behandeln, in denen es um die Kommunikation, Fachsprache, Jugendjargon etc. geht. Ansonsten würden Wörter wie "Fotze" "Wichser" und alle anderen Begriffe, die wir in Kingbüchern sehr oft vorfinden, einigen, vor allem den Lehrenden nur sauer aufstoßen. Ich selbet nehm solche Wörter auch eher selten in den Mund *g* lese Kings Bücher trotzdem und vielmehr daher gerne, weil ich seine unverblümte Ehrlichkeit mag (vieles in der bekannten Schulliteratur liest man und versteht es gar nicht, weil die Ausdrucksform so enorm gehoben, gewählt und konservativ ist) und die Thematiken nie anspruchslos sind, oftmals meiner meinung nach durchaus pädagogischen Wert haben. Einige dieser Bücher wurden bereits angesprochen. für mich zählen zu denen ebenfalls "The Green Mile", "Der Musterschüler", "die Leiche", "Carrie" weil sie alle eine Thematik behandeln, mit denen man sowohl menschlich als auch gesellschaftlich konfrontiert wird oder wurde.
Von daher: Ja, man kann Kingbücher als Schullektüre nutzen, aber mit Bedacht.
Also ich habe gestern meine Lehrerin, die an meiner Berufsschule auch Deutsch unterrichtet, in ein Gespräch verstrikt und ihr auch gesagt, das WIR darüber gerade diskutieren...
So und sie sagte, der einzige Grund warum solche Bücher nicht in den "Kanon" der Schulwerke aufgenommen würde, sei der Lehrplan!
Es bliebe keine Zeit für "solche Werke", sagte sie mir...
Hm..naja, ich weiß ja nicht..
Obwohl ich schon mit Freunden gesprochen habe, die diese Bücher lesen durften (das nenn ich mal einen coolen Deutschlehrer/in), würde ich es wirklich besser finden, wenn SOWAS auch mal durchgearbeitet werden würde..und wenn es kurz vor den Sommerferien sei; hauptsache mal einen King!
The red shoes
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Also die letzten Bücher die ich von der Schule aus gelesen habe war "Der Richter und sein Henker", "Psycho", "Crazy" und (ist aber schon länger her) "Pedro und die Bettler von Katagena".
Bis auf das Pedro Buch waren alle sehr gut (obwohl ich mir das Psycho Buch aussuchen durfte).
Ein King war bei uns auch mit dabei!!!
The red shoes schrieb:Ein King war bei uns auch mit dabei!!! 
Und welches?
spaddl schrieb:So und sie sagte, der einzige Grund warum solche Bücher nicht in den "Kanon" der Schulwerke aufgenommen würde, sei der Lehrplan!
Es bliebe keine Zeit für "solche Werke", sagte sie mir...
Dieses Argument könnte mein ehemaliger Deutschlehrer nicht anführen.
Ich hatte das Gefühl, dass es für Deutsch gar keinen Lehrplan gab. Der ist in die Klasse gekommen und hat über Gott und die Welt gelabert :lol2: .
Insgesamt haben wir auf der Realschule nur 2 Lektüren gelesen, zum einen "Damals war es Friedrich" und zum Anderen "Und trotzdem habe ich meine Träume". Also einmal über krieg und einmal über Drogen, die klassischen Themen würde ich sagen.
Aber grundsätzlich glaube ich auch, dass auch "The Green Mile" ein passendes Büchlein gewesen wäre. Aber ich glaube, dass viele Lehrer einfach nicht offen für "Fantasy"-Geschichten sind.
The red shoes
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spaddl schrieb:The red shoes schrieb:Ein King war bei uns auch mit dabei!!! 
Und welches?
Das war Friedhof der Kuscheltiere!
Shaman schrieb:Aber grundsätzlich glaube ich auch, dass auch "The Green Mile" ein passendes Büchlein gewesen wäre. Aber ich glaube, dass viele Lehrer einfach nicht offen für "Fantasy"-Geschichten sind.
Das ist total doof, das Lehrer immer denken, dass King nur so einen "schund" schreibt.
Mein ehemaliger Deutschlehrer hat mich damit regelrecht aufgezogen, das ich Stephen King lese, hat zu mir immer "König" gesagt...
Naja...
Und Friedhof der Kuscheltiere ist ja wohl das geilste Buch, was man in der Schule hätte lesen können..beneidenswert
spaddl schrieb:So und sie sagte, der einzige Grund warum solche Bücher nicht in den "Kanon" der Schulwerke aufgenommen würde, sei der Lehrplan!
Es bliebe keine Zeit für "solche Werke", sagte sie mir...
In der Oberstufe kann das schon stimmen.. aber kaum ein Lehrer macht NUR Weltliteratur, nur Faust und Goethe mit den Schülern durch.
Es werden zwischendurch auch andere Bücher gelesen, also sehe ich im Zeitplan kein Problem für ein kürzeres Buch von King. Eine Novelle wie Der Musterschüler, ein kurzes Buch wie Menschenjagd oder maximal Feuerkind.
Die Thematiken in SKs Büchern geben viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Die hartnäckigsten Lehrer behaupten, es gäbe keine zeit um über werwölfe und lebende Autos zu plaudern, und nehmen sich gar keine Zeit um zu sehen dass hinter Kings Büchern so viel mehr steckt
serena02 schrieb:Die hartnäckigsten Lehrer behaupten, es gäbe keine zeit um über werwölfe und lebende Autos zu plaudern, und nehmen sich gar keine Zeit um zu sehen dass hinter Kings Büchern so viel mehr steckt 
oH ja, das kenne ich auch zuu gut, das ist super nervig, vor allem, wenn man als Hardcore-Fan hinter den Büchern und seinem Inhalt steht und der Lehrer einen vor der ganzen Klassen deswegen aufzieht, aber ich habe mir sowas ja nicht gefallen lassen, und haben fast mal ne ganze Stunde verdiskutiert
Hallo Zusammen,
wir haben in der, ich glaube 9ten oder 10ten Klassen, in der Realschule "The Body" (in Englisch) von Stephen King gelesen. Die meißten waren so weit ich noch weis ganz begeistert davon, so ein Buch, statt irgend was.. naja ihr wisst schon, zu lesen.
Mein Problem war, ich war immer/bin die absolute Niete in Englisch (war immer beser in naturwissenschaftlichen Fächern), deswegen war mir egal, was für ein Buch wir lesen.:oops: Zum Glück kannte ich den Film.
Aber wenn wir in Deutsch ein King Buch gelesen hätten wäre ich sofort dafür gewesen... Dann wäre ich vielleicht schon viel früher auf den "Geschmack" gekommen
LG Smily  weet
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wir hätten fast vor vier Jahren in der neunten Klasse "Das Mädchen" gelesen, doch die Lehrerin hat sich für "Crazy" entschieden, obwohl die Lehrerin selbst King gelesen hat, ihr lieblings Buch war "In einer kleinen Stadt", meinte sie einmal. Und mein letzter Deutschlehrer fand King Bücher überhaupt nicht gut, bei dem haben wir so ein Nachkriegsdrama von Erich Maria Remarque gelesen. Ich finde das auch KING Bücher mal im Deutschunterricht gelesen werden können, nach meiner Meinung am besten "The green mile" in der zehten oder elften Klasse, dann kann man selbst noch im Unterricht über die Todesstrafe und den elektrischen Stuhl diskutieren.
King Quiz 6/20
The-Comedian
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Das Hauptproblem dürfte wohl sein dass das Gros der King Werke einfach zu umfangreich ist. Klar, wenn die Klasse nur begeisterte King Fans enthält kann man ein KING werk auch adequat durcharbeiten, aber wenn es gar nicht alle lesen wolllen, oder bei vielen einfach die Motivation fehlt (und das ist ab 400 Seiten plus keine seltenheit), dann wird es schwer.....
Auch wennn man einigen werken von KING aus literarischer Sicht durchaus was abgewinnen kann so sind sie doch einfach zu dick...Und die Kernaussagen der kingwerke sind zwar allsamt interessant und eine Diskussion wert, aber eine großartige Essenz kann man daraus nicht ziehen, egal wie man es auch dreht und wendet. Leider. Und mal ganz am Rande, Friedhof der Kuscheltiere ist eins der eher belanglosen werke. Kaum Aussage. Okay Louis hat Gage wiedervelebt und musste die "schrecklichen" Konsequenzen tragen aber....Das wars auch.
The Shawshank Redemption aus FSHuT, das wäre sowohl eine Story die was hergibt als auch ein Umfang der machbar wäre
schlagt das mal vor
Larry Underwood
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Der Haupteinwand gegen King Bücher als Schullektüre ist wohl der, dass King relativ wenig gesellschaftlich-relevante Themen anspricht. Er will eben hauptsächlich unterhalten und verkaufen.
Aber noch zu empfehlen wäre "Die Leiche", da es eine Kurzgeschichte ist und wohl nicht so reißerisch ist von der Thematik her, wie viele andere King Bücher.
-Thorsten- schrieb:wir hätten fast vor vier Jahren in der neunten Klasse "Das Mädchen" gelesen, doch die Lehrerin hat sich für "Crazy" entschieden.
Na super! Anstatt ein wirklich tolles Buch zu lesen, musstet ihr den Müll eines 16 Jährigen ertragen.  Für mich gehört Crazy zu den schlechtesten Bücher, die ich kenne. Ich denke, dass viele Lehrer King einfach zu trivial und beletristisch halten und deswegen ihn nicht durchnehmen wollen.
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Ich hätte einen Freudensprung gemacht, wenn wir damals in der Schule "Das Mädchen gelesen hätten. Ich bin zwar wirklich kein Fan dieses Buches, aber es wäre unglaublich unterhaltsam gewesen, in einer Schulstunde gemeinsam über ein King-Buch zu reden. Naja, was durften wir stattdessen (unter anderem) lesen? "Frühlingserwachen"
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