auf dieses Thema bin ich durch Ginny gekommen.
Hier geht es mir nicht um Orgarnisierung oder Finanzierung von Bildung, sondern mehr um die didaktischen Schwerpunkte.
Als erstes möcht ich meine Zweifel über die PISA-Studie los werden.
Den Erfolg einer Schulbildung erkennt man nicht an den Zensuren wärend der Schulzeit, sondern erst, wenn man ein paar Jahre aus der Schule raus ist, und dann immer noch die Schulweisheiten, auf die entsprechende Situation zugeschnitten, erfolgreich anwenden kann.
Ich finde, daß es nicht an den Schülern liegt, denn die sind nicht dümmer als früher - sondern am Lehrplan. Wenn ich da nur mal an meine Realschulzeit zurückdenke... Erdkunde... Und was haben wir gelernt? Eine Menge über Bodenerosion in China und Indien, sogar die Stellung der Frauen in Indien haben wir durchgekaut --- aber wo die Bundesländer in Deutschland liegen? Das mußte man sich selbst beibringen. Zumindest zum größten Teil.
Es wird auch keinen Wert mehr auf Allgemeinbildung gelegt. Heutzutage sind Schüler potentielle Fachidioten (bin auch einer).
Und da liegt meiner Meinung nach auch der ganze Knackpunkt.
Griasle,
stephy
Oh, diese Linie zieht sich aber bis an die Unis weiter - was ist das denn für ein System, wenn bei Hausarbeiten die Kommafehler oder kleine formale Schwachstellen die Note mehr beeinflussen als der eigentliche Inhalt? Und Selbsteinbringung unerwünscht ist - lieber ein Flickenteppich aus vorhandener Literatur, also Nachplappern.Klingt für mich nach 19. Jh. Mit so einer akademischen Ausbildung kann man höchstens selbst Professor an der Uni werden. :mrgreen:
Stimmt, das hört sich echt nicht besonders fortschrittlich an, gwen...
An meiner Uni ist das leider so, Stephy. Ich frage mich wirklich, was man mit einer derartigen Ausbildung als Kunsthistoriker anfangen soll. Es gibt Fächer, die basieren nicht nur auf Fakten und Statistiken - für solche braucht man auch Gespür. Interessiert aber an meinem Institut nicht einen der Lehrkörper.
Außerdem töten diese altmodischen Methoden die Begeisterung für ein Fach, welches man aus Interesse wählte.
@gwen
du kennst doch sicher das Zitat: "... unter den Talaren der Muff von tausend Jahren..."
*hach*, die olle pisa studie.
also wenns in den andern bundesländern so gelaufen is wie hier in berlin, würd ich auf das ergebnis nich viel geben :mrgreen:
Und was bringt es einem wenn man das gedicht "Die Kraniche des Ibikus" (ich glaub es warn 27 strophen") auswendig lernen muss?
also nix gegen das gedicht, aber wirklich sinnvoll ist sowas nicht.
naja das is meine meinung, gruß Knuddel  weet
mir ist gerade ein Spruch (von Laotse glaube ich) eingefallen, der leider in keiner unserer Schulen berücksichtigt wird:
"Wenn ein Schüler seine Lektion nicht lehrnt, liegt es entweder an der Lektion oder am Lehrer"
@ blondi
Das ist wirklich nicht gerade sinnvoll. Und die haben das echt auswendig lernen müssen? Ist ja bescheuert... Also dann wundert's mich auch nicht, daß die Pisa-Studie bei uns so schlecht abgelaufen is... :roll:
Griasle,
stephy
Die Schüler sind bestimmt nicht dümmer als früher, aber mit sicherheit fauler!
Ich würde auch nicht sagen, daß die Schüler heutzutage fauler sind als früher... Ich denke, da gibt es immer solche und solche...  Ich glaube, daß es schlichtweg am Stoff liegt. Am Lehrstoff - denn der ist wirklich scheiße... :roll:
Griasle,
stephy
also ich denk auch ned das alle schüler von heute fauler sind, ich bins jedenfalls nich, hab auch zeugen. :mrgreen:
das problem is teilweise halt auch das man heutzutage sehr viel leichter blau machen kann, naja zumindest wenn man sich ned doof anstellt.
und solange man seine ärztlichen bescheinigungen hat is es den leherern völlig wurscht ob man nu inner schule is oder ned. hab ich jedenfalls in meiner bisherigen schullaufbahn festgestellt, als ich dat erste mal in der 8.klasse war, hab ich ca 1/4 des jahres nich mitgemacht, okay bin dann hängen geblieben aber nur weil ich dann wenn ich mal da war mich ned am unterricht beteiligt hab. und das hat die lehrer och ned sonderlich interressiert.
@stephy jep, ich musste dieses gedicht echt lernen , hab ich auch geschafft, aber frag mich heut bloß ned wies ging. hab das vor der klasse runtergerattert, meine 1 kassiert , und es dann sofort wieder vergesen.
Das nenn ich sinnvollen unterricht :mrgreen:
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Also ich denke nicht das es an den faulen schülern liegt, sondern, wie ser Lernstoff einem vom Lehrer rübergebracht wird.
Wir hatten in der Schule Faust gelesen, wo wir uns wirlkich für interessiert hatten und da hab ich auch eine 2+ für meine Arbeit ("Was könnte Goethe veranlasst haben Faust zu schreiben?") gekriegt.
Lange Tage und angenehme Nächte, Roland of Gilead
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Hier in Meck-Pomm sagt die Verfassung, daß die jährliche Neuverschuldung nicht größer sein darf, als die Investitionen, die das Land tätigt.
Ich wundere mich, daß Ausgaben im Bildungsbereich NICHT als Investitionen behandelt werden.
Ginny-Rose_Carter
Unregistered
Auch wenn es vielleicht nicht perfekt in den Thread passt (will dazu aber keinen neuen aufmachen), wer hat Erfahrung mit Waldorf- und Montessori-Schulen?
Es wird ja gerne gesagt, dass das Klima dort viel besser und vor allem sozialer ist.
Für alle die das System nicht genau kennen: Grob gesagt heißt das, dass die Schüler dort keine Noten bekommen und es keinen festen Lehrplan gibt; wer eine Pause machen will kann dies jederzeit tun und die Schüler sind viel freier als in einer "normalen" Schule. Die Schwerpunkte werden dort extrem auf Kreativität und Individualität gelegt, die KLassen sind viel kleiner. Es läuft sozsuagen ein bisschen nach dem Laissez-faire-Prinzip, ehe antiautoritär.
Einerseits gut, den Kindern wird mehr Aufmerksamkeit gewidmet und die Möglichkeiten zur freien Entfaltung sind größer.
Andererseits frage ich mich, ob dieses System gut genug für's spätere Leben vorbereitet. Dadurch, dass einem während der Schulzeit diese große Freiheit gewährt wird, lernt man nicht so gut sich anzupassen, was im Berufsleben oft wichtig ist.
Meine Freundin arbeitete bei einer Schülerhilfe und hat dort ein Mädchen das von eier solchen Schule kommt - sie weigert sich ständig die Aufgaben die ihr gegeben werden zu bearbeiten, quengelt herum, will nichts vorgeschrieben bekommen, weil sie es an ihrer schule gewohnt ist jederzeit das zu machen was ihr beliebt und sich vor allem ihre Zeit selbst einzuteilen. Wenn man ihr sagt, bearbeite den Text in einer halben Stunde, weigert sie sich. Im Beruf aber kann man sich seine Zeit nicht immer selbst aussuchen, sofern man nicht selbstständig ist ...
Falls jemand selbst auf solch einer Schule war, würden mich die Erfahrungen interessieren.
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