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Habe ES jetzt nach nach einigen Jahren nochmal (in drei Tagen) durchgelesen und bin nur nochmal in meiner Meinung bestätigt worden. Dieser Roman ist ein einziger Geniestreich. Wenn man von der DT-Serie absieht, ist dies der beste Roman, den ich je gelesen habe. Einfach nur WOW!
15 Gänse / 40 min.
Drei, sechs, neun, die Gans trank Wein.
Dem kann ich nur zustimmen.
ES war mein erstes Buch von King. Für ein Einsteigerbuch zwar recht heftig, aber das schreckte mich nicht ab. Ich las damals Seite für Seite und wusste sofort, dass ich hier einen Roman eines Autors der besonderen Art in den Händen hielt. Wie King im gesamten Buch mit den Schauplätzen und Charakteren spielt ist einfach nur gnadenlos genial. Ich konnte mich richtig in die Geschichte hineinversetzen und mit den Charakteren mitfühlen. Auch die Spannung ist sehr gut aufgebaut, ich kann mich z. B. noch besonders gut an die Szene der alten Frau in diesem Haus erinnern. Grandios ist auch, wie King mit den verschiedenen Ängsten der Kinder spielt, und somit auch normale menschliche Ängste in diesem Roman verarbeitet. Viele Charaktere in einem Buch, und alle sind so realistisch...das ist nur g e n i a l.
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Ein großartiges Buch - es war auch mein erster King, damals war ich 14 und hatte nächtelang Albträume *g* Was mich allerdings etwas irritiert hat - auch beim neuerlichen Lesen -, war die Szene, in der die Kinder quasi Gruppensex hatten Das finde ich nach wie vor etwas... uhm... seltsam.
Shiny. Let's be bad guys.
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Jehane schrieb:war die Szene, in der die Kinder quasi Gruppensex hatten Das finde ich nach wie vor etwas... uhm... seltsam.
echt sowas kam da vor?
(naja bei dem dicken Wälzer kann man auch mal eine Stelle vergessen :? )
7(20)
Baschi schrieb:echt sowas kam da vor?
(naja bei dem dicken Wälzer kann man auch mal eine Stelle vergessen :? )
Ja, aber nicht diese Stelle, die das ganze Werk ruiniert :roll:
Ich weiß noch genau, dass ich das Buch beim ersten Lesen nach den ersten drei Kapiteln ewig nicht mehr weitergelesen habe, weil es mir schon da zu unheimlich war (es stirbt nacheinander auf grausige Art ein Kleinkind, ein Homosexueller und ein Jude, ein deutscher Autor hätte wohl so einiges zu hören bekommen). Dann habe ich mich aber doch dazu durchgerungen es zu Ende zu lesen und war überrascht, wie gut und spannend es noch wurde.
Noch besser aber war es, als ich es dann nochmal gelesen habe vor zwei Jahren. Gut gemachte Zeitsprünge zwischen der Kindheit und dem Erwachsenensein, als Abrundung die Geschichte Derrys.
Richtig gut wurde es aber erst zum Schluss:
Als dann Vergangenheit und Gegenwart anscheinend verschmelzen, Derry sein wahres Gesicht zeigt und sie sich schließlich ES stellen in diesem meiner Meinung nach genial gemachten Geisteskampf. Traurig dann das Ende, wie sie alles vergessen werden. Und noch was zu besagter Szene, die offenbar viele sehr gestört hat:
Ich denke King wollte hier nur ausdrücken, wie eng die Freundschaft zwischen den sieben und groß ihrer Liebe ist und seiner Meinung nach drückt man das eben am besten durch Sex aus, auch wenn ich das zugegebenermaßen als nicht so empfinde. Es sollte sie offenbar noch auf diese intime Art vereinen, sodass sie zusammen wieder entkommen können und noch einmal die Kraft haben sich Es zu stellen.
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WAS King damit ausdrücken wollte, war mir schon klar, aber es hat mich trotzdem sehr irritiert. Tut es immer noch
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Ich habe beim Lesen fast schon geahnt,dass es auf Sex des Club der Verlierer hinausläuft. Meiner Ansicht nach eine konsequente Weiterführung der Handlung,wenn sicherlich auch etwas schockierend.Aber schockieren sollte ein guter Horrorroman ja auch.Und ES ist ein sehr guter
Da hätte aber auch so ein Kreis mit Händehalten gereicht oder, dass sie sich gegenseitig schützen oder alle sterben wollen, wenn P. einen umbringen möchte. Das hat doch mehr mit Freundschaft/Zuneigung/Verbundenheit zu tun als eine Sache, die im allgemeinen Verständnis auf 2 Personen und nicht auf 7 beschränkt ist :roll:
Die Unschuld ist m.E. nach die kostbarste Sache eines Menschen, da er sie nur einmal verschenken kann (genau wie sein Leben für jemanden zu geben). Dennoch gibt es einen großen Unterschied zwischen Liebe zu Freunden, Liebe zu seiner Familie und Liebe zu einem Partner und die beschriebene Aktion wird daher im völlig falschen Kontext verwendet.  hock:
Edit: Mir fällt grad wieder ein: Vor dem 1. Kampf haben alle Eddies Aspirator benutzt als Zeichen ihrer Verbundenheit. Und der Aspirator spielt ja auch eine wichtige Rolle im zweiten Kampf - da wäre es von den Stilmitteln her sinnvoller gewesen, dass sie dieses Problem auch damit lösen würden. Wenn das Teil schon zum Symbol der Verbundenheit wird - wieso ein völlig neues Symbol erschaffen für den finalen Akt? :?
EditEdit: Bev hätte sich ja auch den Aspirator...
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Das Schräge an der ganzen Szene ist ja, dass die Kids heutzutage wirklich so extrem frühreif sind. Trotzdem finde ich die Szene seltsam. Zehnjährige sind für mich Kinder, und obwohl ich verstehe, was King mit der Szene ausdrücken wollte, ist sie sehr eigenartig. Man kann diese innige Verbundenheit auch anders ausdrücken - da bin ich ganz bei Wordslinger.
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Woher nehmt ihr die Überzeugung, dass es sich bei besprochener Szene um die enge Verbundenheit der Kinder handelt? Ich finde es eine äusserst bescheuerte Art, so diese "Verbundeheut" darzustellen, oder habe ich da was flasch verstanden?
patronicolt schrieb:Woher nehmt ihr die Überzeugung, dass es sich bei besprochener Szene um die enge Verbundenheit der Kinder handelt?
Wie wurdest du diese Szene denn deuten?
Die Ausgangslage ist meiner Meinung nach:
Da sie P. (scheinbar) besiegt haben, verliert der Klub sein Ziel - deshalb müssen sie ein neues Ziel finden, um den Klub nicht zerfallen zu lassen. Nimmt man das "Ka" aus "Ka-Tet", bleibt auch nur eine Gruppe ohne Bestimmung. Und das schaffen sie, indem sie gegenseitige Verbundenheit ausdrücken und auch "ohne Ziel" dennoch zusammen bleiben wollen. Da sich später nur Mike an seien Freunde erinnert und ganz später auch die geschrieben Telefonnummern verschwinden, scheint das Hauptmotiv des Buches die Verbundenheit und deren Erhalten zu sein.
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Ja, diese Szene ist der einzige Wermutstropfen in meinem Lieblingsbuch. :?
Ich finde, das King wohl damals, als er ES schrieb, etwas verquere Vorstellungen von "Verbundenheit" hatte.
Ich meine, ich habe auch so einige männliche Freunde, mit denen ich mich verbunden fühle, aber deswegen gehe ich doch nicht mit denen allen ins Bett?!
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Das ist etwas, was mich an King bisweilen stört - er schreibt extrem coole Geschichten, man fiebert auf den Höhepunkt hin, und dann baut er etwas ein, wo man sich denkt "WTF? Was soll das? Spinnst du?" Oder anders gesagt: Manchmal greift auch er ins Klo, und das mit beiden Händen. Die besagte Stelle in ES ist so ein Fall. Keine Ahnung, was er sich dabei gedacht hat. Ich rätsle auch immer noch, was er sich dabei gedacht hat, als er im Dark Tower-Zyklus beschlossen hat, sich selbst als Charakter einzubauen Damit kann ich überhaupt nicht. Das war der Punkt bei Song of Susannah, an dem ich das Buch einfach gegen die Wand schmeißen wollte.
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Jehane schrieb:Das ist etwas, was mich an King bisweilen stört - er schreibt extrem coole Geschichten, man fiebert auf den Höhepunkt hin, und dann baut er etwas ein, wo man sich denkt "WTF? Was soll das? Spinnst du?"
Ja, die Höhepunkte (jetzt auf die Handlung allgemein und nicht auf DIE SZENE bezogen :oops: ) sind bei King meist nicht der Renner. Dabei hatte King ja bei ES sogar 2 Mal die Chance den "Endboss" zu besiegen. Aber zwischendurch gibt es noch Mumien, Werwölfe, Hexen, ... die erscheinen und wieder verschwinden ohne einen Eindruck zu hinterlassen, da hätten die Kids mehr Teilsiege erringen oder Verluste erleiden können, um den finalen Endkampf mehr zu stützen; "retardierende Momente" wie es beim Drama heißt.
King ist sehr gut darin einen Spannungsaufbau zu gestaltet, scheitert dann aber (wie Gerald Burlingame  ) beim Höhepunkt.
Andere Beispiele dafür sind: Das Mädchen, Das Schwarze Haus (  ), DT7. Gute Beispiele sind hingegen Puls, Die Augen des Drachen, Das Monstrum(!) und Sprengstoff. Gerade bei Puls ist das Ende sehr offen und da zögert er den eigentlichen Höhepunkt der Geschichte noch über das Ende hinaus, wodurch er sich (zum Glück) nicht die Blöße gibt, hier einen Fauxpas zu begehen.
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