So, habe die -
amerikanische- Version gestern zu Ende gebracht. Auch wenn ich damit aus dem Rahmen fallen mag, aber ich fand
Colorado Kid eigentlich ganz gut. Ein nettes kleines Büchlein, dass man binnen 1-2 Tagen durchgelesen hat. Auch wenn
im Grunde nichts geklärt wird. Aber das hat auch einen Grund (siehe unten).
Kings Erzählstil erinnerte mich stark an
Der Buick. Im Grunde unspektakulär - zwei alte Reporter eines lokalen Käseblättchens erzählen der jungen Nachwuchsjournalistin die Geschichte eines ungeklärten Mordfalles - aber dank des sehr vetraut, manchmal fast schon intim wirkenden Stiles definitiv unterhaltsam bzw. zum weiterlesen anregend. Wenn auch kein Vergleich zu früheren Werken!
Ach ja, hier übrigens ein Wörtchen zum Nachwort, dass ja in der deutschen Ausgabe fehlt:
Mit Colorado Kid wollte King ganz beabsichtigt eine Krimigeschichte ohne Lösung schreiben, da er der Meinung ist - und da hat er nicht mal so unrecht - dass das wahre Leben oft genug keine klassischen Antworten parat hält, was Fälle wie etwa den des Colorado Kids (der im übrigen auf tatsächlichen Ereignissen basiert) nachhaltig beweisen. Kings Botschaft lautet also: Im Leben gehts nicht immer so zu wie in Dashiell-Hammett- oder Agatha-Christie-Romanen. Und gerade solche ungelösten Fälle würden dank der ungeklärten Ausgangslage nur noch faszinierender und mysteriöser werden. Unwissenheit, so King weiter, kann aber auch durchaus wahnsinnig machen bzw. ein Segen sein.