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Glaubt ihr an Gott?
Er kann sich halt gewält ausdrücken ^^. Vielleich ist er Prof. oder liest viel... Idea
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@magelan:

Siehst du den Widerspruch nicht? Wenn "Gott" etwas bezeichnet, das nicht definiert werden kann, dann bezeichnet "Gott" nichts. Wenn du irgendetwas über Gott aussagst, und sei es nur, dass er nicht will, dass man ihn definiert, dann setzt du schon eine Definition voraus. In diesem Falle sogar eine recht umfangreiche. "Gott" wäre in dem Falle ein Wesen, das einen Willen hat, der sogar näher bestimmt ist.
Wenn du sagst, dass das, was Menschen meinen, wenn sie "Gott" sagen, eigentlich gar keine wirkliche Vorstellung ist, dann gebe ich dir recht. Wenn du sagst, dass das, was irgendwie "hinter dem menschlichen Bewusstsein" liegen mag, logischerweise nicht erkennbar ist (weil es eben nicht bewusst ist), gebe ich dir auch recht.
Wenn du aber meinst, von "Gott" sprechen zu können, zu wissen, was er will, gleichzeitig aber sagst, dass er etwas ist, das nicht begriffen werden kann, dann ist das einfach widersprüchlich. Denn wenn er nicht begriffen werden kann, dann kann man nichts über ihn sagen. Wenn man aber etwas über ihn sagen kann, dann muss man ihn auch begreifen können.
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Der Papst oder schon irgendein Priester könnte dir das viel besser erklären als ich :lach .
Wenn du von Gott sprichst, fällt jede (wissenschaftliche) Logik aus. Es gibt nur noch das Gefühl, das gute *Etwas* ansich, keine Beweise. Und wenn etwas nicht definierbar ist, ist es nicht automatisch nichts. Wir meinen nur das es nichts ist, weil wir keine genauere Vorstellungen, Beweise, etc. haben. Wir können dieses Undefinierbare nicht fassen (im weiteren Sinne), können aber nicht sagen es sei einfach nichts.
Fassbar und definierbar sind zwei Paar Schuhe. Wenn ich "nicht definierbar" geschrieben hab, entschuldige^^, hab aber, glaube ich, die meiste Zeit "fassbar" geschrieben.
Gott ist schon definierbar bzw. annähernd zu begreifen (gottes Wille [Gott hat natürlich einen Willen!, das Gute ^^], gottes Stellung/Position,...); hab aber geschrieben nicht näher definierbar. Damit meine ich, das man ihn nicht wirklich fassen kann, wie man es z.B. in der Mathematik mit einer Gleichung tut. Die Gleichung, kannst du definieren (im allgemeinen Sinne), lösen, beherrschen.
Bei Gott ist es so: Er steht über dir, nicht du über ihm. Er fasst dich, nicht du ihn. Du kannst dich ihm unterordnen (du musst es sogar) und dich, wie schon gesagt, mit ihm anfreunden.
Kann sein das es verschiedene Anschauungen von *Gott* oder *Jahwe* oder *Allha* usw. gibt, es läuft aber im Endeffekt auf dasselbe raus. Diese Anschauungen haben eines gemeinsam, sie gehen alle davon aus, dass es was übernatürliches, wissenschaftlich nicht näher begreifbares/definierbares Phänomen gibt (außer bei der Atheistischen/Agnostischen Anschauung; finde ich auch interessant ^^).
Ist gut, dass es viele Fragen auf dieser Welt gibt (für mich unendlich viele ^^). Sonst wäre der Mensch kein Mensch mehr. Wir können uns an die "ünglaublichen" Dinge rantasten. Wenn wir sie begreifen würden, stünden wir über der Natur und das ist weis *Gott* nicht so. Mexico
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magelan schrieb:Bei Gott ist es so: Er steht über dir, nicht du über ihm. Er fasst dich, nicht du ihn. Du kannst dich ihm unterordnen (du musst es sogar) und dich, wie schon gesagt, mit ihm anfreunden.

Aber woher weißt du das alles denn, wenn Gott nicht begriffen werden kann?

Wenn du sagst, dass "Gott" nicht fassbar ist, dass entsprechend auch nicht überprüft werden kann (weder logisch noch empirisch) ob das, was du über ihn sagst, stimmt oder ob du dir das nur aus den Fingern saugst, dann ist alles Gerede über Gott sinnlos. Und zwar wortwörtlich:es ist eine Rede ohne Sinn. Denn wenn etwas Gesagtes einen Sinn hat, dann deshalb, weil man mit den Worten bestimmte Vorstellungen verbindet. Etwas nicht Fassbares ist nicht vorstellbar. Deshalb kann man darüber auch nicht sprechen.
Wenn du das so sehen würdest, wäre das ja in Ordnung. Du würdest damit bloß sagen, dass es etwas Unfassbares geben kann, über das man nicht sprechen kann. Da stimme ich dir zu. Es ist denkbar, dass es außerhalb dessen, was einem bewusst ist, noch anderes "gibt", das einem nicht bewusst ist. "Was" das sein soll, weiß ich nicht. Eben weil es nicht fassbar ist.
Dieses angenommene Etwas existiert aber für mich letzten Endes nicht. Gerade weil ich mir keine Vorstellung davon machen kann. Denn alles, von dem ich sage, dass es ist, ist mir irgendwie als Vorstellung gegeben. Vom Baum bis hin zum Gedanken.
Sagst du allerdings etwas über "Gott", dann behauptest du ja, dass eine konkrete Vorstellung, die du mit deinen Worten beschreibst, wirklich ist. Da kann ich dann auch nachsehen, ob das, was du beschreibst, sinnvoll ist.
Also: entweder man sagt, dass "Gott" eine konkrete Vorstellung bezeichnet, über die man sinnvoll sprechen kann. Die man also auch in Zweifel ziehen und deren Haltbarkeit man überprüfen kann. Oder man sagt, dass "Gott" etwas bezeichnet, das nicht vorstellbar ist. Damit verliert das Wort seine Bedeutung und übrig bleibt die Erkenntnis, dass es "Dinge" geben kann, die sich dem eigenen Bewusstsein entziehen. Über die kann man dann aber auch nicht sprechen.
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Bangor schrieb:
Zitat:Damit verliert das Wort seine Bedeutung und übrig bleibt die Erkenntnis, dass es "Dinge" geben kann, die sich dem eigenen Bewusstsein entziehen. Über die kann man dann aber auch nicht sprechen.
Man kann aber "glauben", dass es Dinge gibt, die sich dem Bewusstsein entziehen. Und darüber kann man sprechen.

Ja, aber da kann man dann eben fragen, wie man zu speziell diesem Glauben kommt. D. h. welche Gründe man hat, zu glauben, dass ein bestimmtes Etwas, das man unmittelbar nicht "sieht", existiert. Und diese Gründe müssen, damit sie wirklich Gründe sind, dem Bewusstsein zugänglich sein. Sonst ist der Glaube nicht von einer bloßen Phantasie zu unterscheiden.
Wer auf dieser Ebene "glaubt", verabschiedet sich faktisch aus dem diskutierbaren Bereich. Es ist z. B. durchaus möglich zu sagen, dass in einer unerkennbaren Welt unsterbliche Zwerge wohnen, die den ganzen Tag Schach spielen und die jeden diesseitigen Schachmeister besiegen könnten. Ist das nun wirklich so? Das Gegenteil kann man mir nicht beweisen.
Heißt das nun, dass die diesseitigen Schachmeister annehmen sollten, diesen Zwergen unterlegen zu sein?
Der Punkt ist: behaupten kann man letztlich alles, was man sich ausdenken kann. Und letztlich ist es möglich, dass man auch tatsächlich glaubt, dass das, was man sich ausdenkt, wirklich ist. Will man aber an einer Unterscheidung von Phantasie und Wirklichkeit festhalten, muss man sich überlegen, nach welchen Kriterien man diese Unterscheidung vornimmt. Und diese kann man letztlich auf jedes "Ding", dessen Existenz man annimmt, anwenden, um zu entscheiden, welche Bedeutung der Annahme zukommt.
Insbesondere ist das angebracht, wenn jemand an die Existenz irgendeines Dinges auch noch konkrete Forderung knüpft. Z. B. die, dass man sich diesem Etwas "unterwerfen" soll. Was ja in Bezug auf "Gott" nicht selten geschieht. Es wird ja meist nicht nur gesagt, dass es dieses Wesen gibt, sondern auch, dass es etwas von den Menschen will.
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Über die Existenz eines schlechthin unvorstellbaren Etwas lässt sich allerdings tatsächlich gar nicht sprechen, denn ich weiß ja nicht einmal, was für ein Etwas das sein soll. Es ist mir ja nicht vorstellbar. Um zu sagen, dass "etwas" existiert, muss ich ja schon eine Vorstellung von diesem Etwas haben. Wenn ich sage, es könnte etwas geben, das ich mir nicht vorstellen kann, dann spreche ich eben nicht von einem konkreten Etwas, sondern bloß von der Möglichkeit, dass es Dinge geben könnte (auf welche Weise auch immer), die mir nicht bewusst sind. Sage ich allerdings, es gibt ein jenseitiges Etwas, z. B. Gott oder den unsterblichen Schachzwerg, dann beziehe ich mich ja schon auf eine bestimmte Vorstellung.
Über die Existenz eines schlechhin Unbekannten kann man tatsächlich nicht sprechen. Denn mir ist da ja nichts bekannt, über das ich sprechen könnte...
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Hab doch gesagt, dass Gott nicht näher definiert oder begriffen werden kann. Man kann ihn schon begreifen/definieren: seine Ziele, Stellung, Meinungen, Gefühle; vielleicht eine persönliche Vorstellung seinens Charakters (allesdings nur fiktional). Gott ist nicht (an)fassbar, wie ein Baum, ein Stein, Wasser, ein Mensch oder ein Tier. Er hat keine feste Farbe, keine feste Form, kein festes Aussehen (wenn ich an Gott denke, sehe ich vor meinem geistigen Auge Licht und da ist dann noch das spezielle Gefühl und das ist eben nicht erklär-/diskutierbar [nicht wirklich]).
Natürlich hat man so seine Vorstellungen vom Aussehen von Gott. Aber sie sind nicht fest vorstellbar (im Sinne von *man-kann-sich-auf-keine-Form/Farbe-festlegen*). Man kann vor allem nichts beweisen. Aber er ist nicht *unvorstellbar* (wenn ich das geschrieben habe, habe ich damit was anderes gemeint ^^).
Mit Gott ist es ungefähr wie mit dem Gefühl, wenn man ein schönes Bild sieht. Man fühlt es aber man kann es einfach nicht (näher) erklären. Ungefähr wie wenn ein Wert gegen 1 geht. Auch wenn man ganz nah dran ist, fehl immer noch etwas und man erhält nie 1. Leider bin ich kein Theologe, drei Sätze von ihm und du wüsstest was mit *Gott* gemeint ist :lach .
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magelan schrieb:Man kann ihn schon begreifen/definieren: seine Ziele, Stellung, Meinungen, Gefühle; vielleicht eine persönliche Vorstellung seinens Charakters (allesdings nur fiktional).

Na, das ist doch schon eine ganze Menge. Wenn man das alles von ihm aussagen kann, lässt sich durchaus überprüfen, ob etwas, das dieser Beschreibung entspricht, sinnvollerweise als existierend angenommen werden kann oder nicht. Wenn man z. B. weiß, dass Gott allmächtig ist und durch seinen Willen diese Welt geschaffen hat, ist das ein nachvollziehbarer Sachverhalt, dessen Plausibilität hinterfragt werden kann. Außerdem kann man sich fragen, wie man denn zu diesem Gottesbegriff gekommen ist. Man kann also z. B. nach den Quellen dieser Vorstellung fragen (steht das z. B. nur in einem alten Buch oder gibt es auch sonstige Sachverhalte, die die Existenz eines solches Wesen nahelegen).

Zitat:Man kann vor allem nichts beweisen. Aber er ist nicht *unvorstellbar* (wenn ich das geschrieben habe, habe ich damit was anderes gemeint ^^).

Beweisbar muss ein solcher Glaube auch nicht sein. Damit er allerdings einen höheren "Wirklichkeitsstellenwert" für sich beanspruchen kann als z. B. Grimms Märchen, muss es zumindest Gründe geben, die seine Inhalte stützen. Wenn jemand sagt, es gebe Frau Holle, glaube ich das nicht ohne weiteres. Er muss mir schon irgendetwas in der Welt zeigen können, das für diese Annahme spricht. Für Gott gilt das gleiche.

Zitat:Mit Gott ist es ungefähr wie mit dem Gefühl, wenn man ein schönes Bild sieht. Man fühlt es aber man kann es einfach nicht (näher) erklären.

Um "intersubjektiv" diskutieren zu können, muss man eben "leider" den Bereich des bloß Subjektiven verlassen.
Wenn du z. B. plötzlich ein gutes Gefühl hast, dann ist das eine Tatsache. Du hast das Gefühl. Das muss nicht "bewiesen" werden. Das ist rein subjektiv. Wenn du allerdings sagst, dass dieses Gefühl durch ein unsichtbares Wesen ausgelöst wurde, das nicht nur in deiner Phantasie existiert, sondern in einer von dir unabhängigen Wirklichkeit, dann machst du eine Aussage, die ihrem Anspruch nach nicht mehr nur subjektiv ist, sondern objektiv. Sie gilt - ihrem Anspruch nach - also auch für eine Welt, die u. a. mir zugänglich ist, da ich mich auch in ihr befinde.
Ich kann also nachsehen, ob ich ebenfalls Anhaltspunkte dafür sehe, dass ein Wesen, wie das von dir beschriebene, existiert. Und die (mir nicht zugänglichen) Gefühle, die du irgendwann einmal hattest, können das nicht sein. Die sind für mich ja nicht einmal gegeben. Also musst du, um die Aussage nicht als bloße Behauptung stehen zu lassen, weitere Gründe bringen. Solche, die ich auch nachvollziehen kann. Sonst bleibt die Geschichte auf der Stufe von Grimms Märchen.

Zitat:Leider bin ich kein Theologe, drei Sätze von ihm und du wüsstest was mit *Gott* gemeint ist :lach .

Leider bringen die in aller Regel auch nichts Handfesteres...
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Gut, dann versuche ich das Gefühl mal zu umschreiben.
Also bei mir ist es so, dass ich die Gegenwart von Gott immer spüre, sie hat mich selten verlassen. Aber du spürst sie erst richtig intensiev (hab ich auch viele Erfahrungen gemacht ^^), wenn du in Not oder Trauer bist.
Wenn du z.B. das Gefühl hast, dass alle dich nur auslachen, beschimmpfen, nie ernst nehmen, dich nicht als Teil ihrer Gesellschaft betrachten, dir der Boden unter den Füßen weggezogen wird, wenn du merkst, dass die *Kammern* die im Lauf deines Lebens immer voller werden sollten (mit Anerkennung, Liebe,...) und dich beschützen/stark machen, fasst leer sind und du nicht weist, wie du das Leben hinter dich bringen sollst, dann legt sich langsam ein *weißer*, unsichtbarer Schleier um dich, den nichts und niemand durchbrechen kann. Es ist so, als wenn dir jemand sehr weises, der schon immer dein Freund war, du ihn aber zum ersten mal kennenlernst, die Hand auf die Schultern legt und sagt: "Alles wird gut, glaub mir." Diese fünf Worte geben dir unendlich viel Kraft. Der Schleier ist um dir und gibt dir Wärme und Geborgenheit. Du wirst richtig stark.
Dieser unsichtbare Schleier und dieser Jemand, dass ist Gott. Gott ist für Gläubige noch viel mehr, aber das ist ja Glaubenssache. ^^
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magelan schrieb:Dieser unsichtbare Schleier und dieser Jemand, dass ist Gott. Gott ist für Glaubige noch viel mehr, aber das ist ja Glaubenssache. ^^

Also sagst du, dass dieses Gefühl, das du beschrieben hast, selbst das ist, was du "Gott" nennst? Das fände ich zwar seltsam, aber immerhin würdest du damit wirklich nur etwas subjektives beschreiben. Ein anderer sagt "Zuversicht", "Hoffnung" oder was auch immer dazu.

Wenn du allerdings meinst, dass "Gott" ein Wesen sei, das unabhängig von deinem Erleben in der Wirklichkeit existiert und diese Gefühle bei dir auslöst, dann verlässt du eben, wie gesagt, den bloß subjektiven Bereich. Dann reicht es nicht aus bloß darauf zu verweisen, dass du irgendwelche Gefühle hast. Dann müsstest du objektiv nachprüfbare Gründe dafür liefern können, die mich glauben machen lassen, dass es sich nicht z. B. um ein bloßes psychisches Phänomen, die Schaffung einer glücksbringenden Phantasie, handelt, sondern dass dieses Wesen tatsächlich existiert.
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Ich glaube bei dem Beispiel (eines von vielen unzähligen, die man machen könnte) an ein Wesen. Es ist nicht nur Hoffnung bzw. ein Gefühl. Man hat wirklich das Gefühl, so seltsam es auch klingt, dass Jemand oder Etwas bei einem steht und einen tröstet. Und ich glaube auch, dass dieses Wesen in der Wirklichkeit exestiert, nur es nicht jeder merkt.
Aber du verlangst ja objektiv prüfbare Gründe. Diese Gründe kann ich dir leider nicht geben, auch wenn ich mich noch so sehr bemühe. Ich kann dir ja diese Empfindung nicht einfach so als Nachricht schicken. Es ist einfach da. Diese Schwierigkeit oder Sperre musst du dir so vorstellen, wie die, wenn ein Adler entscheiden soll, ob es gerecht ist, einen Wurm zu fressen.
Es ist so verzweifelnt wie ne Gleichung mit zwei oder mehreren Unbekannten.
Da ist eine Sperre. Ein Loch. Eine fehlende Information. Wenn dieses Loch nicht wäre, könnten wir Gott wissenschaftlich beweisen, wir können es aber nicht. Dennoch fühle ich es. Könnte mich totärgern, dass diese Sperre da ist. Aber letztlich muss man es so hinnehmen.
Hast du oder irgendeinanderer da draußen, der an Gott glaubt, eine Idee wie man sowas ordendlich begründen kann :?:
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magelan schrieb:Hast du oder irgendeinanderer da draußen, der an Gott glaubt, eine Idee wie man sowas ordendlich begründen kann

Wenn du nicht nur ein Gefühl hast (etwas, das zunächst einmal nur subjektiv ist), sondern auch eine Sicherheit, die dich annehmen lässt, dass da tatsächlich jemand ist (in der "objektiven Welt"), dann muss es dafür doch bereits Gründe geben.
Wenn ich z. B. ein mulmiges Gefühl habe, wenn ich durch eine dunkle Gasse gehe, hängt das ja vielleicht auch damit zusammen, dass es mir so vorkommt, da wäre da jemand. Aber ich weiß trotzdem, dass da niemand ist. Man nennt das sogar "Realitätsprüfung". Da bestimmte Eindrücke normalerweise auf eine bestimmte Weise aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt sind, erkennt man die Realität eines Eindrucks, indem man ihn (in der Regel unwillkürlich) auf seine "Zusammensetzung" hin überprüft. Wenn man z. B. eine Stimme hört, ist in der Regel auch etwas da, das entsprechende Laute von sich gibt. Hört man die Stimme in einem Raum, in dem man eigentlich keine entsprechende Lautquelle annimmt, fängt man an, sich zu wundern und überlegt, woher die Stimme kommen könnte.
Wenn das in deinem Fall anders ist, frage ich ganz einfach: wieso? Was ist es, das dich glauben lässt, du bildest dir das nicht bloß ein?
Denn nüchtern betrachtet drängt sich doch der Verdacht geradezu auf, dass man sich in einer psychisch belastenden Situation eventuell etwas zusammenreimt, das einem hilft, die Situation besser zu überstehen. So wie z. B. jemand, der erfährt, dass er sterben wird, das in aller Regel erst einmal abstreitet. Das bedeutet ja dann nicht, dass er tatsächlich nicht sterben wird.
Kannst du einen selbstkritischen Standpunkt einnehmen und dich fragen ob außer dem Wunsch, dass dieses Gefühl nicht bloß deiner Psyche entstammt, irgendetwas für deinen Glauben spricht? Und wenn nein, ist es dann nicht eigentlich näherliegend anzunehmen, dass es sich bloß um ein psychisches Phänomen handelt, wenn man auf empirischen Wege keine Gründe für eine reale Existenz eines solchen Wesens hat, wohl aber welche für die Annahme, dass es Einbildungen und Täuschungen gibt?
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Ein erster Ansatz zur Beantwortung der Realitätsfrage kann doch sein, sich einmal zu fragen, wie man im normalen Alltag an die Sache herangeht. Wenn man z. B. ein Geräusch zu hören meint und sich nicht sicher ist, fragt man einen anderen, ob er es auch hört. Das ist natürlich kein "Beweis" (es könnten sich auch beide täuschen z. B.) aber es ist eine Annäherung.
Eine Halluzination wird ja auch auf diese Weise als irreal ausgewiesen. Wenn einer z. B. eine tanzende Maus sieht und die anderen nicht, nimmt man an, dass die Maus eine Einbildung war. Damit ist jedoch nicht gesagt, dass der Mensch keine Maus "gesehen" hat. Aber schon im normalen Alltagsverständnis unterscheidet man doch zwischen einer Einbildung und einer Wahrnehmung.
"Die Wissenschaft" ist im Grunde nur eine methodische Weiterentwicklung dieses Ansatzes. Man versucht herauszufinden, wie die Dinge funktionieren, indem man die Welt beobachtet, Voraussagen über den Ablauf der Dinge trifft und diese auf eine Weise überprüft, die prinzipiell jeder nachvollziehen kann. Die Ergebnisse sind eine Art Kanon des gesicherten Erfahrungswissens (wobei natürlich Fehler nicht ausgeschlossen sind, die kann man dann aber auch nachvollziehen, wenn man den Ablauf kritisch betrachtet - es ist also nichts im Vorfeld als unerkennbar ausgezeichnet).
Wie gesagt, ich streite nicht ab, dass du irgendein Gefühl hattest. Ich zweifle nur deine Erklärung der Ursache an. Dafür, dass es ein Wesen gibt, das bestimmten Menschen irgendwelche Gefühle eingibt, gibt es keine Hinweise. Entsprechend nehme ich an, dass die Gefühle eine andere Ursache haben werden. Autosuggestion z. B.
Natürlich ist es denkbar, dass ich mich irre. Dass in deinem Fall tatsächlich ein reales Wesen da war, das dir diese Gefühle eingegeben hat. Aber ist das die plausiblere Variante? Wenn es keinen einzigen Grund gibt außer deiner individuellen Erfahrung?
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Bangor schrieb:
Zitat:Sonst ist der Glaube nicht von einer bloßen Phantasie zu unterscheiden.
Ich habe nur bis zu diesem Satz gelesen, da mir die Zeit fehlt. Genau das beinhaltet für mich der "Glauben".

Gut, wenn du das so offen sagst, weiß man das wenigsten im Voraus.
Ich denke, dass es vollkommen sinnlos ist anzunehmen, dass die Welt so ist, wie ich mir das zusammenreime und zusammenfantasiere. Wenn jemand das ausdrücklich so handhabt und im Zweifelsfall einfach annimmt, dass das, was ihm am besten gefällt, zutrifft, egal wie wenig dafür spricht, weiß ich, dass ich mich mit ihm wohl nicht sinnvoll unterhalten kann.
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Es heißt ja 'Glauben' und nicht 'Wissenschaft', 'Hinweis', 'Fragen', 'Nachweis', 'Logik', 'Verstehen', 'Kappieren', 'Definieren' etc. Für etwas zu glauben brauch man keine Hinweise oder Lösungen. Unser menschlicher Verstand reicht nun einmal nicht aus und ist noch immer *zu dumm* um diese Dinge zu verstehen, da ist eine Sperre. Es bleiben immer Fragen und Unklarheiten, wenn man logisch überlegt (jedenfalls für den *primitiven* Mensch). Ich sagte ja bereits, bei dem Glauben fällt jede Logik aus. Gott ist für mich (und viele Menschen auf der Welt) irrational.
Kurz: Es gibt für Gott keinen Grund, Gott ist der Grund. Und den Grund kann man nicht begründen oder beweisen, weil es vor dem 'Grund' also Gott, keinen Grund gibt.
Wir Menschen sind nicht vor Gott, sondern er vor uns. Es wird uns verboten (niemand kann es) ihn zu begründen. Eben weil er der Grund aller Dinge ist. Wir können halt nun nichts anderes machen, als ihn einfach hinzunehmen. Auch wenn wir uns fast umbringen, können wir dieses Gefühl nicht begründen. Es ist nun mal. Auch wenn sehr wenig dafür sprich (oder wir es meinen), können wir nicht 100pro sagen, dass es ihn nicht gibt.
Im Universum ist es wahrscheinlicher, dass es etwas gibt, als wenn es es nicht gibt. Ich meine die Materie hat über die Antimaterie triumpfiert. Das Universum ist entstanden (wer hat es gemacht? >> Gott, der Grund). Zu sagen, dass Gott das Universum erschaffen hat, ist besser zu sagen, als 'Es war schon da'.
Menschen sehen auch nur das, was sie empfinden. Wir können nicht mehr als empfinden. Es ist wie ein Gefängnis. Wir können darauf vertrauen, dass es das Richtige ist, können es aber nie beweisen. Also müssen wir glauben.
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