Gwenny schrieb:Herrlich! Meine Lieblingskomödie. In diesem Film spielt nicht ein einziger Mann mit, selbst alle Tiere sind weiblich. Mr. Green
Oh, an den hab ich ja garnicht gedacht! Ein ganz toller Film. Wäre ich weiblich, würde er bestimmt in meine Top-10 gehören. Ganz große Klasse, der alleraller-aller-beste Frauenfilm überhaupt (falls ich das jetzt mal beurteilen kann  ). Und trotz der - meiner Meinung nach - mehr als treffenden Genre-Zuordnung auch für alle Männer interessant, man kann wirklich was lernen. Intelligent, subtil (seinen Hauptpersonen gleich) und psychologisch perfekt... eine herrliche Charakterstudie. Und es stimmt total, er ist überraschend modern. Nach 70 Jahren, trotz massiven Wandel des Rollenbildes, hat sich in wesentlichen Bereichen nicht viel geändert scheint es einem. Und dann muss der Film doch wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen haben.
Gwenny schrieb:Zu "Wenn die Gondeln Trauer tragen":
Der Film [...] schenkt dem Zuschauer Momente voller morbider Schönheit, die sich ins Gedächtnis brennen und erschaudern lassen. Atmosphäre atmet jede Szene und in allen Ecken lauern düstere Geheimnisse.
"Morbide Schönheit", genau richtig. Ästhetik des Todes. brrr...
@Ginny
Lustiger Weise lief genau gestern Abend "eine Leiche zum Dessert". Nachdem ich anfangs dachte, dass ich nichts mit anfangen könnte (kenne KEINEN Miss Marple-Film und auch nicht den Malteser Falken, habe keine Ahnung, wen die restlichen Rollen darstellen sollten, las insgesamt nur ganz wenige Krimis und sah noch nie einen - ernst gemeint), war mir schon kurz nach dem Eintreffen aller Detektive klar, dass mir der Film gut gefallen würde. Kurz darauf fand ich ihn richtig geil :mrgreen: Soooooooo witzig... Und bei all dem Menschen-Wirrwar sehr gut strukturiert. Alle Akte in wunderbarem Übergang, und trotz der simplen Rahmenhandlung ständig fesselnd. Jede Phase des Films durchgängig ein Highlight. Und dann noch Charaktere, von denen jeder einzelne zum Verlieben ist…  weet Wird unter "Alte tolle Komödien" vermerkt. Sogar die Pointe war super.
@Torsten
Zitat:dann sehen Leute wie Jack Sparrow, Will Turner, Barbossa oder Davy "Captain Cthulhu" Jones einfach nur blass aus
Nun.... Nein. Johnny Depp nun wirklich nicht. Erstens kann der garnicht blass aussehen, zweitens ist diese Rolle so UNGLAUBLICH gut gespielt und originell, dass auch der beste Klassiker oder ein Burt Lancaster (der nun nicht viel mit Johnnys Charakter gemeinsam hat) ihm nicht irgendetwas streitig macht.
Aber ganz abgesehen davon: Ein Hoch auf den roten Korsaren! Für mich ebenfalls eine ganz süße, unbezweifelbar tolle Filmperle mit großem Unterhaltungswert, viel Humor, liebevollen Kleinigkeiten (was ich besonders schätze), Slapstickeinlagen, Akrobatik, Abenteuer und einem faszinierenden Duo.
Ein Vergleich zu Fluch der Karibik zwingt sich bei mir aber wirklich nicht auf. Der thematische Zusammenhang ist eher grob "Komik und Action in Verbindung mit Piratenfilm", das wars dann aber schon. Die Stimmung und Atmosphäre ist bei beiden völlig unterschiedlich. Strukturell beginnt das schon beim Phantasy-Charakter von FdK (und, nebenbei bemerkt, an Luschicharakteren wie den von Orlando Bloom :mrgreen  . Das eine ist anspuchsloses und bombastisch inszeniertes Feel-good-Popcornkino für die breite Masse - ganz im Disneystil. Das andere ist, auf die heutige Zeit übertragen, viel liebevoller inszeniert, weniger überladen, weniger "schillernd". Dabei braucht man aber keins davon abwerten... wenn es gut gemacht ist, hat beides seinen Reiz. Sogar son auskalkuliertes Disneyzeugs :mrgreen:
Zitat:Blut, Gewalt, viel nackte Haut - und obendrein eine der besten Satiren überhaupt. Wer Paul Verhoevens Meisterwerk nicht kapiert (Stichwort Nazi-Anzüge!), in dem junge, verboten gut aussehende Jungs und Mädels erst an die Front und letztlich von außerirdischen Insekten in Stücke gerissen werden[...]
Hehe... Zustimmung! Aber nur sehr eingeschränkt. Die Satireeinlagen fand ich ebenfalls herrlich (man denke nur an die Propagandaclips!  ). Nur sind sie weit davon entfernt, welche der "besten überhaupt" zu sein. Für mich beginnt ab einer gewissen Intensität dieser Darstellung "verboten gut aussehender Jugens in Naziuniform", die Satire überzugehen zu einem Liebäugeln. Denn genau dieser Faschi-Charakter trägt enorm zur Atmosphäre und der Spannung des Films bei, ganz unkritisch und ungewitzelt. Derartige Stimmung braucht man für wilde Ballerszequenzen und ordentlich pathetischen Militärszenen (inhaltlicher Schwerpunkt des Films). Das Gedankengut hat nunmal auch, unleugbar, einen anziehenden Charakter. Ich bezweifle, dass die Story funktionieren würde, wenn er sich diesen nicht zunutze gemacht hätte. Davon lebt er, er beutet ihn aus, um atmosphärischen Profit zu machen - nicht, um in erster Linie zu kritisieren.
Natürlich propagiert er nicht wirklich, die Kritik folgt im zweiten Schritt. Als Wiedergutmachung, sozusagen. Man wäre blind, wenn man die zahlreichen Stichel und Karikaturen nicht sieht. Für mich bleibt es aber nur ein akzeptabler Ausgleich fürs unterschwellige Liebäugeln bzw. Ausnutzen, weit entfernt von einer überragenden satirischen Leistung.
Zitat:der wird immerhin von der Action und den unerreichten Specialeffects weggeblasen. Damals im Kino glaubte ich jedenfalls, jemand hätte mir was in die Cola gekippt - ehrlich!
Geil :mrgreen:
Aber stimmt vollkommen. Oder, in zwei Wörtern: "Das fetzt". Hier wird einem begreiflich, warum Ego-Shooter so unglaublichen Spaß machen können.
Zitat:Zu Clockwerk Orange
Wer einmal Malcolm McDowell als Alex gesehen hat und wie schonungslos Kubrik einerseits die menschliche Brutalität, wissenschaftliche Allmacht und die Macht des Staates seziert, wird diesen Film wohl nie wieder vergessen.
Clockwerk Orange haute mich auch um, ohne dass ich genau Begriff, WAS mich daran faszinierte. Die Bühnenbilder (und die tolle Darstellung des Alex-Charakters) haben dazu geführt, dass ich ALLES toll fand. Stilistisch für mich der Gipfelpunkt von Kubriks Filmen. Und ich fühlte mich erschlagen von Vielschichtigkeit, Interpretationsansätzen und kritischer Botschaft... bin mir nur bei mancherlei nicht sicher, ob Kubrik sein Ziel wirklich erreicht hat, oder ob man durch die tolle Ästhetik als Zuschauer getäuscht wird und mehr sieht, als letztendlich vorhanden ist. Würde ihn daher bald gerne noch einmal sehen. Ein grandioses Kunstwerk ist es für mich aber so oder so.
Ansonsten: Interessante Auswahl! Und viel dabei, was ich immer mal sehen wollte.
Ginny-Rose_Carter
Unregistered
Gio schrieb:@Ginny
Lustiger Weise lief genau gestern Abend "eine Leiche zum Dessert".
Ah, gar nicht bemerkt, aber er kommt recht oft - und ist immer wieder schön.  Die parodierten Detektive sind übrigens Miss Marple, Sam Spade, Hercule Poirot, Nick und Nora Charles "Der dünne Mann") und Charlie Chan - aber es ist nicht schlimm, wenn man die nicht alle kennt, ich hatte lange Zeit keine Ahnung von Charlie Chan, tut dem Film aber keinen Abbruch.
Als ich ihn das erste Mal sah, war ich noch in der Grundschule und musst eins Bett, bevor das Ende kam. Am nächsten Tag wollte ich von meiner Mutter wissen, wer der Mörder war und sie konnte e smir nicht sagen, war ihr verwirrend gewesen. Jahre danach sah ich ihn endlich wieder und ab da zählte er zu meinen Favoriten.
Lieblingsfilme, Filme die ich immer wieder anschauen kann, ohne das sie Langweillig werden, in keiner bestimmten Reihenfolge:
Lethal Weapon Tetralogie
Danny Golver und Mel Gibson schaffen es in diesem Film ueber 2 Polizisten, einer kurz vor seiner Pensionierung der andere vorm Nervenzusammenbruch, eine enorme Spannung aufzubauen und einen in der naechsten Szene wieder in schallendes Gelaechter ausbrechen zu lassen. Und das ganze zieht sich ueber 4 Filme wo ich nicht sagen kann, welcher besser ist. Als Gauner dienen Triaden, Ex-Cops, Drogenhaendler, Faschisten und alle werden sie von den 2 Cops zur Strecke gebracht. Zwar recht unrealistisch aber sehr Unterhaltsam!
Shogun
Bevor ich von dem schon recht altem Film gehoert und ihn mir dann auf DVD gekauft habe, las ich das 1000+ Seiten starke Buch von James Clavell.
Der Film ist recht nahe an das Buch gehalten. Beide vermittelen einen (imho) starken Einblick in japanische Sitte, Kultur und Sprache. Was aber niemals langweillig oder aufgesetzt wirkt.
Das Werk handelt von dem mit Schiff und Manschaft gestrandetem Kapitaen Blackthorne dessen Leben nicht mehr Wert ist, als eine Hand voll Reis, was sich aber sehr schnell aendert. Mehrer Parteien sind an Blackthorns Leben (oder Tot) interessiert. Er geraet zwischen die Fronten von katholischen Missionaren, portugiesischen Haendlern und den japanischen Fuerstenhaeusern und natuerlich ist da noch die huebsche Lady Toda Buntaro Mariko Sama .
Einen spannenden Abenteuerfilm wie diesen, voller Intrigen, den muss man einfach Lieben.
Clockwork Orange
Ein gesellschaftskritischerfilm in einer brutalen (nein, kein billiger Splatter) aber doch unterhaltsamen Verpackung daherkommt. Der letzte Abschnitt der Buchvorlage hats zwar nicht in den Film geschafft aber ist aber trotzdem eine, wenn nicht DIE beste Buch-Verfilmung die ich kenne. Einmalig in dem Film(Buch) die Art wie Geredet und Erzaehlt wird. Ein Mix aus englischem Slang, Woertern aus dem Russischem und in unserm Fall, kommt noch die deutsche Sprache dazu.
Der Film erzaehlt von einer Regierung die mit Gehirnwaesche den Resozialisierungsprozess beeinflussen will und den fatalen Folgen. Die Testperson wird dadurch zu einer willenlosen Huelle...
Der Film schafft es, das man Mitleid mit einem halbstarkem hat, der Leute mit seinen Droogs zusammenschlaegt, ausraubt, vergewaltigt und schließlich einen Mord begeht. Das so nebenbei.
Platoon
Ein (anti)Kriegsfilm (Vietnam) um den es nicht umbedingt um die Feindbekaempfung an sich geht, sondern mehr um das Leben und die Probleme und Sorgen der Soldaten geht.
Charlie Sheen, ein junger High School Absolvent der sich freiwillig zum Einsatz gemeldet hat, kaempft erst mit der physischen und seelischen Belastung des Krieges, bekommt aber mehr und mehr mit wie dieser Krieg gefuehrt wird. Sein Platoon ist in 2 Lager gespalten, die einen Knallharte Kaerle, kein Mitleid mit der oertlichen Bevoelkerung, im Gegenteil sie beuten diese noch aus, ihr Anfuehrer Sgt.Barnes. Das andere Lager wird von dem symphatischen Elias (Willem Dafoe) angefuehrt, man kann ihn schon fast einen Veteranen nennen. Er probiert human zu bleiben in den wirren des Krieges, das Chaos einzugrenzen, er kuemmert sich um seine Leute und handelt nicht so ruecksichtslos.
Das er bei den andern nicht so beliebt ist, wird schnell klar.
Ein riesiges Plus fuer diesen Film, er ist nicht so patriotistisch Angehaucht wie es bei den meisten Kriegsfilmen der Fall ist.
Mad Max Trilogie
Ich mag diese Endzeitszenarien.
Die Oelvorraete gehen langsam aus, wie Welt in der wir Leben zerbricht recht schnell. Es gilt schon bald das Gesetz des Staerkeren. Der Polizist Max ist erst ueberzeugt von seiner Arbeit als Polizist, aber verschiedene Ereignisse wie den Tot seiner Frau+Kind veraendern ihn und sein Leben fuer immer. Der junge, lebensfrohe Polizist mutiert zu einem hartem Einzelgaenger(wenn man von seinem Hund absieht), mit einem Ziel, Rache. In den weiteren Teilen verroht die "Zivilisation" immer mehr. Macht haben nurnoch die, die Energie, Nahrung, Wasser und Waffen besitzen. Wer die Macht hat, ist immer wieder angriffen von Banden ausgesetzt.
Wenn ich an diesen Film denke, hab ich gleichzeitig immer das genauso geniale Computerspiel Fallout I+II im Sinn. Man merkt das der Film eine Basis fuer das Spiel darstellte und findet entsprechend viele Anspielungen.
Braveheart
Den Film kennt wohl jeder. Auch wenn er die Geschichte um William Wallace (der kein Bauer war) nicht zu 100% wiedergibt, eher zu 25% ist er ein mitreissendes und auch sentimentales Meisterwerk, nicht umsonst hat er soviele Oskars abgeraeumt.
Die traurige Liebesgeschichte am Anfang, die epischen Massenschlachten das spektakulaere Ende und zwischendurch die schockierende Politik die von Seitens England ausgelebt wurde. In dem Film stimmt alles, bis auf die geschichtliche Grundlage *g*
Die franzoesische Prinzessin hatte z.B. nie ein Verhaeltnis mit William, weil sie noch ein Kleinkind war, zu seiner Zeit.
Am Ende vom Film stehn mir immer Traenen in den Augen
So nun mach ich Feierabend *schaut auf die Uhr*
Auch wenn's bisschen offtopic ist, kann mir jemand die Bedeutung des Wortes "Antikriegsfilmes" erklären? Versteh ich irgendwie nicht^^
Beiträge: 1.016
Themen: 7
Registriert seit: Sep 2004
Bewertung:
0
...alle Filme, in denen das Leiden der Menschen durch den Krieg, die Forderung nach Abschaffung des Krieges als Mittel der Politik und die Darstellung der wahren Ursachen des Krieges sowie der Sinnlosigkeit kriegerischer Auseinandersetzungen gezeigt wird.
„Ein Antikriegsfilm ist ein Film, der durch seinen Inhalt und seine Umsetzung den Schrecken des Krieges verdeutlichen soll. Der Titel wird jedoch auch allgemein für Filme verwandt, die sich mit dem Thema Krieg beschäftigen und deren Antikriegshaltung zumindest nicht offensichtlich ist.“
merkmale eines antikriegsfilms:
- Grenze zwischen ‚Gut’ und ‚Böse’ verwischt
- Erziehungs- und Lernprozesse bei Charakteren während des Films
- Positive (also starke, männliche usw.) oder negative (zweifelnde, emotionale usw.) Helden
[FSK 12]: Der Held bekommt das Mädchen.
[FSK 16]: Der Bösewicht bekommt das Mädchen.
[FSK 18]: Alle bekommen das Mädchen!!!
Gelöste King-Quiz Fragen: 73 (90 min)
@Gio:
Zitat:Nun.... Nein. Johnny Depp nun wirklich nicht. Erstens kann der garnicht blass aussehen, zweitens ist diese Rolle so UNGLAUBLICH gut gespielt und originell, dass auch der beste Klassiker oder ein Burt Lancaster (der nun nicht viel mit Johnnys Charakter gemeinsam hat) ihm nicht irgendetwas streitig macht.
Sorry, aber ich vergleiche nunmal jeden Piratenfilm mit dem Korsaren; da bin ich nunmal uneingeschränkt subjektiv - und deine Meinung über Johnny Depp teile ich ebenfalls; der Mann ist wirklich genial ( Edward mit den Scherenhänden, Ed Wood, Fear and loathing in Las Vegas, Sleepy Holly, Blow ... ) aber was FdK betrifft - siehe oben. :lol2:
Zitat:Die Satireeinlagen fand ich ebenfalls herrlich (man denke nur an die Propagandaclips! ). Nur sind sie weit davon entfernt, welche der "besten überhaupt" zu sein. Für mich beginnt ab einer gewissen Intensität dieser Darstellung "verboten gut aussehender Jugens in Naziuniform", die Satire überzugehen zu einem Liebäugeln. Denn genau dieser Faschi-Charakter trägt enorm zur Atmosphäre und der Spannung des Films bei, ganz unkritisch und ungewitzelt. Derartige Stimmung braucht man für wilde Ballerszequenzen und ordentlich pathetischen Militärszenen (inhaltlicher Schwerpunkt des Films). Das Gedankengut hat nunmal auch, unleugbar, einen anziehenden Charakter.
Erstmal: in Robocop sind die Propagandaclips zwar "nur" Ausschnitte aus einer Nachrichtensendung, aber ähnlich gut. Starship Troopers sehe ich imho als so gute Satire an, weil die Story - ungewollt? - den Irakkrieg vorwegnimmt. So weit ich mich erinnern kann, erzählte Verhoeven im Audiokommentar der DVD davon, dass er einerseits die negativen Seiten eines faschistischen Regimes zeigen wollte (der Mann lebte ja als Kind im besetzten Holland und weiß daher Bescheid) andererseits aber auch gewisse Vorzüge bzw. - ganz genau wie du es geschrieben hast - den anziehenden Charakter (wer gedient hat, wird Vollbürger bzw. darf Kinder kriegen, keine Trennung der Geschlechter). Die hübschen jungen Darsteller unterstützen das Ganze sogar noch wie ich finde, da man unbewusst davon überzeugt ist, dass denen nichts passieren kann und alles gut wird. Am Ende ist es ja auch irgendwie so - da haben die Invasoren (wir!) nämlich gesiegt. Verhoeven nimmt auch keine eindeutige Stellung ein, was ich sehr gut finde - davon ausgehend, dass jeder geneigte Zuschauer den Film genauso interpretiert wie vorgesehen. Übrigens: Hier war die berühmte Stelle, an der ich - diverse Zeugen sprechen mit immer noch darauf an - vom Kinosessel aufgesprungen bin, mit ausgestrecktem Arm auf die Leinwand gezeigt, lauthals "Da! Da! DA!!!" geschrien und vom halben Kino als geistig gestört gehalten wurde:
LittleMissCabyCane
Unregistered
Wow, ich bin echt erstaunt, dass jeder so einen völlig anderen Geschmack hat... Es gab bisher kaum einen Film, der mehrmals genannt wurde... Ich dachte erst, jeder würde die selben Filme nennen... wirklich sehr interessanter Thread!!
Kurze Anmerkung zu Eine Leiche zum Dessert:
Der chinesische Detektiv Sidney Wang wird gespielt von Peter Sellers, besser bekannt als Inspector Clouseau aus Pink Panter.  Mein "Liebling" ist übrigens Sam Diamond aka Peter Falk, herrlich! :mrgreen:
Ebenfalls sehr witzig und eine meiner Lieblingskomödien The Producers/Frühling für Hitler. Wenn Max Bialystock und Leo Bloom eine Brodway-Produktion um einem schwulen Hitler, tanzenden Lackleder-Nazidamen, einer sexuell unbefriedigten Eva Braun aus der Feder eines Altnazis in den Sand setzen wollen, kann das nur Spaß für den Zuschauer bedeuten. :mrgreen:
Ich habe zwar keine 10 Lieblingsfilme,doch könnte ich bestimmt ohne Probleme 50 Werke nennen, die ich sehr, sehr gerne sehe bzw. die mir persönlich etwas bedeuten.
12 Monkeys, Das Schloß im Himmel, Chihiros Reise, Der Club der toten Dichter, Before Sunset/Sunrise, Lost Highway, Mulholland Drive, Straight Story, der 38er Robin Hood (Danke Torsten, ich vergaß Errol vollkommen, auch wenn er mit seiner Interpretation in die Fußstapfen des noch größeren Douglas Fairbanks tritt), Amelie, Manche mögen's heiß, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Fight Club gehören auf jeden Fall dazu, wurden aber schon ausführlich besprochen. Des Weiteren Sinn und Sinnlichkeit, Tatsächlich...Liebe, Stolz und Vorurteil (die Version mit Laurence Olivier, bloß nicht die mit Keira Nightely  ), Das letzte Einhorn... Mir fallen garantiert noch mehr ein, doch dies ist ja kein Aufzählthread. :mrgreen:
Zu nennen wären aber von mir noch:
Spiel mir das Lied vom Tod Sergio Leone 1968 (ein guter Jahrgang  )
Ein Meilenstein und ein Meisterwerk. Hier stimmt alles, was soll ich dazu noch erwähnen? Ich liebe besonders den langen Anfang, bis die Männer um Frank die Familie McBain erschießt und beim Treffen des letzten lebenden Familienmitglieds die (kon)geniale Musik Ennio Morricones einsetzt. Das ist Kino, das darf man gar nicht im TV senden. *schnaub* Solche Bilder gehören auf die Leinwand, um ihre gesamte Wucht als Zuschauer aufnehmen zu können.
Betrogen Don Siegel, 1971
Clint Eastwood verletzt in einem Mädcheninternat während des amerikanischen Bürgerkriegs, umgeben von Frauen, die lange keinen attraktiven Mann mehr sahen; psychologische Kriegsführung zwischen den Geschlechtern auf begrenztem Raum - klingt seltsam, ist aber ein Geheimtipp von mir.  Eastwood spielt großartig, die Damen allesamt ebenfalls.
Die Katze auf dem heißen Blechdach Richard Brooks, 1958
Wie fast alle Tennessee-Williams-Dramen handelt auch dieses Stück (worauf der Film basiert) von Lebenslügen, menschlicher Einsamkeit, ungestilltem sexuellen Verlangen, großen Vaterfiguren, starken und gleichzeitig fragilen Frauen. Seine Gefühlsepen entwickeln ihre Leidenschaft im us-amerikanischen Süden; als sei dort eine Schwüle in der Luft, welche das Innere plötzlich hervorbrechen läßt. Streitigkeiten ergießen sich wie reinigende Gewitter, aus denen die Protoganisten zerstört oder neugeboren treten.
Auch hier kommt es zu einem Gewitter, draußen auf den Feldern und drinnen, in der Kolonialstilvilla von Big Daddy (Burl Ives) . Es ist sein Geburtstag, wahrscheinlich sein letzter. Brick, der jüngere Sohn (nie war Paul Newman attraktiver!) besäuft sich vor Ekel auf die verlogene Umwelt, womit auch seine Frau Maggie (Liz Taylor) gemeint ist. Der ältere Sohn derweil zählt schon mal, wieviele Morgen die Plantage besitzt...
Jeder belügt hier den anderen, täuscht, verstellt sich; aber am Ende siegt die Wahrheit, die nackte Wahrheit. Wie Brick anmerkt: "Wahrheit hat oft etwas Verzweifeltes."
Wenn die verzweifelte Maggie ihrem Mann in einer langen Dialogszene an den Kopf wirft, sie fühle sich wie eine Katze auf einem heißen Blechdach, spätestens dann hat der Film einen gefangen.
Übrigens sei der Sieg einer Katze dort - nach Maggies Worten -, so lange oben bleiben, wie es nur geht. Dieses verzweifelte Klammern am Leben und an dem, was man liebt, teilt sie mit allen Hauptpersonen.
Ich mag Tennessee Williams und neben Endstation Sehnsucht ist dies die beste filmische Umsetzung eines seiner Werke. Filmwissenschaftlich betrachtet vielleicht kein Meisterwerk, aber für mich ein Film, den ich auch nach dem 10. Ansehen klasse finde.
theMoellermann
Unregistered
So, dann will ich auch mal (Reihenfolge ist keine Abstufung  ):
"Pi"
Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass auch Hollywood keine Mega-Budgets braucht, um gute Filme zu fabrizieren. Denn was Regisseur Darren Aronofsky ("Requiem for a Dream") hier mit seinem Debut abliefert, ist nicht nur ein guter Film, es ist eine Meisterleistung. Inhaltlich geht es um den genialen Mathematiker Max Cohen (brilliant: Sean Gulette), der versucht, ein Muster in der Zahl "Pi" zu finden, um damit die Natur zu erklären. Zur Hilfe steht ihm dabei sein Mentor und ehemaliger Lehrer. Zu anderen Personen hat er so gut wie gar keinen Kontakt. Doch dann gerät er in arge Bedrängnis: eine Gruppierung von Juden, die ein Zahlensystem in der Tora suchen, und eine Wall Street Firma, die sich durch Max' Erkenntnisse erhofft, Aktienkurse vorhersagen zu können, gehen immer radikaler vor, sodass Max bald in allem und jedem eine Bedrohung sieht. Die Suche nach dem Muster in Pi führt ihn an den Rand des Wahnsinns und sogar ein Stück darüber hinaus.
Das ganze ist technisch kongenial umgesetzt: eine rasant geschnittene Flut von wackeligen und psychedelischen Bildern überrennt den Zuschauer. Dadurch, das der Film in schwarz/weiß gedreht ist, ist es zwar teilweise sehr schwer, der Handlung zu folgen (zum Beispiel bei der Verfolgungsjagd oder Max' Wahnvorstellungen), aber gerade daraus zieht der Film seine Energie. Nach 89 krassen Minuten, die der Zuschauer gefesselt im Sessel verbracht hat, wird er mit einer brutalen, aber logischen und äußerst klugen Aufschlüsselung wieder losgelassen. Ein irrer, aber genialer Tripp an die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn.
"About a Boy oder: Der Tag der toten Ente"
Nachdem mich die Verfilmung von Nick Hornbys erstem Roman, "High Fidelity", eher enttäuscht hat, so ist die Adaption seines zweiten Bestsellers "About a Boy" nur um so besser gelungen. Die Brüder Paul und Chris Weitz ("American Pie", "Reine Chefsache") setzt hier, in ihrem dritten Film, anstatt auf schräge und oberflächliche Witze wie in ihrem Debutfilm "American Pie" eher auf unterschwelligere Ironie, die für Hornby typisch ist und hier perfekt zur Geltung gebracht wird. Inhalt: Will (Hugh Grant) ist ein Mittdreißiger, der der festen Überzeugung ist, jeder Mensch sei eine Insel und lebe für sich allein. Das er es mit dieser Einstellung noch nicht zu einer Familiengründung gebracht hat, ist natürlich klar, und als die Frau seines besten Freundes ihn mit ihrer alleinerziehenden Freundin zu verkuppeln versucht, wird ihm klar, worin die Quelle des perfekten One-Night-Stands versteckt: in alleinerziehenden Müttern. So gibt er sich als alleinerziehender Vater aus und geht zu einer Gruppentherapie für Eltern, die von ihren Partnern verlassen worden sind, wo er auch prompt Erfolge verzeichnet. Doch dann wird sein ganzes Leben über den Haufen gekippt, als er bei einem Treffen der alleinerziehenden den zwölfjährigen Außenseiter Marcus (Nicolas Hoult) kennenlernt.
Mit viel Charme, Ironie und Romantik, sowie tollen Schauspielern (besonders hervorzuheben sind Hugh Grant, Nicolas Hoult und Toni Colette) brilliert dieser Film. Die Handlung ließen die Gebrüder Weitz glücklicherweise im Gegensatz zu "High Fidelity" in England, anstatt sie nach Amerika zu übertragen, was den Film nur gut tut. Lustig, anspruchsvoll und romantisch: perfekt.
"American History X"
So paranoid und verrückt Regisseur Toni Kaye auch sein mag, mit "American History X" hat er einen brillianten Film abgeliefert.
Es geht hier um den Neonazi Derek (Edward Norton), der zwei Schwarze, die sein Auto klauen wollen, umbringt und darauf drei Jahre hinter Gitter wandert. Hier ändert er seine Meinung, muss aber nachdem er freigelassen worden ist feststellen, das sein 16-jähriger Bruder Danny (Edward Furlong) nun in denselben Kreisen verkehrt, wie er damals. Verzweifelt versucht er, Danny aus den Sümpfen von rechter Ideologie und Faschismus herauszuziehen.
Für viele Kritiker des Films ist der Hauptkritikpunkt, dass Derek nur "bekehrt" wird, da ihn seine Ideologie im Gefängnis enttäuscht, doch ein zentraler Satz im Film spricht deutlich dagegen: "Das Leben ist zu kurz, um immer nur zu hassen." Aber auch wenn man den Film fälschlicherweise als faschismusverherrlichend ansieht, ist er dennoch ein ganz heißer Anwärter auf die volle Punktzahl, da technisch alles richtig gemacht wird, was richtig zu machen ist: Regisseur Tony Kaye zeigt die Bilder, die im "heute" spielen in Farbe, während die Erinnerungen, mit denen Derek versucht, seinen Bruder zu "retten", in schwarz/weiß gedreht sind. Schauspielerisch sieht man zwar nicht allzu viel, was auffällt, aber alle liefern solide Vorstellungen ab, allen voran Edward Furlong und Edward Norton, die die beiden Brüder verkörpern. Ein toller Film, der zum Nachdenken anregt.
"Sommersturm"
Viele werden nicht verstehen, warum ich diesen Film unter die besten zehn stelle, aber der Film hat für mich persönlich einfach eine immens hohe Bedeutung. Zur Handlung: eine bayrische Rudergruppe inklusive den besten Freunden Tobi (Robert Stadlober), Achim (Kostja Ullmann), dessen Freundin Sandra (Miriam Morgenstern) und der hübschen Anke (Alicja Bachleda-Curus), die in Tobi verknallt ist, fährt ins Mitteldeutsche, um an einem Wettkampf teilzunehmen. Doch statt der von den Jungen heiß ersehnten "Berliner Mörderbusen-Weibermannschaft" erscheint das Team des RC Queerschlag, welches nur aus Schwulen besteht. Für Tobi, der schon des längeren ein Auge auf seinen besten Freund Achim geworfen hat, wird der Sommer zu einem Durcheinander der Gefühle, welches in einem schweren Sommersturm seinen dramatischen Höhepunkt findet.
Ich kann nicht sagen, das der Film technisch brilliert, auch wenn die Kameraarbeit teilweise sehr hübsche Landschaftsaufnahmen zeigt. Die einzige Meisterleistung, die Regisseur Marco Kreuzpaintner ("Ganz und Gar") abliefert, ist die Sexszene, die er in wunderbar melancholischen Bildern und absoluter Stille zeigt. Wie gesagt, keine große Filmkunst, aber der Film war der erste, von dem ich mich in Bezug auf meine Homosexualität ernstgenommen gefühlt habe, deshalb hat er diesen hohen Stellenwert für mich.
Die "Herr der Ringe"-Trilliogie
Tja, was soll man zu dieser Filmtrilliogie sagen? Peter Jackson gelang das Unmachbare: Tolkiens 1.200 Seiten-Epos so zu verfilmen, dass die Fans der Reihe nicht aufschrien, es aber dennoch nicht langweilig für die, die die Bücher nicht gelesen haben, wurde. Zum Inhalt und zur technischen Seite gehe ich hier nicht weiter ein, weil eh jedem klar sein dürfte, was für Meisterleistungen hier erbracht wurden. Nach der "Herr der Ringe"-Trilliogie bin ich auf jeden Fall zu dem Schluss gekommen, dass ich mich unter einem Kritikpunkt auch über eine "Dark Tower"-Verfilmung freuen würde: wenn Peter Jackson für Drehbuch, Regie und Produktion verantwortlich zeichnete.
"Collateral"
Michael Mann inszenierte mit diesem Film nach "Heat" seinen zweiten großen Thriller, der einen nicht mehr loslässt.
Es geht um den Taxifahrer Max (Jamie Foxx), der eines Nachts den Profikiller Vincent (Tom Cruise) aufliest, ohne zu wissen, dass er schon bald in eine Mordreihe verwickelt ist. Denn Max bekommt von Vincent den Auftrag, ihn zu fünf Opfern zu fahren. Dabei entsteht zwischen den beiden unterschiedlichen Charakteren eine Art Hass-Freundschaft.
Der Film lebt von den beiden brilliant agierenden Schauspielern Tom Cruise und Jamie Foxx. Atmosphärisch hat er zwar auch einiges zu bieten, aber ohne die Wortduelle der beiden wäre er nicht halb so fesselnd. Auf interessante Art und Weise lässt Regisseur Michael Mann ("Heat", "Miami Vice") eine Art von Freundschaft zwischen den beiden Charakteren entstehen, die auf der Abhängigkeit voneinander baut. Ganz großes Kino, gespickt mit tollen Bildern vom nächtlichen L.A.
Das war's eigentlich mit meinen Lieblingsfilmen ... auch in Frage kommen würden "Leon - Der Profi", beide "Dawn of the Dead"-Versionen, "Das Schweigen der Lämmer", "Reservoir Dogs" und "Pulp Fiction", und und und, aber keiner der aufgezählten Filme hat für mich die Brillianz und den absolut letzten Schliff, so dass ich sage, der gehört ohne Kritikpunkte zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.
Also ich muss an dieser Stelle ziemlich viel bereits gesagtes nochmal wiederholen, einfach um es zu betonen:
Mulholland Drive
Eigentlich müsste ich hier das was Gio gesagt hat nochmal Wort für Wort abtippen. Vielleicht reicht es auch zu sagen, dass ich seinen Ausführungen voll und ganz zustimme.
Wer Mulholland Drive nicht gesehen hat, der hat keine Ahnung was ein Film alles leisten kann. Dieser tut so unendlich viel mehr als nur zu unterhalten.
Ich habe schon in anderen Threads angesprochen was ich mir von Kunst (hier speziell von Filmen) erwarte: sie müssen Genialität enthalten. Das kann vieles sein. Eine orginelle Handlung, denkwürdige und tiefgründige Charaktere, skurrile Situationen, brilliante Komik, usw. einfach etwas das sie von der Masse des Einheitsbreis abhebt und sie zu etwas besonderem macht. Wie viele einfallslose (und damit schlechte) Filme hat jeder von uns schon gesehen? Und ist es nicht so, dass man sich bald schon an nichts mehr von ihnen erinnert? Man kennt noch die grobe Handlung und wie sie sich entwickelt hat, aber es bleiben keine lebendigen Personen, keine Dialoge und keine ganzen Szenen hängen. Warum auch, es gibt nichts das es wert wäre sich daran zu erinnern. Diese Dinge stehen am Anfang, ohne sie sind gute Schauspieler, technische Umsetzung und Spezialeffekte völlig wertlos.
Alle Filme die ich für gut befinde haben solche Elemente, aber Mulholland Drive hat so viel davon, dass man sich erschlagen fühlt. Beginnt der Film noch relativ normal, so läutet bald die herrliche Szene in Winkys und dem dunklen Ort dahinter ein surrealisches Meisterwerk ein, dass auf der Leinwand seinesgleichen sucht. Ja, der Film ist nicht rational erfassbar und starr nach Konvektionen konstruiert. Er bricht die Regeln, und es ist doch schön auch mal einen Film auf einer ganz anderen Ebene zu erfahren.
Deswegen interpretiere ich Filme wie Mulholland Drive auch so ungerne. Wieso sollte man etwas freies wie eine Idee, ein Gefühl, wieder in ein steifes logisches Korsett stecken? Um sie zu verstehen? Nein, denn man hat sie doch schon längst verstanden, mehr noch, man hat sie erfahren.
Lynch' Werk ist ein großartiger Film, weil er su unglaublich reich an Ideen ist und bei jedem Sehen mehr und mehr wächst.
Gio, der von dir erwähnte Lost Highway ist ebenfalls ein großartiger Film, für den vieles über Mulholland Drive gesagte auch gilt. Weil er aber meiner Meinung nach nicht ganz dessen Klasse erreicht erwähne ich ihn ich nur am Rande.
Pi
Voll ins Schwarz-Weiße getroffen, Moellermann! Pi ist ein grandioser Film, ein mitreißender Trip in den Wahnsinn. Max Cohen ist eine zutiefst bessene, dennoch aber tiefgründige und vielschichtige Figur. Und die Handlung ist voll mit philosophischen Fragen und dennoch so spannend, dass sie den Zuschauer atemlos zurücklässt. Handwerklich lässt der Film nichts zu wünschen übrig, und inhaltlich ist er ein Meisterstück!
Der Elefantenmensch
Schon wieder Lynch, aber diesmal ein rationaler Lynch. Der Elefantenmensch basiert auf der wahren Geschichte von Joseph Merrick, und ist gerade deswegen so bewegend. Dennoch erkennt man im düsteren London und vor allem am Ton ganz die Lynch' Handschrift. Das macht den Film aber nur mitreißender. Man muss von dieser Geschichte, die gleichzeitig eine Parabel über und eine Mahnung an die Gesellschaft ist einfach berührt sein. Und jeder sollte, wie es Anne Bancroft als Miss Kendal in einer großartigen Szene tut, in seinen Mitmenschen nicht den äußeren Elefanten sondern den Romeo im Inneren sehen.
Zatoichi - Der blinde Samurai
Dieser Film ist der bessere Kill Bill. Takeshi Kitano brilliert als Hauptfigur und Regisseur in diesem großartigen Film. Ich will gar nicht nach Tiefsinn suchen, Zatoichi bietet eine wunderbare (wenn auch bereits bekannte) Hauptfigur, tolle Action, guten Humor und eine wendungsreiche und interessante Geschichte. Wie man es in Eastern gerne tut werden hier die Kämpfe und das Sterben übertrieben, ja choreographisch gezeigt. Ich sehe darin Schönheit und keine Absurdität, bei Zatoichi ist der Tod ein ästhetisches Erlebnis. Ich halte diesen Film nicht für große Kunst oder ein zeitloses Meisterwerk, aber Zatoichi is ein wenig bekannter aber hervorragender Film, der einfach ein Genuß für den Zuschauer ist.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Um auch mal eine Komödie zu nennen, obwohl es Komödie nicht ganz trifft. Denn dieser Film ist auch eine Romanze und eine tiefgreifende Fabel. Gerade das macht ich so gut, naja das und ein irre guter Bill Murray. Die Geschichte mit der Zeitschleife ist erfrischend ungewöhnlich und bietet für die beiden Hauptdarstellern zahllose brilliante Momente. Aber dieser Film ist mehr als urkomsich und unterhaltsam, er macht auch nachdenklich und lässt den Zuschauer nicht unberührt zurück.
Dieser Film mag vielleicht nicht so ganz zu den vorher genannten passen, und tatsächlich mag es Schwächen in der Insenierung oder dem Handlungsverlauf geben. Aber das interessiert mich eigentlich nicht (darum geht es ja auch in diesem Thread nicht unbedingt), ich hatte eine Menge Spaß beim ansehen und die Geschichte sowie Phil Connors sind mir lange in positiver Erinnerung geblieben.
Ohne etwas weiteres dazu zu sagen möchte ich mich Gio's Meinung zu Der Club der toten Dichter und der von Gwen zu Wenn die Gondeln trauer tragen vollständig anschließen. Beide Filme gehören zum Besten das je gedreht wurde.
@ Gio:
Zitat:Und sag... wie kamst du an Eraserhead? Hast du ihn auf englisch oder auf deutsch gesehen?
Ich hab mir bei Ebay die englische DVD geholt, ich wüsste nicht, dass eine deutsche existiert.
Demnächst werde ich mich wohl auch noch mal ein paar Serien zuwenden, und um die Diskussion in gang zu bringen ein paar hier genannte Filme ordentlich verreißen  Also ihr Fans von SAW, Scary Movie, (T)raumschiff und Triple X: zeigt euch!!! :lol2:
Meat schrieb:und um die Diskussion in gang zu bringen ein paar hier genannte Filme ordentlich verreißen Also ihr Fans von SAW, Scary Movie, (T)raumschiff und Triple X: zeigt euch!!!
Oh, wusstest du, dass es von Saw eine Fortsetzung gibt? Gibts tatsächlich. Und die ist noch schlechter, unglaublicher Weise. Da wagt... nein, erdreistet es sich ein Film, acht Leute in einer Gruppe zu präsentieren, die in jeder Situation absolut so handeln, wie man nicht handeln würde. Er schafft es, die "ich setz noch einen und noch einen und noch einen drauf"-zehn-i-i-i-i-Tüpfelchen-Thematik des Vorgängers zu übertreffen, und steigert die Deus ex Machina-Pointe. Nur die Rätsel wandelten sich von "unkreativ" zu "inhaltlich bedeutungslos", bleiben aber vorhanden. Insgesamt: eine echte Erfahrung. Mach es ruhig. Nichtmal Menschenverachtung und Perversion stören, dafür ists zu komisch
À propos: Auch ganz schlimm finde ich den Begeisterungsstürme auslösenden Butterfly Effect. Größtenteils wegen dem Hype in Verbindung mit der Qualität, und wegen Ashton Kutcher *grusel* - aber das reicht mir schon zum skrupellosen Nierderwursten.
und btw... wer ist denn schon Fan von Tripple-X? :mrgreen:
Zitat:Ich hab mir bei Ebay die englische DVD geholt, ich wüsste nicht, dass eine deutsche existiert.
Ah! Na, das ändert die ganze Sache natürlich. Danke!
Möllemann schrieb:Zu Collateral:
Auf interessante Art und Weise lässt Regisseur Michael Mann ("Heat", "Miami Vice") eine Art von Freundschaft zwischen den beiden Charakteren entstehen, die auf der Abhängigkeit voneinander baut. Ganz großes Kino, gespickt mit tollen Bildern vom nächtlichen L.A.
Collateral fand ich auch gelungen. Allerdings noch WEIIIIIIIIIIT entfernt zu Manns Meisterwerk "Heat". Auch gesehen? Das hat mich wirklich vom Hocker gerissen. Trotz positiven Kritiken und gutem Ruf dachte ich da vorher nur an einen Actionfilm. Gute blabla-Unterhaltung mit recht faszinierenden Darstellern, sowas. Weit gefehlt. Unglaublich menschlich. Die Personen in Collateral scheinen mir dagegen dann wie Schablonen zu wirken. Die Wucht und Intensität von Heat ist überwältigend. Einzelgänger mit Jagdsucht, die ihren Adrinalinschüben, ihren Leidenschaften, erliegen. Mich störte daran eigentlich nur eine Sache - für ein derart tiefsinniges, komplexes, emotionales Werk, dass man als Meisterwerk, als Höhepunkt seines Genres bezeichnen kann, ist doch ein TICK zuviel Konformität enthalten - und zwar in den Actionszenen. Sie sind, wie amerikanische Actionszenen eben sind. Ein bisschen blind, und liebäugelnd mit dem Geballere, mit Gewalt und Adrenalin - dadurch normaleirweise nicht allzu ernst zu nehmen. Hier ists zwar rauer, und echter, und dynamischer, und lebendiger - ohne Zweifel hervorragend inszeniert. Dennoch aber ist die Intention, der Subtext, die Wirkung, konventionell. Sowas braucht Heat nichtmal mehr, er hätte es fast erreicht, den Betrachtungswinkel selbst dabei zu ändern.
Dennoch: Durch Heat hat Mann mich echt überrascht, und Collateral hat die Erwartungen dann nicht enttäuscht. Ich finde es toll, wenn bei Actionfilmen mehrdimensionale Charaktere präsentiert werden. Jetzt würde ich mich fast schon für Miami Vice interessieren (Im Endeffekt ist mir allein das Plakat zu prollig, und dann auch noch Colin Farrell als Hauptdarsteller... aber wie gesagt: Prinzipiell hat Mann fast sowas geschafft).
Möllemann schrieb:Zu American History X:
Schauspielerisch sieht man zwar nicht allzu viel, was auffällt, aber alle liefern solide Vorstellungen ab, allen voran Edward Furlong und Edward Norton, die die beiden Brüder verkörpern.
Dabei finde ich Edward Norton (wie immer) wirklich grandios. Selbst, wenn seine Leistung ganz allgemein gesehen nicht besonders auffallen würde - wenn man Norton kennt, und weiß, was für völlig andere Rollen er spielt / spielen kann, wird man von dieser ebenfalls authentischen Darstellung umgehauen. Der Typ springt zwischen Welten, zwischen Universen, und ist trotzdem vollkommen glaubhaft. Das ist geil.
Möllemann schrieb:auch in Frage kommen würden [...] "Reservoir Dogs" [...]
Jaa! Reservoir Dogs! Tolle Wahl! Genialer Film (mit dem mich eine Hassliebe verbindet).
Also, Leider finde ich eine Stelle in RD wirklich abartig (und das ist in keiner Weise positiv gemeint). Man mag Gewalt oder den Tod zwar stilvoll inszenieren, okay, das ganze dann aber auch mit Folter? Nee... Da bin ich allergisch gegen. Doch Tarantino ist nunmal ein kleines, perverses Ferkel (ist er wirklich  ), und wenn man einfach darüber hinwegsieht bzw. es akzeptiert, kommt man in den Genuß dessen, was der Herr mit seiner göttergleichen Gabe für Stil auf die Leinwand brachte. Tolle Charaktere, toller Handlungsaufbau. Tarantino-Dialoge par Excellence. Vollendete Coolness, überdimensionale Charaktere. Und das Lammbock-Phänomen (das objektiver Weise natürlich Tarantino zugeschrieben werden muss): Szenen, die man auswendig kennt, auch, wenn man die Handlung schon vergessen hat. Die bleiben für immer eigenständig bestehen, und Reservoir Dogs (ebenso wie Pulp Fiction) lebt davon, die ganzen Filme bestehen aus nichts anderem. Mir persönlich gefällt RD sogar besser als Pulp Fiction, weil ich die Story interessanter finde - in Pulp Fiction war zwar vieles am Erzählstil neu, aber für mich deshalb nicht gleich großartig.
Oh... Und Mölle, danke, nach deinem und Meats Plädoyer für "Pi" bin ich sehr interessiert geworden. Werde ihn mir demnächst irgendwo her besorgen. Kannte ihn garnicht
Torsten schrieb:Sorry, aber ich vergleiche nunmal jeden Piratenfilm mit dem Korsaren; da bin ich nunmal uneingeschränkt subjektiv
akzeptiert!
Zitat: Verhoeven nimmt auch keine eindeutige Stellung ein, was ich sehr gut finde - davon ausgehend, dass jeder geneigte Zuschauer den Film genauso interpretiert wie vorgesehen.
Bisschen mehr Stellungnahme bzw mehr Bösartigkeit hätte mich persönlich erfreut. Wer eh schon aneckt, der kanns doch noch weiter machen. So empfand ich beides nicht gleichstark vertreten, sondern vorangig das Ziehen des filmischen/atmosphärischen Nutzen.
Ich kenne einige, die den Film nicht richtig deuten könnten, bzw. den subjektiven Mittelweg des Films, wenn auch nur unterbewusst, falsch setzen. In etwa: "Klar, Faschismus und Krieg ist scheiße und voll Propaganda ey... aber Armee muss geil sein. Ich will auch son Body. Und irgendwann mal Panzer fahren". Die Kritik an der offensichtlichen, politischen Einstellung ist vorhanden, die latente, sensiblere nicht. Das ist nicht Fehler es unverständigen Betrachters.
Aber insgesamt... äh, Wurst. Als Film akzeptier ich ihn so, wie er ist. Gibt zahlreiche, die ähnlich ihren Nutzen ziehen, dies aber versuchen zu vertuschen - Dank an Verhoeven, das tut er garnicht! - und dabei an keinerlei kritische Stellungnahme oder Parodie überhaupt nur denken. Deshalb lass uns Starship Troopers loben, aufspringen und " Da! Da! DA!!!" schreien :mrgreen:
Ginny schrieb:aber es ist nicht schlimm, wenn man die nicht alle kennt, ich hatte lange Zeit keine Ahnung von Charlie Chan, tut dem Film aber keinen Abbruch.
Nö, tut es überhaupt nicht. Er ist einfach toll!
Gwenhwyfar schrieb:Die Katze auf dem heißen Blechdach Richard Brooks, 1958
Wie fast alle Tennessee-Williams-Dramen handelt auch dieses Stück (worauf der Film basiert) von Lebenslügen, menschlicher Einsamkeit, ungestilltem sexuellen Verlangen, großen Vaterfiguren, starken und gleichzeitig fragilen Frauen [...]
Jeder belügt hier den anderen, täuscht, verstellt sich; aber am Ende siegt die Wahrheit, die nackte Wahrheit. Wie Brick anmerkt: "Wahrheit hat oft etwas Verzweifeltes."
Liebe das Stück ebenso  weet Ich finde, die Besonderheit ergibt sich einem, wenn man den Blick nicht mehr auf die komplizierten und äußerst vielschichtigen Einzelschicksale richtet, sondern auf das große Ganze. Es geht nicht um ein bestimmtes Ereignis, um eine Person, um ein Problem, es geht um zahllose Probleme, die alle miteinander verknüpft sind. Williams schafft es tatsächlich, die Verkettung von Umständen sowie das Anstauen und Verdrängen von Gefühlen erst: durch eine alles überlagernde Atmosphäre der Konflikte und Geheimnisse, anschließend: durch das auch auf den Zuschauer übergehende Gefühl der Reinigung zum Ausdruck zu bringen. Die Atmosphäre ergibt sich aus der Summe der Einzelstränge, das Mittel zur Verknüpfung besteht nur aus Dialogen. Es wird ausschließlich geplappert und geplappert, und irgendwann ist man in diesem Konstrukt aus Vernetzungen gefangen und WILL einfach gereinigt werden. Die Leistung von Williams (oder dem Film) liegt darin, dieses Gefühl dann auch hervorzurufen. Das macht er ganz hervorragend. Der Film ist ein riesengroßer, reinigender Seufzer  weet
(Und Paul Newman ist cool, um nicht zu sagen geil. Da kann auch Liz Taylor nicht mithalten  )
Zitat:Oh, wusstest du, dass es von Saw eine Fortsetzung gibt? Gibts tatsächlich. Und die ist noch schlechter, unglaublicher Weise. Da wagt... nein, erdreistet es sich ein Film, acht Leute in einer Gruppe zu präsentieren, die in jeder Situation absolut so handeln, wie man nicht handeln würde. Er schafft es, die "ich setz noch einen und noch einen und noch einen drauf"-zehn-i-i-i-i-Tüpfelchen-Thematik des Vorgängers zu übertreffen, und steigert die Deus ex Machina-Pointe. Nur die Rätsel wandelten sich von "unkreativ" zu "inhaltlich bedeutungslos", bleiben aber vorhanden. Insgesamt: eine echte Erfahrung. Mach es ruhig. Nichtmal Menschenverachtung und Perversion stören, dafür ists zu komisch
Und drei mal darfst du raten in welchen Film mich damals ein paar Freunde mitgeschleift haben?
Aber um genüsslich über die schwachsinnige Story, die miesen Schauspieler und das an den Haaren herbeigezogene, zwanghaft überraschen wollende Ende zu lachen gab es einfach zu viele sinnlose Blut- und Gewaltorgien bei denen mein protestierender Magen mir den Spaß verdarb.
Obwohl... als dieser Kerl versucht hat die Nummer auf seinem eigenen Nacken zu bekommen und dabei leider verblutet ist... da hab ich mich schon gekringelt. Was für eine unwahrscheinlich bescheuerte Art zu sterben... und wie dumm kann man eigentlich sein (den Drehbuchautor meine ich  ).
Da erstens dieser Thread schon ziemlich nach unten rutscht und zweitens einige andere das Thema schon auf Serien ausgedehnt hatten will ich dazu auch mal was loswerden:
Frasier
Hier kann es überhaupt keine Diskussion geben, Frasier ist die beste Sitcom aller Zeiten. Dazu braucht man keine im Grunde beteutungslosen Dinge wie Emmys, Darstellergehälter und Laufzeit anführen, fast jede einzelne Folge spricht in dieser Hinsicht Bände.
Besondern angetan hat es mir der niveauvolle und originelle Humor, man kriegt nicht zum zehnten mal die selben unter der Gürtellinie angesiedelten Pointen zu hören. Ich kann gar nicht mehr zählen wie oft ich vor dem Fernseher lag und lachen musste bis ich keine Luft mehr bekam. Dagegen komme ich bei anderen hoch gelobten Sitcom (Friends, Sex and the City, King of Queens) meistens nicht über ein müdes Grinsen hinaus.
Aber auch die Charaktere erreichen bei Frasier eine beispiellose Tiefe, vor allem weil die Serie sich oft viel Zeit für ihre Personen nimmt, und nicht zwanghaft in jeder Szene lustig sein will. Hinzu kommen die hervorragenden Hauptdarsteller, großartige Autoren und eine technisch perfekte Inszenierung.
Leider ist Frasier auch der traurige Beweis dafür, dass sich Qualität nicht immer durchsetzt. Während die Serie in praktisch allen anderen Ländern sehr erfolgreich läuft hat man sie in Deutschland den Fernsehpublikum fast völlig vorenthalten, bzw. ins Nachtprogram abgeschoben.
Dr. House
Eigentlich hatte ich nie etwas für Arztserien übrig, weder für das öde, pseudodramtische ER-Gedusel und schon gar nicht für die vor Gutmenschentum nur so triefende Schwester Stefanie. Dann sah ich Dr. House und fand die Serie auf Anhieb genial, gerade weil die Hauptperson, Dr. Gregory House (mit Hugh Laurie glänzend besetzt), so völlig anders ist. Der Mann ist zynisch, übellaunig und verachtet Patienten und Kollegen gleichermaßen. Wie er andere auflaufen lässt und sich über sie lustig macht ist allein schon in jeder Folge ein Genuss. Hinzu kommen die interessanten medizinischen Probleme, die schon fast im Stil eines Krimis gelöst werden.
Twin Peaks
Wie könnte ich als großer Fan von David Lynch Twin Peaks nicht erwähnen? Die Serie hat eine bespiellose Atmospäre, zahllose dunkle Geheimnisse und eine Fülle an mysteriösen und skurilen Charakteren. Dabei gleibt sie aber im großen und ganzen rational erfassbar, aber natürlich erkennt man klar Lynch’ Handschrift. Twin Peaks ist die Mutter aller Mysteryserien die für spätere Erfolge wie Akte X erst den Weg bereitet hat.
Monk
Ein herrlich schrulliger Detektiv, spannende und überraschende Fälle und eine perfekte Mischung aus Krimi, Komödie und Drama zeichnen Monk aus. Tony Shalhoub spielt die Hauptrolle fantastisch, man hätte keinen besseren für den Neurotiker Monk finden können. Dabei zeichnet sich die Serie gerade in ihren ernsten Momenten aus, wenn man erst noch über Monk gelacht hat und dann sieht wie sehr in seine Zwänge plagen. Gerade die ambivalente und liebenswürdige Hauptfigur hat mich zu einem großen Fan von Monk gemacht.
Ohne weitere Ausführung möchte ich noch Becker, Seinfeld und Cheers als hervorragende Serien erwähnen.
Als erster fällt mir da Psycho ein, zum einen, weil ich mich zur Zeit viel mit dem Film und desen Wirkung beschäftige(n muss), zum anderen weils einfach ein unglaublich guter FIlm ist.
Der Inhalt dürfte bekannt sein,daher nur ne kurze Zusammenfassung: Marion Crane erleichtert ihren Chef um 40.000$. Nicht aus Geldgeilheit, sie ist eigentlich ein guter, ehrlicher Mensch, aber sie denkt dieses Geld sei die einzige Möglichkeit eine offizielle und "richtige" Beziehung zu ihrem Freund Sam Loomis aufzubauen. Sie kauft sich nun ein Auto um fährt los Richtung Phoenix, um dort Sam zu treffen. Unterwegs macht sie Rast in Bates Motel- und was dort geschieht, ist ja ohnehin in die Filmgeschichte eingegangen.
Achtung: Spoiler!
Kurz gesagt: in meinen Augen handelt es sich bei diesem Film um ein Meisterwerk. Hitchcock spielt wie ein Virtouse mit den Erwartungen der Zuseher- der Film beginnt als "Fluchtgeschichte", Marion stiehlt und haut ab. Was wird nun passieren? Wird sie ertappt? Eingesperrt? Der Zuseher mag Marion, sie scheint ein netter Mensch zu sein, der nun mal einen Fehler gemacht hat, ihr gelten seine Sympathien. Als ein Polizist sie unterwegs anhält hofft der Zuseher dass sie nicht auffliegt. Und nein, sie bekommt keinen Ärger, sondern vielmehr den Tipp, sich ein Zimmer für die Nacht zu nehmen. Und das tut sie auch.
Dann plötzlich ändert sich alles, und aus dem harmlosen..nennen wir es mal Krimi wird ein Horrorfilm.
Norman Bates tritt auf. In Begleitung seiner Mutter. :mrgreen:
Und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Der große Star des FIlms, Janet Leigh, stirbt schon nach gut ner halben Stunde und der Zuseher hat seine Identifikationsfigur verloren. (Obwohl jemanden, der das Buch gelesen hat, das nicht verwirren wird. Im Buch stirbt Marion schon auf Seite 30, glaub ich.). Dann wäre da noch Norman Bates. Auch wenn heutzutage jeder, der den Namen hört, Bescheid weiß, ist Norman Bates anfänglich nicht unsympathisch. Ein wenig verschroben, vielleicht. Ein wenig seltsam, vielleicht. Ein wenig unbeholfen, vielleicht. Aber trotzdem nett, irgendwie.
Wie Hitchcock den Zuseher bei Psycho manipuliert ist beinahe einzugartig. Kaum eine Erwartung wird erfüllt, ständig werden falsche Fährten gelegt und Mitleid neu verteilt.
Jedesmal wenn ich den FIlm sehe handel ich mir in der Szene, in der man die mumifizierte Mutter im Keller dann endlich sieht, nen kleinen Herzinfarkt ein. Der Drehstuhl und die Lampe, die hin und her schwenkt- jedesmal, ehrlich!
Übrigens- ist euch schon mal aufgefallen wie der Psychiater in Halloween heißt? Sam Loomis.
Dann wäre da noch Pulp Fiction.
"Der Pfad der Gerechten ist zu beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verlorenen Kinder. Und da steht weiter ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, daß sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Darüber will ich jetzt gar nicht viel sagen. Den Inhalt spar ich mir, ich nehme an dass der hinlänglich bekannt ist, und ausserdem wäre eine detailierte Beschreibung viel zu kompliziert.
Pulp Fiction ist mit vollem Recht ein Kultfilm. Ein hervorragendes Darstellerensemble, die ihre Rollen mehr als nur ausfüllen (John Travolta spielt nicht Vincent Vega, er ist Vincent Vega), eine spannender, verschachtelter Plot zum Mitdenken, grandiose Musik, skurrile Details (Samuel Jacksons Brieftasche mit dem Bad Motherf*cker drauf ist zum Schreien!) und vor allem herrliche Dialoge. Herrlichste Dialoge! :mrgreen:
Pulp Ficiton ist einfach cool- zum ersten Mal sieht man Profikiller in Diskussionen darüber, wie neugierig ihre Kollegen sind oder wie ein Big Mäc in Frankreich genannt wird. Uma Thurman darf den schlechtesten Witz der Welt erzählen und Christopher Walken eine Uhr in seinem Popsch verstecken. Dieses Gangster sind so normal, das sie zum Schreien komisch sind. Sie sind so normal, das sie schon mal aus Versehen jemanden den Kopf wegschießen (uups, da war ein Hubbel auf der Straße). Sie sind so normal, sie tratschen, koksen, essen und tanzen. Oh yeah.
Ach ja, eines noch: die einzige Figur, die ich nicht pack, ist die bescheuerte ich-will-nen-dicken-Bauch-haben- Freundin von Bruce Willis. So eine blöde Blume!
Übrigens, passend zu meinem erst-erwähnten Film: Tarantino verwendet in Pulp FIciton einen typisch Hitchcock´schen Mac Guffin- oder weiß irgendwer von euch was da in dem Koffer so strahlt?
Okay, ich teile jetzt meine geheime Leidenschaft mit euch. Ich bin bekennender Indiana Jones- Fan. So, jetzt isses raus.
Mein Lieblingsteil ist Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Der dritte Teil ist meines Erachtens einfach der lustigste von allen, und ausserdem ist Sean Connery als Vater Jones mit dabei. Mehr Argumente brauch ich nicht.
Indy muss den heiligen Gral finden, am besten bevor die Nazis das tun. Das Problem dabei ist, das Papa Indy, der der Grals- Experte der Familie ist, von den Deutschen aus eben diesem Grund gekidnappt wurde. Junior muss nun also a. den heiligen Gral finden, b. seinen Paps aus dem Schlamassel rausholen, c. die Frauen betören und d. sich feste prügeln. Soweit zum Inhalt- Gröbstens verkürzt. :mrgreen:
Ich hab den FIlm schon so oft gesehen, und jedesmal find ich ihn aufs Neue witzig. Wenn Indy durchs Fenster einsteigt um seinen Vater zu befreien, dieser ihm eine Vase über den Kopf zieht und sich dann folgender Dialog entwickelt:
Indy Senior: Ich dachte du wärst einer von den Nazis!
Indy Junior: Vater...die kommen für gewöhnlich nicht durchs Fenster. :mrgreen:
Oder am Ende:
Indy Senior: Junior, warum nennst du dich eigentlich immer Indiana? Unser Hund hieß so!
Indy Junior: Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen an ihn.
Wenn Indiana Jones auf Hitler trifft und dieser ihm ein Autogramm gibt; die Fallen auf dem Weg zum Gral; der letzte der drei Ritter, der den Gral bewacht; ja alleine die Rückblende in Jones Jugend zu Beginn, die seinen ganzen Charakter zusammenfasst oder jene Szene, in der Vater und SoOhn bemerken dass sie beide was mit derselben Far, nämlich Elsa, hatten- dieser Film ist einfach unbezahlbar. Herrlich! Und vor allem ist der Film dabei nicht dumm. Leichtes Popcornkino, das ja, aber in dieser Einschränkung mit Niveau und Hirn.
P.S.: Übrigens- die Rolle des jungen Indiana Jones spielt River Phoenix.
Das wars mal für den Moment. Es gibt zwar noch einige Filme, über die ich gerne schreiben würde- North by Northwest, Nightmare on Elm Street 7 (yep, das ist mein Lieblingsteil), vielleicht auch Sieben und auf jeden Fall Casablanca, Vom Winde verweht und Die Nacht vor der Hochzeit. Ein andermal vielleicht.  weet
Oh, Psycho ... oh, Pulp Fiction ... oh Indy ...
geniale Filme; fürwahr. Hätte man hier mehr als zehn Filme angeben müssen - die wären bei mir auch dabei gewesen. Norman Bates ist immerhin das große Vorbild für alle Irren und Serienkiller der modernen Kinogeschichte - an ihm müssen sie sich alle messen!
Zitat:Jedesmal wenn ich den FIlm sehe handel ich mir in der Szene, in der man die mumifizierte Mutter im Keller dann endlich sieht, nen kleinen Herzinfarkt ein. Der Drehstuhl und die Lampe, die hin und her schwenkt- jedesmal, ehrlich!
*Spoiler!*
Bei mir schnellt der Puls eher in die Höhe wenn Bates - als Mutter angezogen - mit dem Messer in den Keller stürmt. Dieser wahnsinnige Ausruck in seinen Augen; dieses schiefe Lächeln .... Ach ja - und das Ende sorgt auch für Gänsehaut bei mir. Norman, dessen schizophrene Persönlichkeit jetzt zu einem Sohn-Mutter-Dings geworden ist und darüber sinniert, wie harmlos der liebe Normie eigentlich ist, gefolgt von diesem diabolischen Grinsen umrahmt von diesem irren Blick und der genialen Psycho-Melodie ... der krönende Abschluß für ein geniales Meisterwerk.
Zitat:Übrigens, passend zu meinem erst-erwähnten Film: Tarantino verwendet in Pulp FIciton einen typisch Hitchcock´schen Mac Guffin- oder weiß irgendwer von euch was da in dem Koffer so strahlt?
Angeblich - angeblich wohlgemerkt! - ist der MacGuffin im Koffer Marcellus Wallace' Seele (was das Leuchten evtl. erklären könnte). Die Kombination des Koffers - 666 - unterstützt diese These, die aber so weit ich weiß von Tarantino bislang noch nicht bestätigt wurde. Ach ja - und das geheimnisvolle Pflaster auf Wallace' Nacken könnte damit ebenfalls beantwortet werden (oder sollte es einfach Ving Rhames' Narben kaschieren ...)!
Last but not least - Indiana Jones. Drei perfekte Filme, von denen ich einfach nicht genug kriegen kann. Den Anfang vom Tempel des Todes halte ich übrigens für den Besten der Filmgeschichte!
|