Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
DT vs. Herr der Ringe u.a.
Zu sagen, der dunkle Turm wäre besser oder schlechter als Der Herr der Ringe ist sicherlich Geschmackssache. In meinen Augen haben die letzten drei Bände des Turms und vor allem der Schluß (ich glaube immer noch, King ist schlichtweg nichts besseres mehr eingefallen, ganz egal, welche Interpretationsmöglichenkeiten seine ihn vergötternden Fans heranziehen,um sich der Illusion hingeben zu können, King hätte sie nicht von vorne bis hinten über den Tisch gezogen (es fühle sich bitte keiner persönlich beleidigt)) eine mögliche... ich möchte sagen Größe dieses Werkes, die es bis zum fünften Buch durchaus hätte haben können, sämtliche Ambitionen in diese Richtung zunichte gemacht. Alleine die Tatsache, dass King Bücher, die es schon seit jahrzehnten gab, nachträglich abändern mußte, um eine rote Linie durch die Geschichte ziehen zu können, sehr schwach. Ich möchte fast sagen, es zeigt deutlich, dass King hier an seine Grenzen gestoßen ist, da er nicht fähig war, das künftige auf dem bereits vorhandenem aufzubauen.
Aus diesen Gründen wird der Turm nie so groß werden wie der Herr der Ringe. Oder so bedeutend.

Der Herr der Ringe ist schon weit mehr als das Buch selbst. Die Geschichte selber, die in Herr der Ringe erzählt wird, ist tatsächlich nicht besonders originell. Die Charaktere sind recht stereotyp und bis auf Boromir war schwarz und weiß auch immer schön klar getrennt. Darüber hinaus existierten bei Tolkien die Menschen unterhalb der Gürtellinie einfach nicht (es sei denn, sie hatten behaarte Füße :lol2: ), ich bin mir nicht einmal sicher, dass sich auch nur jemand geküßt hätte.

Nichtsdesto weniger ist HdR nicht nur ein Buch. Es ist ein Monument. Die literatische Bedeutung für das Fantasy-Genre dieses Buches ist so enorm, dass man es kaum ermessen kann. Etwas ähnliches wird man vieleicht in ein paar Jahren über Harry Potter sagen, aber gewiß nicht über den Turm.

Darüber hinaus ist nicht zu vergessen, wieviel Arbeit in die Werke gesteckt worden ist. Natürlich ist bereits Kings Leistung erwähnenswert, die Querverweise in anderen Werken und auf andere Werke sehr eindrucksvoll, aber nichtsdesto trotz muß man sich mal vor Augen führen, welche Welt Tolkien erschaffen hat. Er hat eine funktionierende Sprache entwickelt, die heutzutage sogar von vielen tausend Fans gesprochen und gelebt wird. Er hat eine eigene Geschichte undeine eigene Mythologie für Mittelerde geschaffen.

So groß die Welt des Turms auch sein mag, wäre er höchstens eine Stadt auf der Welt von Mittelerde.

Und für alle, die hier den Eindruck haben, ich würde King nicht mögen: Ich lese King immer noch sehr gerne, hole mir jedes Buch, sobald es erschienen ist. Aber in meinen Augen hat King uns mit dem Turm ein Sieben-Gänge-Menu mit suchtfördernden Substanzen vorgesetzt und nach den vier ersten Gängen kaltes und verdorbenes Essen hingestellt. Und es war ihm schnurzpiepegal, ob es uns schmeckt oder ob wir davon eine Lebensmittelvergiftung bekommen, hauptsache, er kann endlich mit dem kochen aufhören.
Zitieren
Hab jetzt vor ein paar Tagen mit dem Herr der Ringe angefangen und muss sagen, sogar auf den paar wenigen Seiten die ich durchhab sind mir schon ein paar Parallelen aufgefallen:

- ein DUNKLER TURM, der als Machtsitz des Bösen dient wird erwähnt
- eine Stadt ähnlich wie Gilead wird genannt
- das Rätselraten von Bilbo Beutlin und Gollom = das Katet und Blaine der Mono

Bin ja echt noch nicht weit gekommen, aber a bisl ähnlich ist es ja schon! Wie auch immer und egal wie ich HDR auch finden werde, kann mir nicht vorstellen, das mein Heiliger Und Gelober Dunkler Turm je übertroffen werden kann! In diesem Sinne - es leben die guten Geschichten!
Zitieren
Ist mir gar nicht aufgefallen (habe bis jetzt nicht mehr als Die Gefährten gelesen) aber überraschend ist das eigentlich nicht. Erwähnt King doch, dass er großer Herr der Ringe Fan war/ist.
Zitieren
Habe gerade "Die Rückkehr des Königs" gesehen und mir ist noch eine Gemeinsamkeit aufgefallen:

Anfangs nach der Geschichte von Gollum wird eine schwarze Kugel gefunden. Daher hat King wohl die Idee für Maerlyns Regenbogen. Der Zustand des Hobbits beim berühren ist gleich und als Gandalf die Kugel mit einem Tuch verdeckt hat, musste ich unweigerlich an die Rosa Kugel denken.
Zitieren
Ich weiß nich ob das schon gesagt wurde, aber sauron hat ja sein großes auge und der CK hat auch ein auge als sigul...
@darkpet666: Das ist ein Palantír und davon gibt es glaub ich 7 in Mittelerde. soweit ich weiß gibt es einen Meisterstein => schwarze 13
Außerdem (vllt. etw. weit hergeholt) gab es ohne den einen Ring genau 19 ringe der macht im Ringgedicht. (9 Menschen + 3 Elben + 7 Zwerge = 19 Ringe)

ich hoffe, dass ich da nichts verwechsel... habs vor 2 jahren oder so gelesen
Zitieren
Ich bin auch der Meinung, dass man die beiden Werke nicht so ohne weiteres vergleichen kann, aber es ist unverkennbar, wie sich SK an die Grundgedanken einer Fantasywelt von Tolkien anlehnt: Da geht einer auf eine große Reise mit einer schwierigen Aufgabe, trifft unterwegs Gefährten und zum Schluss schafft er es natürlich (mehr oder weniger) allein !

Ich bin Fantasyfan und ich möchte nicht, dass jemand das oben gesagte falsch interpretiert, aber es gibt wirklich kaum gute Fantasygeschichten, die nicht einen ähnlichen Grundaufbau haben. Irgendwie orientieren sich ALLE an Tolkien !

Ich weiß, dass es noch ein Extraforum gibt, in dem andere Autoren diskutiert werden, ich wundere mich trotzdem, warum noch nie jemand TAD WILLIAMS erwähnt hat ... (Otherland, Der Bersteinthron, Shadowmarch) .. ich sage das nur, weil sich einige von euch (zu recht) dafür begeistert haben, wie man so viele Seite mit der Beschreibung einer Verfolgung füllen kann ... die beiden erstgenannten Werke von Williams haben beide über 3000 (!!) Seiten in jeweils 4 Bänden und er hat nicht einmal 10 Jahre dafür gebraucht. :mrgreen: :mrgreen:
Reziproke Logik schafft Gelassenheit ! ;=)
Zitieren
Ich persönlich finde HdR gar nicht so spannend. Wie schon erwähnt wurde "hören die Menschen, Hobbits usw. oberhalb der Gürtellinie auf". Was zwar toll ist, mir aber weniger gefällt, ist dass Tolkien eine komplett neue Welt mit eigenständiger Sprache und Jahrhunderte alter Geschichte entwickelt hat. Ich habe den ersten Teil des Hörbuchs mit einem Begleitheft in der über Mittwelt und deren Könige etc. berichtet wird und muss sagen, es kommt mir wie Geschichtsunterricht vor.
Ich bin froh darüber, dass bei DT alles Oberflächiger gehalten wird. Auch wenn mich das ein oder andere doch interessiert, aber einiges bei HdR geht dann noch zu weit.
Will mich jetzt nicht über das Happy End in HdR beschweren und warum ich das unglaubwürdig finde, hab ich glaub ich schon mal irgendwo hier gemacht :?: (Bin grad in Plauderstimmung)
Zitieren
Bin auch der Meinung das es bis auf den Kampf Gut gegen Böse kaum Parallelen gibt. Klar könnt man sagen das KaTet und die Gefährten, usw. Aber allein Tolkiens Schreibstil is nicht mit dem von King zu vergleichen. Also ich hab jetzt, Schwarz, Drei, Tot und Glas durch. Kann sagen Der Herr der Ringe hat mich mehr geflasht. Beim Turm kommen immernur einzelne Teile wo ich sage wow oder boa aber DHdR war einfach durchgehend eine wahnsinns erfahrung.
Zitieren
Fred und George schrieb:Bin auch der Meinung das es bis auf den Kampf Gut gegen Böse kaum Parallelen gibt. Klar könnt man sagen das KaTet und die Gefährten, usw. Aber allein Tolkiens Schreibstil is nicht mit dem von King zu vergleichen. Also ich hab jetzt, Schwarz, Drei, Tot und Glas durch. Kann sagen Der Herr der Ringe hat mich mehr geflasht. Beim Turm kommen immernur einzelne Teile wo ich sage wow oder boa aber DHdR war einfach durchgehend eine wahnsinns erfahrung.

"mehr geflasht" - tolle Ausdrucksweise, man braucht aber einen ziemlich starken Willen und unendlich viel Geduld, um sich durch HdR "durchzuarbeiten" (Hurra, auch mir ist es nach bestimmt 6 Anläufen vor einigen Jahren gelungen Bounce )
Kann man ja auch gar nicht im Schreibstil vergleichen, beide haben zu so unterschiedlichen Zeiten unter so unterschiedlichen Voraussetzungen gelebt, dass es einem automatisch leichter fällt, den TOWER-Zyklus zu lesen ... trotzdem bleibt für mich unverkennbar die "Anleihe" Kings beim Tolkien.
Reziproke Logik schafft Gelassenheit ! ;=)
Zitieren
das ist ja auch kein Geheimnis FOOL


im Vorwort zu Schwarz sagt King ja ganz klar das er durch HdR inspiriert wurde!



Und durch irgendeinen Western den er im Kino gesehen hat (weiß den namen gerade nicht)
Zitieren
Klar, dass es parallelen zwischen dem dt- zyklus und dem Herr der Ringe gibt. King fühlte sich auch generell von j.r.r Tolkien´s schreibweise inspiriert. Ich muss sagen, dass der dhdr eine regelrecht überdehnte und oft langweilig geschriebene fantasygeschichte ist und ich somit kein großer fan der bücher bin. Die Filme sind dagegen 1a.

Obwohl dt den herrn der ringe nicht ganz in sachen einfallsreichtum und komplexität übertrifft, ist er ihm dennoch an spannung sowie dramatik weit überlegen.

Fazit: Der dunkle Turm> Der Herr der Ringe
Zitieren
Ich erwähnte es bereits und erwähne es immer wieder gerne: Man mag DT besser finden als den Herrn der Ringe, der Stil mag einem besser gefallen, oder der Plot kommt besser an. Ich persönlich finde beides in etwa gleich gut (zumindest bis Glas).

Worin sich der DT jedoch nie mit HdR messen lassen werden wird, ist zum einen die unglaubliche Detailvielfalt Mittelerdes, die eine komplett ausstrukturierte Welt mit Geschichte, Sprache etc. ist.

Zum anderen,und das ist der eigentliche Knackpunkt, ist die Bedeutung der beiden Werke. In fünfzig Jahren wird kein Hahn mehr nach dem DT krähen, höchstens Hardcorefans wie wir. Der Herr der Ringe jedoch wird auf Immer und Ewig als der Urvater der Fantasy gelten, als DAS bedeutendste Werk klassischer Fantasy überhaupt.
Zitieren
Mal angenommen du hast recht( was ich nicht hoffe), so wird man sich aber dennoch an den Meister erinnern und an das von ihm eigen erschaffene Universum aus Geschichten, deren Brennpunkt der dunkle Turm ist. Da hat King etwas geschafft, was Tolkien nicht gelang ( oder nicht beabsichtigte), nämlich, dass alle seine Werke mehr oder weniger mit dem dt zusammenhängen, das macht das ganze ja so faszinierend. Genau deswegen wird man stephen king auch noch in 50 Jahren als einen kreativen, mit phantasie überladenen und sehr erfolgreichen autor in erinnerung behalten.
Zitieren
Es ist wohl bekannt, dass King einer der erfolgreichsten Autoren ist und das wird auch noch in 50 Jahren bekannt sein. Es gibt großartige Geschichten, die aber schon nach 10 Jahren eher unbekannt sind. Es gibt großartige Filme, die schon im Kino sterben. Großartige Geschichten müssen nicht ständig in aller Munde sein, sie müssen durch ihre Liebhaber weiterleben.

Das Hauptproblem zwischen DT und HDR ist einfach, dass DT auf unsere Welt setzt und HDR eine ganz neue Welt erschafft. Dass immer gesagt wird, HDR ist so toll, es wurde sogar eine eigenständige Sprache entwickelt, halte ich für überbewertet. Für Superhardcore Fans ist das natürlich toll, die können sich das Wörterbuch holen und alles auswendig lernen. So wie bei Star Trek.
Ich denke beim DT gäbe es auch eine eigene Sprache (gibt es ja eigentlich "Die Hohe Sprache") wenn es ein sehr wichtiges Volk gäbe, das sich sehr von anderen unterscheidet (Menschen - Elben). Denn Roland muss die meiste Zeit englisch sprechen, sonst würde niemand die Bücher lesen können ohne sich vorher "Robin Furth's Wörterbuch zu Stephen king's Dunklem Turm" gekauft zu haben. Im HDR sprechen alle Menschen auch englisch und die Elben natürlich auch, es sei denn sie wollen sich etwas schwergewichtiges sagen oder etwas geheimes.

Ja, wie ihr wollt, es ist geschmackssache. Ich stehe nunmal nicht auf Fantasy Geschichten, die in einer so fiktiven Welt spielen wie HDR. Der dunkle Turm kommt einem Endzeit-Epos näher, was mir auch tausendmal besser gefällt.
Zitieren
darkpet666 schrieb:Ich stehe nunmal nicht auf Fantasy Geschichten, die in einer so fiktiven Welt spielen wie HDR. Der dunkle Turm kommt einem Endzeit-Epos näher, was mir auch tausendmal besser gefällt.

Ist bei mir genau umgekehrt: Ich stehe auf Fantasy-Geschichten, die in einer fiktiven Welt spielen wie HDR. Der Witz ist, daß ich aber NUR auf HDR stehe, sonst kaum Fantasy-Geschichten, wenn nicht gar keine. Demnach gefällt mir die DT-Reihe nicht so gut wie das große Meisterwerk von Tolkien. Zumal es wirklich sehr, sehr viele Parallelen gibt.

Ich glaube, was an HDR so fasziniert, ist nicht diese eigene Sprache, die da erfunden worden ist, sondern eher die ganze Atmosphäre, die ganze Welt, die Tolkien erschaffen hat (ist mit dem Star-Trek-Universum ja genauso). King jetzt hat weit weniger erschaffen, setzt mehr auf seinen Erzählstil, wie mir scheint. Und HDR ist ja sowieso "Die Mutter der Fantasy-Literatur", da kann man jetzt nicht am Erzählstil rummeckern, wenn es innerhalb von ca. dreißig Jahren geschrieben worden ist (1. WK, 2. WK, wenn ich mich nicht irre) und das "Erste seiner Art" war.

Die DT-Reihe setzt leider, leider keine neuen Maßstäbe, daher wird sie sehr wahrscheinlich in Vergessenheit geraten.

Ich finds irgendwie lustig, daß man beides nicht toll finden kann, es scheint ja echt so zu sein. Im Grunde kann man nur die Parallelen miteinander vergleichen, finde ich, z.B. taucht auch in DT eine Glaskugel auf, die eine wichtige Rolle spielt und verführt, dann der TURM selbst, der in HDR eine wohl ebenso große Rolle spielt wie in DT... Es gibt sicher noch mehr Parallelen, aber ich bin nicht der Typ, der sich die jedesmal rausschreibt, zudem können das andere besser als ich! Wink

Letzten Endes ist es natürlich wirklich Geschmacksache. Aber man sollte vielleicht nicht vergessen, daß es ohne "Herr der Ringe" wohl nie eine DT-Reihe gegeben hätte. Wink
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste