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As per Mr. Schafer's Twitter:
"Cool @stephenking news. The Shining Gift Edition should be in our warehouse early next week. Shippification will commence immediately."
"Ich schreibe so lange, bis der Leser davon überzeugt ist, in der Hand eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein". ... `Stephen King´
13/40
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Vor Dr. Sleep hab ich auch Shining noch einmal gelesen, das erste Mal liegt schon länger zurück. Ich kann nachempfinden, dass manche den Roman eher langweilig finden. Man wartet und wartet darauf, dass endlich etwas passiert und verpasst dadurch, dass man schon mitten drin steckt. Es wird ja oft die lange „Einleitung“ erwähnt, der ganze Hintergrund zu Jack (und Wendy). Für mich ist das keine Einleitung sondern gehört schon ganz zur Geschichte, um zu verstehen, wer Jack ist und war, und was mit ihm im Overlook eigentlich passiert. Und was er schon dorthin mitbringt. Das ist doch für den ganzen späteren Verlauf ausschlaggebend. Auch Wendys Rolle in diesem Dreier-Gespann.
Für mich sind Jack, Wendy und Danny die eigentliche Geschichte, nicht nur das Hotel. Das Overlook ist zweifellos ein durchaus böser und sehr interessanter Ort. Und wären die Torrances nicht die gewesen die sie waren, hätte das Hotel die Familie (und besonders Danny) zweifellos als weiteren schmackhaften Durchlaufposten betrachtet. Ein weiterer Name in der langen Geschichte, die vom nächsten Hausmeister fasziniert gelesen werden würde. Der fulminante Untergang des Hauses (Usher?) ist jedoch von diesen Charakteren verursacht worden. Warum ausgerechnet jetzt und durch diese Familie?
Jack ist für mich eine tragische Figur. Man kann ihn nicht als Opfer sehen, aber auch nicht als Täter. Man fragt sich, ob er ein Opfer der Umstände wurde, und er ohne Hotel nicht doch eine Chance gehabt hätte sich dauerhaft zu ändern. Oder ob sein Schicksal auch ohne Hotel unausweichlich gewesen wäre, weil er einfach ein liederlichen Charakter hatte.
Wendy finde ich auch nicht weniger interessant als Jack. Beide sind auf ihre Art schwach, entwickeln sich aber im Overlook ganz gegensätzlich. Wendy emanzipiert sich ja geradezu, und geht als eigenständigere, wenn auch härtere, Person aus dem ganzen hervor.
Für mich ist der Roman in Aufbau, Entwicklung, und Abschluss ziemlich genial. Perfekt eingefädelt und miteinander verbunden. Es ist diese lauernde Atmosphäre, die sich langsam zusammenbraut. Was unterschwellig alles arbeitet, ist nicht immer greifbar aber sehr bedrohlich.
Schockelemente wie Leichen in Badewannen, Blut und Gehirnspritzer, knarrende Aufzüge sind sicher das Salz in der Suppe, die Gänsehaut, die Spannung. Aber wieder (und vielleicht gerade bei Shining) nicht alles was King als Autor ausmacht.
Mich würde interessieren, ob er sich auch von 112 Ocean Avenue und Ronald deFeo dazu inspirieren hat lassen, wie Amityville Horror. Oder es war einfach ein gutes Jahr für besessene Mörder in Spukhäusern.
Ahja und den Schluss finde ich auch toll! :-)
...so weiter geht’s mit Dr. Sleep ... und Dirk :hammer
KQ (14 Gänse = 40 Min.)
daswurzelwerk
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Hi King-Fans!
Bin grade mit Shining fertig geworden, und was soll ich sagen, es hat sich definitiv gelohnt, beim etwas zähen Anfang durchzuhalten  . Kannte vorher nur die beiden Filme, aber es ist es doch wert gewesen, die Geschichte mal "komplett" zu erleben. Ich vermute sogar, ohne den zähen Anfang würde das Buch nicht doch so schocken.
Was mich allerdings gestört hat, war nicht die Geschichte an sich, sondern die SEHR vielen Tippfehler in der aktuellen Bastei-Lübbe-Ausgabe. Dort wird fast immer ein "ß" zu einem "b", oder öfters Satzzeichen, die an die falsche Stelle gerutscht sind. Also der Korrekturleser war da definitiv in Urlaub ^^
Da ich nicht der schnellste Leser bin und außerdem noch andere Bücher hier habe, wird es wohl ein bißchen dauern, bis ich den nächsten King lese (hatte "Menschenjagd" als nächstes geplant).
Grüße
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Ich hätte da eine Frage zur Inhaltsangabe im Wiki-Eintrag. Achtung Spoiler zum Ende:
Zitat:Kapitel 55: Was man vergessen hatte
Wendy kommt wieder zu sich und taumelt auf der Suche nach ihrem Sohn durch das Hotel. Sie findet Hallorann und stellt erleichtert fest, dass er zwar schwer verletzt aber am Leben ist.
Danny gelingt es, zu dem verborgenen, letzten Überrest seines Vaters durchzudringen, der kurzzeitig zur Raison kommt und Danny befiehlt zu fliehen. Danny aber will mehr; er will seinen Vater ganz zurück und bleibt bei ihm. Aber das Hotel ist zu stark: Es zwingt Jacks Körper, sich selbst den Schläger wiederholt ins Gesicht zu schmettern, bis Jack Torrance endlich und unwiderruflich ausradiert ist.
Wie kommt man denn zu diesem Schluss? Ich hab es so gelesen, dass das letzte Aufkeimen in Jacks Verstand ihn dazu bringt, sich selbst zu töten um Danny zu retten. Weil er keinen anderen Ausweg sieht. Er fordert Danny ja dazu auf zu fliehen. Und erschlägt sich dann mit dem Schläger.
Wozu sollte das Hotel Jack gerade in diesem Moment ausschalten? Es war doch nicht Jack den es ausradieren wollte, sondern Danny. Der ist ihm nun entgültig hilflos ausgeliefert, aus dem Flur gibt es keine Fluchtmöglichkeit mehr. Und dann tötet das Hotel Jack? (der zu dem Zeitpunkt ja angeblich schon tot sein soll)
Daher ergibt es für mich auch keinen Sinn, dass Jack durch Wendys Messerstich gestorben sei. Denn welcher Funke von Jack fordert Danny auf zu fliehen?
KQ (14 Gänse = 40 Min.)
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Interessante Interpretation *hm* Ich hab die Stelle eigentlich immer so gelesen, dass Jack zu dem Zeitpunkt, an dem Danny ihn findet, schon so wahnsinnig ist, dass er sich den Schläger wiederholt ins Gesicht haut und dass das nichts mit dem Overlook zu tun hat. Dass er sich selbst tötet, um Danny zu retten, finde ich einen nachvollziehbaren Ansatz - wobei die Interpretation, dass das Overlook Jack zu seinem Selbstmord zwingt, schon auch was für sich hat, und zwar insofern, als das Overlook beschließt, Jack nicht mehr zu benötigen. Was man nicht mehr benötigt, entsorgt man; in dem Fall zwingt man einen ohnehin schon Wahnsinnigen, sich selbst das Leben zu nehmen. Nur hat das Ganze einen Haken: Was hat das Overlook denn davon, wenn es sich Jacks entledigt? Über Jack wollte es ja an Danny herankommen.
Shiny. Let's be bad guys.
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Ich vergöttere Kubricks Verfilmung (die US Langfassung) mit Jack Nicholson. Die TV Mini Serie, welche sich deutlich näher ans Buch halten soll, habe ich vor vielen Jahren im Free TV gesehen und seitdem nicht mehr. Ich fand sie furchtbar schlecht. Jetzt graut es mir ein wenig davor, dem Buch eine Chance zu geben. Da ich von der TV Mini Serie halt sehr enttäuscht war und das Buch nicht so viel mit Kubricks Film zu tun haben soll. Lohnt es sich trotzdem, das Buch zu lesen?
Im finstren Föhrenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
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Was die beiden Verfilmungen angeht bin ich ganz Deiner Meinung.
Trotzdem lohnt es sich das Buch zu lesen.
Wenn es um King geht, bevorzuge ich bei der "Film VS Buch"-Frage fast immer das Buch.
“books are just dead tattoed trees”
@BladeRunner2007: Es kommt ganz darauf an, wie Kubricks Shining auf dich gewirkt hat. Was du am Ende des Films für dich für das Böse erachtet hast. Daran besteht der wirklich grundlegende Unterschied zwischen Kubrick und King.
In Kurzform: Kubrick hat den Film seiner eigentlichen Übersinnlichkeit beraubt. Seine tiefere Bedeutung steckt viel mehr in der Beziehung zwischen Danny, seinem Vater und seiner Mutter.
Letztendlich sind sich viele Analysten einig, dass Kubrick eine Geschichte erzählt, in der Dannys Vater seinen Sohn sexuell missbraucht und Wendy es mindestens tolieriert.
Für King, der in den Roman - wie in vielen seiner frühen Werke - einiges von seinem eigenen Leben einfließen hat lassen, war das inakzeptabel. Ja, er hat getrunken und viele Drogen genommen. Ähnlich wie Jack Torrance. Aber er wollte mit seinem Roman definitiv nicht die gleiche Nachricht wie Kubrick überbringen.
Und daher auch sein Drehbuch für die Miniserie. Um das Übernatürliche wieder mit auf die Leinwand zu bringen.
Aus dem Grund würde ich auch Kubricks Verfilmung als eigenständiges Werk sehen und den Roman ganz unbefangen lesen. Das ist nicht gerade leicht, weil Kubrick einen sehr beeindruckenden Film erstellt hat. Aber Kings Roman ist es in meinen Augen wert.
BladeRunner2007 schrieb:Da ich von der TV Mini Serie halt sehr enttäuscht war und das Buch nicht so viel mit Kubricks Film zu tun haben soll. Lohnt es sich trotzdem, das Buch zu lesen? Wusste gar nicht, dass es da eine TV Mini Serie gibt!? Lese auch gerade Shining. Denke es ist es immer wert, das Buch zu lesen. Gehört ja schließlich zu den King-Klassikern und ist äußerst spannend und faszinierend, auch wenn man die Geschichte schon kennt!
Stephen King's The Shining im KingWiki:
Ich bin der Link
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Ich habe heute Shining als Hörbuch angefangen und muss sagen, es liest, sorry, hört sich total flüssig! Dietmar Wunder tragt die Geschichte wunderbar vor. Ich wünsche mir von Heyne, daß er auch mal ein paar weitere Bücher vorliest. :roll: Am sympatischsten ist mir der derzeitige Hausmeister, der Dicke (bin bei Kapitel 6 oder 7)
Ich lese gerade:
Nicht-King: Sternenkämpfer (William Voltz) (pausiert)
Carrie (pausiert)
Ich höre gerade:
Die Augen des Drachen
Gänse:
1. Gans am 01.04.14!!!!
(3/0)
Ich bin jetzt durch mit Shining und muss sagen, dass das Buch zum Ende hin ja doch wesentlich vom Film abweicht. Und damit mein ich nicht nur, dass das Hotel im Buch abbrennt und im Film noch steht. Am extremsten ist einfach, dass Jack im Buch ja quasi besessen ist vom Hotel, so wie man von einem Dämonen besessen ist. Im Film ist er ja eher etwas "gestresst", weil ihm sein Alkoholproblem und die Abgeschiedenheit und Einsamkeit verrückt machen, also so habs ich zumindest verstanden. Generell find ich das Buch schon gut, aber sooo wahnsinnig viel passiert da gar nicht. Spielt sich halt schon viel in den Köpfen der Protagonisten ab. Kann schon verstehen, dass das viele als langweilig empfinden. Mir hats trotzdem gefallen, auch wenns mir jetzt nicht die Schuhe ausgezogen hat. Liegt aber wohl auch daran, dass ich als Kenner des Films ja schon das (ungefähre) Ende der Geschichte kannte.
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Hast Du auch die zweite Verfilmung gesehen?
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Du meinst diesen 2-Teiler, oder? Nein, hab ich noch nicht gesehen, aber mir kam zu Ohren, dass der wesentlich schlechter sein soll, als Kubrick`s Version. Oder würdest du ihn mir doch empfehlen? Hab den ehrlich gesagt schon wieder total verdrängt.
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Vincent Chong hat 7 pics seiner phantastischen Shining CD illus gepostet....
Hier sind 2 davon:
Hier kann man alle illus sehen
http://vincentchongart.wordpress.com/
"Ich schreibe so lange, bis der Leser davon überzeugt ist, in der Hand eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein". ... `Stephen King´
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