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Lyrik und Kurzprosa
Nie mehr
Das hab ich nie mehr gewolt
um das Telefon streichen am Febster stehn
keinen schritt aus dem Haus gehen Gespenster sehen
Das hab ich nie mehr gewollt

Das hab ich nie mehr gewollt
Briefe die triefen schreiben zerreissen
mich linksseitig quälen bis zu den Nägeln
Das hab ich nie mehr gewollt

Das hab ich nie mehr gewollt
Soll dich der Teifel holen.
Herbrinegn.Schnell.
Mehr hab ich das nie gewollt

(Ulla Hahn)
Schmerz

Vergeben ? Ich ? Dir ?
Längst.
Ich tat's, noch eh ich's wußte.
Aber vergessen ? Vergessen ?... Ach, wenn ich's könnte !

Oft,
mitten im hellsten Sonnenschein,
wenn ich fröhlich bin und "an nichts denke",
plötzlich,
da,
grau hockt es vor mir,
... wie eine Kröte !

Und alles, alles scheint mir wieder schal. Schal und trostlos.
Das ganze Leben.

Und ich bin traurig. Traurig über dich... und mich.

- Arno Holz -
Kennst du das Land,
wo die Zitronen blühn?(1795)

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht
Kennst du es wohl?

Dahin!Dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

Kennst du das Haus?auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Mamorbielder stehn und sehen mich an:
Was hat man dir, duarmes Kind, getan?
Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!

Kennst du den Berg und seinen Wolken steg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,
In Hölen wohnt der Drachen alte Brut,
Es stürtzt der Fels und über ihn die Flut:
Kennst du ihn wohl?

Dahin! Dahin,
Geht unser Weg; o Vater ,lass uns ziehn

(Johann Wolfgang Goethe)
EIN TRAUM

Laß die Stirn mich küssen dir!
Und indem ich geh von hier,
Gönn dies Bekenntnis mir -
Du täuschest dich wohl kaum:
Meine Tage warn ein Traum;
Wenn die Hoffnung ist entflohn,
In den Tag, in die Vision,
In die Nacht, zu anderm Ort,
Ist sie darum weniger fort?
Was wir sehn und schaun,
Ist nur ein Traum in einem Traum.

Im wilden Tosen steh
Ich, und Sturm zerwühlt die See,
Halte still in meiner Hand
Körner vom goldnen Sand -
Sie rinnen ohne Halt
Durch den schmalen Fingerspalt -
Tränen kalt -Tränen kalt!
O Gott, kann ich den Rest
Nicht sicher halten fest?
Und rette ich kein Korn
Vor dieser Wogen Zorn?
Ist alles, was wir sehn und schaun,
Nur ein Traum in einem Traum?

E.A. Poe

Frown Frown Frown
Wir sind die Sänger und Rufer
Wir träumen in herrlichen Träumen
Wir sitzen am einsamen Ufer
Und sehen die Brandung schäumen
Wir sind die Verbannten der Erde
Vom bleichen Mondlicht umspielt
Und haben mit Herrschaergebärde
Ganz neue Welten erfühlt
Und unsere Melodien
ließen große Städte erblühn
Und aus einem Fabelgedichte
Da machten wir Weltgeschichte
Wer noch Träume hat gewinnt Kronen
Und kann ganze Reiche erbaun
Und mit kraftvollen Kompositionen
Sie wieder in Stücke zerhaun
Wir jubeln und litten bei Hitze und Schnee
Und bleiben des Erdballs Nabel
Wir schufen aus Seufzern Ninive
Und bauten aus Lachen ein Babel
Und eines Tages war es soweit
Dass wir alles wieder verloren
Denn träumend stirbt eine alte Zeit
Und aus Träumen werden neue geboren

(englische Originalversion: Arthur O'Shaugnessy)


Halten
das heißt
Nicht weiter - nicht näher - nicht einen Schritt
oder heißt Schritthalten
ein Versprechen - mein Wort
oder Rückschau

Halten
dich
mich zurück - den Atem an - mich an dich
dich fest
aber nicht
dir etwas vorenthalten

Halten
dich in den Armen
in Gedanken - im Traum - im Wachen
Dich hochhalten
gegen das Dunkel
des Abends - der Zeit - der Angst

Halten
dein Haar mit zwei Fingern
deine Schultern - dein Knie - deinen Fuß
Sonst nichts mehr halten
keinen Trumpf - keine Reden
keinen Stecken und Stab und keine Münze im Mund


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Erich Fried
Ein Stern !

Ich stehe am Fenster, schaue hinaus,
kalt und dunkel sieht es dort aus,
mein Blick, er fällt nach oben,
ganz viele Sterne, die dort toben,
einen möchte ich Dir schenken,
er wird immer an Dich denken,
er leuchtet ganz hell und nur für Dich,
er ist da und verlässt Dich nicht,
er funkelt hell, in weiter Ferner,
viel heller als die anderen Sterne,
nur für Dich soll er strahlen
und ein Lächeln auf Deine Lippen malen,
sieh wie er glänzt, in der dunklen Nacht,
wie er leuchtet, funkelt und nur für Dich lacht
und wenn Du mal wieder traurig bist
und denkst, dass Dich die Welt vergisst,
versuch in Gedanken den Stern zu berühren,
er lässt Dich seine Wärme spüren,
sein Leuchten, sein Strahlen, stets über Dir wacht,
er ist nur für Dich da und umarmt Dich sacht,
und wenn Du Dich einsam fühlst, auf dieser Welt
und denkst, dass Dich hier nichts mehr hält,
dann denke an diesen Stern,
denn es gibt Menschen die haben Dich gern !

(Autor mir unbekannt)
O, der schwarze Engel, der leise aus dem Innern des Baums trat,
Da wir sanfte Gespielen am Abend waren,
Am Rand des bläulichen Brunnens.
Ruhig war unser Schritt, die runden Augen in der braunen Kühle des Herbstes,
O, die purpurne Süße der Sterne.

Jener aber ging die steinernen Stufen des Mönchsbergs hinab,
Ein blaues Lächeln im Antlitz und seltsam verpuppt
In seine stillere Kindheit und starb;
Und im Garten blieb das silberne Antlitz des Freundes zurück,
Lauschend im Laub oder im alten Gestein.

Seele sang den Tod, die grüne Verwesung des Fleisches
Und es war das Rauschen des Walds,
Die inbrünstige Klage des Wildes.
Immer klangen von dämmernden Turmen die blauen Glocken des Abends.

Stunde kam, da jener die Schatten in purpurner Sonne sah,
Die Schatten der Fäulnis in kahlem Geäst;
Abend, da an dämmernder Mauer die Amsel sang,
Der Geist des Frühverstorbenen stille im Zimmer erschien.

O, das Blut, das aus der Kehle des Tönenden rinnt,
Blaue Blume; o die feurige Träne
Geweint in die Nacht.

Goldene Wolke und Zeit. In einsamer Kammer
Lädst du öfter den Toten zu Gast,
Wandelst in trautem Gespräch unter Ulmen den grünen Fluß hinab.

-Georg Trakl-

[Bild: cdf_voyageur.jpg]
Einsam

Immer wenn du einsam bist,
nimm mich in Gedanken in Deine Arme
und halt mich ganz fest;

Immer wenn Du einsam bist,
denk an meine Lippen,
die Dich zärtlich küssen;

Immer wenn Du einsam bist,
denk an meine Augen,
die Dich aus Liebe zu dir anstrahlen;

Immer wenn Du einsam bist,
denk an meine Stimme,
die leise zu Dir "Ich Liebe Dich" sagt;

Immer wenn Du einsam bist,
denk an uns beide,
wie glücklich wir sind;

Immer wenn Du einsam bist,
denk an mich,
denn auch ich bin einsam ohne Dich.

(unbekannt)

Heul Heul Heul Heul Heul Heul Heul
++++++++++++++++++++++++++++++
Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

-Rainer Maria Rielke-


[Bild: rose.gif]

[Bild: troest.gif]
Es tut so weh...

Ich liege wach, finde keinen Schlaf, endlose Gedanken!

Gedanken an die Vergangenheit.
Sie wollen nicht schweigen - mir niemals Ruhe geben!

Ich vermisse Dich! Du fehlst mir so sehr!

Ich liege wach, finde keinen Schlaf, kann nur an Dich denken!

Denken, an die Zeit mit Dir.
Am Boden zerstört, fehlt mir die Kraft, mich je wieder zu erheben!

Ich liebe Dich! Wollte Dir doch mein ganzes Leben schenken!

Ich liege wach, finde keinen Schlaf, doch sollte ich Dir eigentlich nicht danken?

Danken für dieses schönen Monate?
Das schönsten in meinem ganzen Leben.

Ich war so glücklich. Was wollte ich mehr?

Und dennoch: ich vermisse Dich unendlich!

Du fehlst mir so sehr! Maus !!

(von mir)
[Bild: action-smiley-032.gif]
Tränen fließen Nachts auf das Kissen,
leise schluchzend,
keiner soll's wissen.

Tränen groß und voller Leid.
Tränen von unendlicher Traurigkeit.

Der Kopf so leer,
das Herz so schwer.

Und keiner da,
keiner da, der Dir nah.. und Dich tröstet.

Mach die Augen auf!
Ich bin doch da und Dir nah.

Und- ich tröste Dich.
Wein doch nicht!

Cry Cry
Angst

Angst haben
das letzte Mal in die Augen
eines lieben Menschen zu schauen.
Das letzte Mal seine Stimme,
sein Lachen zu hören.
Angst ihn zu verlieren.
Irgendwann werden wir alle verlieren-
einen lieben Menschen und uns selbst.
Und obwohl diese Angst,
dieses unbeschreiblich quälende Gefühl
uns begleitet ein ganzes Leben,
darf es keinen wichtigen Platz
in unsrerem Leben einnehmen.
Bestimmen, wann diese Angst berechtigt ist,
das können wir nicht.
Doch wir können lernen mit ihr umzugehen
und das Leben- mit diesem Menschen-
zu genießen.
So bleibt uns am Ende zwar nicht sein Blick
und sein Lachen, doch die Erinnerung
an eine wunderschöne Zeit.
[Bild: fetch.dll?action=MyPhotos_GetPubPhoto&Ph...*20Hg*RcGm][Bild: fetch.dll?action=MyPhotos_GetMBPhoto&Ima...qcPaAnmdig][Bild: fetch.dll?action=MyPhotos_GetPubPhoto&Ph...*20Hg*RcGm]

..... wenn Trauer den Körper befällt

und man den Schmerz fühlen kann.



......wenn Kummer von Hass verdrängt wird

und in Wut umschlägt.



......wenn Fäuste gegen Wände schlagen

als könnten sie so den Schmerz lindern.



.......wenn Liebe zu Angst wird

und man mit Gewalt versucht zu halten,

was schon längst verloren ist.


.....dann ist es Zeit zu weinen !!!


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