@TommyKnocker
Meine Meinung: das Verhältnis ist nicht emotionaler dargestellt, weil es nicht emotionaler ist. Wäre ein nicht ganz untypisches King-Element: Mutter-Kind-Liebe trotz deutlicher Differenzen. Fällt mir spontan noch "Achterbahn" und evtl. noch "Atlantis" ein. Bin ganz froh, dass King hier nicht auf die Tränendrüse drückt.
Bin auch eher der Meinung, dass die Geschichte einen starken Jungen zeigt, der eben macht, was seine Bestimmung ist. Die Liebe zur Mutter ist dabei ein eher unwichtiges Element, was eher dazu dient, Jack trotz erwachsener Denkweise als unsicheres Kind darzustellen.
Was natürlich nicht heißt, dass du das Buch unbedingt mögen musst
Problem Twinner:
1. hab ich das Buch auch schon länger nicht mehr gelesen und 2. nur die letzte Seite des Threads gelesen, aber ich hoffe, ich habe eine ungefähre Vorstellung von dem angesprochenen Problem.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist im "Talisman" nicht davon die Rede, dass die Menschen ohne Twinner von Geburt aus existieren. Daher denke ich, dass die twinnerlosen Individuen zwar selten vorkommen, aber der Zufall teilweise auch nur Menschen in EINER Welt holt (dass der Zufall nun mal auch seine Opfer braucht, wissen wir ja spätestens seit "Schlaflos"). Also ist Jack nicht unbedingt der Auserwählte, weil er überlebt und sein Double in der Region stirbt. Wenn ich mich richtig erinnere, deutet im "Talisman" nichts darauf hin, dass nicht alle anderen Einzigartigen auch durch ähnliche Zufälle entstanden sein können.
Das Jack letztendlich der Auserwählte wird erklärt sich dann wohl eher dadurch, dass er in direkter Beziehung zu Sloat steht und nach den gegebenen Umständen der Einzige ist, der ihm gegenüber in beiden Welten einen Vorteil erarbeiten kann.
Das King diese Szenarien alle mit Absicht entwirft, sollte uns allen klar sein, allerdings wäre es natürlich schade, wenn man in einer Story für gewisse Sachverhalte keine andere Erklärung weiß, als das "King das so will". Ich hoffe, ich habe einigen neuen Stoff zum nachdenken gegeben, lasse mich aber auch gerne widerlegen (wie gesagt: lange nicht mehr gelesen und nicht ganz sicher).
P.S.: Ich bin auch der Meinung, King sollte von einer weiteren Zusammenarbeit mit Straub absehen ... allerdings erst seit "Black House"! Für King sicher als Roman typischer, aber als Fortsetzung vom "Talisman" meiner Meinung nach ungeeignet. Es fehlt einfach der sympathische Protagonist und das ständige "Flippen" zwischen beiden Welten, was für mich den großen Reiz des "Talisman"'s ausmacht!!