23.02.2006, 03:21
alacienputa schrieb:Und schon das Wort sagt es "GLEICHBERECHTIGUNG". Im SPIEGEL stand auch sehr treffend als Leser Kommentar: "Toleranz lässt sich nicht einseitig leben."
Schon richtig! Aber in der Konsequenz ist das auch wieder nur eine Ausrede: solange die Islamisten uns nicht tolerieren, könne wir mit deren Reliogion machen, was wir wollen.
Wie schon in meinem letzten Post (hoffentlich) angeklungen: KEINE Religion sollte das Recht beanspruchen, Tötungen zu beanspruchen!! Trotzdem sollten wir als westliche - der Geschichte nach aufgeklärtere - Religion, um Einiges toleranter mit anderen Völkergruppen und religiösen Gruppen umgehen können. Das jetzt wieder die Diskussionen um "Leitkultur" (hier lohnt soch Wikipedia wirklich mal) und Integration aufkommen, zeigt wieder einmal, dass wir leider immer noch bei einem Dafür-Dagegen-Denken stecken geblieben sind. Auch wenn viele es nicht wahr haben wollen: die multikulturelle Gesellschaft ist in Deutschland eine Realität - mit allen Vor- und Nachteilen - die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Richtig verstanden kann dies zu einem Gewinn für das nationale Denken führen, was letztendlich zu einer akzeptaben Integration der Einwanderer führen kann. "Toleranz" muss allerdings von einer Seite im Vorraus geleistet werden, da ein gleichzeitiges Aufeinander zugehen utopisch ist. Und wenn wir uns bei den moralischen Ansichten als ein fortschrittliches Land sehen, sollte dieser Schritt von uns kommen!!
Sehr interessant finde ich die Meinung von alacienputa, dass der Islam eine Art von Luther bräuchte.
Wenn dieses aus der Religionsgemeinschaft selber kommen würde, wäre ich stark dafür. Von der Religion her sind Christen und Muslime nun mal sehr unterschiedlich, was immer gewisse Probleme mit sich bringt. Daher wäre für mich als Christ ein "aufgeklärterer" Islam sicher wünschenswert. Allerdings warne ich hier noch einmal vor externer Intervention: was passieren kann, wenn man islamischen Ländern westliche Werte vorschreiben will, hat man gesehen! Und wenn kein muslemischer Luther kommt, müssen wir uns wohl oder übel mit der aktuellen Religion auseinander setzten ... und die Frage, ob unsere Trennung von Religion erst vom Staat und mittlerweile fast vom gesammten "wirklichen" Leben, wirklich sinnvoll war, muss auch noch geklärt werden. Die Muslime schaffen es immerhin, sich mehrmals täglich auf ihren Glauben zu besinnen - wir Christen in Deutschland schaffen es meistens noch nicht einmal, ab und zu Sonntags zur Kirche zu gehen!!