Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Karikaturenstreit!
#11
Herzlich Willkommen zum Auftakt der Religionskriege des 21. Jahrhunderts!
Jetzt sieht man, was Amerikas "Kreuzzüge" gegen den Terror und das weitgehende Desinteresse der westlichen Welt bei der Lösung der Probleme im Nahen Osten hervorrufen können.

1. Der Koran ist zum Thema "Gewaltverzicht" etwas unklar. Zwar gibt es an einigen Stellen die Erlaubnis bzw. die Aufforderung, alle Ungläubigen zu töten, allerdings wird an anderen Stellen auch das friedliche Miteinander der Weltreligionen erwünscht.
Außerdem ist die Auslegung des Korans so eine Sache: normale Menschen dürfen nicht am Koran rumdeuten, da diese Worte nun einmal direkt von Allah kommen, wobei Mohammed als eine Art "Sprachrohr" fungiert. Da haben wir Christen mehr Glück, da die Bibel als historisches Dokument und nicht als direktes Wort Gottes angenommen wird. Wie der Koran zu verstehen ist, liegt in den Händen der (oft fundamentalistischen) Intelektuellen, die somit hier die Macht haben, die Meinung aller Muslime stark zu beeinflussen.

2. Vieles deutet darauf hin, dass der spontane Wutausbruch der islamischen Welt durchaus gelenkt und vorbereitet wurde. Außerdem gibt es definitiv mindestens 3 Karikaturen, die in der dänischen Presse nicht gezeigt wurden (zumindest nicht vor dem Ausbruch der Krawalle). Eine davon zeigt den betenden Mohammed, der von einem Hund vergewaltigt wird. Alle drei Karikaturen heben sich offenbar deutlich von den vorher Abgedruckten ab ... außerdem ist die Quelle nicht sicher. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass diese auch von Islamisten in Umlauf gebracht wurden, um die Eskalation zu verstärken. Das halte ich aber nicht unbedingt für die wahrscheinlichste Variante.

3. Herrlich! Vor 2 Wochen hätte man hier fragen können, wer denn für Pressefreiheit, Redefreiheit usw. wäre und alle hätten "Hier!" geschriehen. Wenn ich auch sonst nichts Positives an der Situation finde, so ist es trotzdem schön, dass sich jetzt Jeder hinterfragen muss, was sich denn hinter diesen plakativen Schlagworten verbirgt.
Wer die Pressefreiheit unterstützt, muss damit rechnen, dass diese auch missbraucht wird (tendenziell im Westen eher aus finanziellen Gründen [Auflage], im Osten eher aus politisch-religiösen Gründen). Man kann nicht die dänischen Karikaturen entschuldigen und sich im nächsten Satz über die Stimmungsmache vieler muslimischen Medien aufregen.
Als Farce erscheint mir außerdem auch ein Kommentar einer deutschen (konservativen?!) Zeitung: Schulddaran ist die fehlende Bildung der breiten Masse, die Fundamentalismus begünstigt. Als Lösungsvorschlag wurde allen Ernstes genannt, sich doch für die Bildung der unteren Bevölkerungsschichten in islamischen Ländern einzusetzen. Hier wird mal wieder nach eropäischen Richtlinien gedacht: die anderen sind zu dumm, also müssen die intelligenter werden - dann sehen die schon ein, dass wir Recht haben. Auch wenn wir hier in Deutschland uns schwer tun mit dieser Tatsache: es gibt in anderen Ländern wirklich noch Leute, die bereit sind, für ihren Glauben zu töten und zu sterben. Und dabei sind auch durchaus Leute, die sowohl Sinus, als auch Cosinus berechnen können.

4. Mein Reden: friedliche Politik!! Unterstützung der Gruppen, die sich in ihren Ländern ebenfalls für eine solche einsetzten. So muss man seine "Gegner" nicht militärisch bezwingen und schiebt ihm damit noch Sympathien zu. Ich hoffe nur, dass es dafür jetzt noch nicht zu spät ist!!


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste