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DARK TOWER - Fragen und Meinungen zum Gesamt-Zyklus
Hallo @ all,

ich lese schon eine ganze Weile in diesem Forum mit,leider hat mir bisher die Zeit gefehlt,mich aktiv zu beteiligen.Eine Vorstellung meinerseits im entsprechenden Unterforum wird noch folgen,nun möchte ich erstmal etwas über die DT-Saga schreiben.

Vor 15 Jahren bin ich das erste mal mit Roland und seinem Ka-tet auf Reisen gegangen,allerdings erst einmal als Quereinsteiger,wenn man es so bezeichnen kann.Ich habe damals viel Zeit bei Bekannten verbracht und bei denen stand das SK-Buch „Drei“ im Bücherregal.Irgendwann habe ich es mir gegriffen,angefangen darin zu lesen und war sofort von der Geschichte fasziniert.Ich habe mir dort die Nächte um die Ohren geschlagen,nur um mehr von Roland und seiner Welt zu erfahren.Nach ca. ¾ des Buches habe ich,zugegebenermassen schweren Herzens,den Entschluss gefasst mit „Drei“ aufzuhören und die Geschichte von vorne,also mit „Schwarz“ zu beginnen.Das Buch hatte ich innerhalb von nicht ganz drei Tagen durch.Danach wieder „Drei“,dann „tot“ und „Glas“.Für mich wurde die Geschichte zur Obsession,wie der Wörterschmied SK es geschafft hat,durch das geschriebene Wort eine ganz neue Welt zu schaffen fand/finde ich sensationell.
Die Jahre zwischen „Glas“ und „Wolfsmond“ waren,wie so mancher sicher nachvollziehen kann,sehr hart.Manchmal bin ich mir vorgekommen wie ein Baby,das gerade entdeckt hat wie viel Spaß ihm eine Rassel bereiten kann und diese ihm dann einfach weggenommen wurde.Manchmal war ich richtiggehend sauer,wenn SK ein neues Buch herausgebracht hatte und dieses nicht der heissersehnte fünfte Band war.(Die Neuerscheinungen habe ich natürlich trotzdem alle gelesen ;-)).
Aber intensiver habe ich mich in der Zeit mit den Werken Tolkien`s beschäftigt,habe vom Silmarillion über den Hobbit und die HDR-Saga bis hin zu den Briefen alles und noch mehr gelesen und mich in dieser Welt verloren.(Gott,ich hoffe dass sich das nicht zu strange anhört,ein Leben habe ich hauptsächlich auch noch gelebt ;-)).
Aber so sehr mich das auch faszinierte,es war eben nur Ersatzdroge.
Als SK dann die Saga mit „Wolfsmond“ fortsetzte war das für mich wie Weihnachten,Ostern und Geburtstag in einem.Und es ist auch das passiert,was ich erwartet hatte,Bruch ist für mich in diesem Zusammenhang ein etwas zu negativ behaftetes Wort,,deswegen sage ich mal,das eine Änderung des Schreibstils unverkennbar stattgefunden hatte.Ich glaube,das der Unfall,den King im Juni 1999 hatte,2 Dinge bewirkte (nur in Bezug auf die DT-Saga bezogen und gemeint):Er wollte die Geschichte danach unbedingt beenden und zweitens hat sich das Ende,das für ihn im Grundkonstrukt meiner Meinung nach mit dem ersten Satz „der schwarze Mann floh in die Wüste und der Revolvermann folgte ihm“ schon feststand,geändert.Ich denke,dass die Geschichte,die sein Gesamtwerk sein soll (und auch nach wie vor ist),ursprünglich damit endete,das der Revolvermann im obersten Zimmer des Turms den Wörterschmied vorfindet um mit ihm ein letztes großes Palaver zu halten.Der Turm ist der Mittelpunkt seiner Welten und im Mittelpunkt des Mittelpunktes steht der Erschaffer.
Aber ich denke,das ein fast tödlicher Unfall,so wie King ihn erlebt hatte,die Frage nach dem Sinn des Lebens in ein ganz anderes Licht rückt und sich daher auch neue (eventuelle) Antworten auftun.Dementsprechend interpretiere ich das Ende von „der Turm“ auch so,das Roland,der fast sein ganzes Leben damit verbracht hat,den Turm zu finden und ihn zu retten letztendlich dafür bezahlen muss,das er ihm gegebene Chancen nicht genutzt hat weil er eben seinem vermeintlichen Fluch (und Passion),nämlich dem Turm,mehr Wert gegeben hat als dem,was sein Leben wirklich zu einem Leben gemacht hätte.Wenn Ka gewollt hätte,das der Turm nicht fällt,dann hätte Roland auch in Meijs mit „dem Mädchen am Fenster“,mit Cuthbert und Allan (die alles für ihn getan haben),mit Jake,nachdem er ihn an dem alten Rastplatz gefunden hatte,mit Rosalita in der Calla oder eben mit seinem neuen Ka-tet glücklich werden können.Für mich ist es letztendlich eine Geschichte der verpassten Chancen und das Einzige,was Ka wirklich von ihm erwartet ist,das er eine dieser Chancen nutzen wird.So lange,bis das nicht passiert wird Roland im obersten Zimmer immer die Tür zum Anfang finden.Also quasi die Sci-Fi Variante von „und täglich grüßt das Murmeltier“ (was nicht abwertend klingen soll!!!).
Das sind meine Gedanken zu der Saga,letztendlich will ich noch zum Ende von „der Turm“ sagen,dass ich es sowohl überraschend als auch überragend fand.Einerseits denke ich,das Stephen King schon ein wenig froh war,als die Geschichte beendet war,andererseits finde ich das er kein besseres Ende hätte schmieden können.

Ich denke,das ich am Sonntag Abend zum zweiten mal mit Roland den Turm betreten werde und,ich sage meine Dank,ich freue mich jetzt schon wieder wie weiter oben angesprochenes Baby drauf.Ich habe meine Rassel wieder ;-).

Just my two Cents…und ich bin nicht Kritikresistent.

Viele Grüße und „Ded-a-check?“,
Monsterhummer.
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