09.01.2006, 14:05
Wolfsmond fertig gelesen. Ich könnte jetzt tausend Sachen aufzählen, die mich an dem Buch störten - unter "Bruch in der Reihe" tat ichs während des Lesens - aber das ist unnötig. Eigentlich lässt sich das ganze anhand eines Ereignisses ausdrücken.
Zu der Überzeugung, dass das Buch schlecht ist (ich meine nicht schwächelnd, so wie ich es vorher vermutete, und auch nicht nur schlecht im Vergleich zu den vorherigen Bänden) kam ich, als Roland schätzungsweise auf Seite sieben- bis achthundert, kurz vor dem Finale, die Bühne betritt, auf der er "commala" tanzte. Er soll zu den Folken bezüglich des Kampfes reden, dabei schweifen seine Gedanken ab und er erinnert sich, wie sie zum ersten Mal in das Dorf kamen. Wie lange das her ist, was seit dem passiert ist. Blabla.
In dem Moment wusste ichs.
Denn im Gegensatz zu sonst allen Büchern, die auch nur Ansatzweise so dick sind, verspürte ich nicht ein bisschen Nostalgie. Ich erinnerte mich an den Anfang zurück - 800 Seiten zurück! - und merkte... nichts. Weils nichts zum zurückerinnern gab. "Viel ist passiert", denkt Roland, glaube ich. Stimmt nicht. Garnichts ist passiert.
Wenn ich irgendein Buch aufschlage, und es ist dicker, dann schau ich beispielsweise auf seite vierhundert und überlege, wie es ist, "dort" zu sein. Denke darüber nach, wie tief ich dann in der Geschichte stecken werde. Was bis dahin alles passiert ist. Ein Buch beinhaltet einen Wandlungsprozess, sowohl von den Charakteren als auch vom Leser. Wenn ich "Es" lese, denke ich auf Seite vierhundert zurück, wenn ich auf Seite sechshundert bin. Oder Seite siebenhundert. Ist egal. Ich erinnere mich zurück, und mir fällt die damalige Atmosphäre ein, der damalige Stand der Geschichte, und es kommt mir vor, als würde ich mich an ein Stück Kindheit erinnern. An etwas schönes, vergangenes. Wenn ich ein Buch, das in meinem Schrank steht, herausnehme und durchblättere, kommen mir ebenfalls solche Gedanken.
Während des Lesens erlebt der Leser gedanklich die Abenteuer der Charaktere mit. Und nirgendwo sonst passiert das so stark wie in Abenteuerromanen, weil dort ein "weiter Weg" beschritten wird.
Wolfsmond ist ein Abenteuerroman. Man braucht sich nur den Text auf der Rückseite des Buchs durchlesen:
Stimmt alles nicht. In Wolfsmond kommen Roland und Co. in die Stadt und gammeln rum, bis auf Seite Neunhundert das Finale kommt. Der Rest dazwischen ist Inhaltslos. Warum? Weil er nicht berührt. Weil sich keiner der Charaktere irgendwie "ändert", weil man nicht vorankommt, weil man nichts erlebt, weil man nichts verspürt. Wolfsmond ist mit seinen 940 Seiten im Taschenbuchformat das dritt-dickste Buch von King, das ich habe - neben "Es" und "the Stand". Schriftgröße und Zeilenabstand mal ungeachtet. Und trotzdem hab ich bei diesem "Wälzer" nichts verspürt. Habe keine typische Atmosphäre in Erinnerung, kann kein nostalgisches Gefühl die Geschichte betreffend finden.
Selten von einem Buch so enttäuscht gewesen.
Zu der Überzeugung, dass das Buch schlecht ist (ich meine nicht schwächelnd, so wie ich es vorher vermutete, und auch nicht nur schlecht im Vergleich zu den vorherigen Bänden) kam ich, als Roland schätzungsweise auf Seite sieben- bis achthundert, kurz vor dem Finale, die Bühne betritt, auf der er "commala" tanzte. Er soll zu den Folken bezüglich des Kampfes reden, dabei schweifen seine Gedanken ab und er erinnert sich, wie sie zum ersten Mal in das Dorf kamen. Wie lange das her ist, was seit dem passiert ist. Blabla.
In dem Moment wusste ichs.
Denn im Gegensatz zu sonst allen Büchern, die auch nur Ansatzweise so dick sind, verspürte ich nicht ein bisschen Nostalgie. Ich erinnerte mich an den Anfang zurück - 800 Seiten zurück! - und merkte... nichts. Weils nichts zum zurückerinnern gab. "Viel ist passiert", denkt Roland, glaube ich. Stimmt nicht. Garnichts ist passiert.
Wenn ich irgendein Buch aufschlage, und es ist dicker, dann schau ich beispielsweise auf seite vierhundert und überlege, wie es ist, "dort" zu sein. Denke darüber nach, wie tief ich dann in der Geschichte stecken werde. Was bis dahin alles passiert ist. Ein Buch beinhaltet einen Wandlungsprozess, sowohl von den Charakteren als auch vom Leser. Wenn ich "Es" lese, denke ich auf Seite vierhundert zurück, wenn ich auf Seite sechshundert bin. Oder Seite siebenhundert. Ist egal. Ich erinnere mich zurück, und mir fällt die damalige Atmosphäre ein, der damalige Stand der Geschichte, und es kommt mir vor, als würde ich mich an ein Stück Kindheit erinnern. An etwas schönes, vergangenes. Wenn ich ein Buch, das in meinem Schrank steht, herausnehme und durchblättere, kommen mir ebenfalls solche Gedanken.
Während des Lesens erlebt der Leser gedanklich die Abenteuer der Charaktere mit. Und nirgendwo sonst passiert das so stark wie in Abenteuerromanen, weil dort ein "weiter Weg" beschritten wird.
Wolfsmond ist ein Abenteuerroman. Man braucht sich nur den Text auf der Rückseite des Buchs durchlesen:
Zitat:"Wolfsmond, der fünfte Band des monumentalen Romanwerks "Der Dunkle Turm" enthält alles, was man von einem großen Opus erwarten kann - Fantasy, Horror, Science Fiction, Western, Thriller, Abenteuergeschichte und Liebesroman verschmelzen zu einem packenden Lesevergnügen [...]"
Stimmt alles nicht. In Wolfsmond kommen Roland und Co. in die Stadt und gammeln rum, bis auf Seite Neunhundert das Finale kommt. Der Rest dazwischen ist Inhaltslos. Warum? Weil er nicht berührt. Weil sich keiner der Charaktere irgendwie "ändert", weil man nicht vorankommt, weil man nichts erlebt, weil man nichts verspürt. Wolfsmond ist mit seinen 940 Seiten im Taschenbuchformat das dritt-dickste Buch von King, das ich habe - neben "Es" und "the Stand". Schriftgröße und Zeilenabstand mal ungeachtet. Und trotzdem hab ich bei diesem "Wälzer" nichts verspürt. Habe keine typische Atmosphäre in Erinnerung, kann kein nostalgisches Gefühl die Geschichte betreffend finden.
Selten von einem Buch so enttäuscht gewesen.