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Das Ende der Saga (Extreme Spoiler!!!)
Ich hab mir das ganze jetzt - also die kompletten 32 Seiten - in den letzten 3 Tagen durchgelesen.

Und nun kommt meine lange Meinung (die längste von allen bisher) zum letzten Band, in der ich auch die eine oder andere Frage beantworten werde. Die Antworten spiegeln natürlich nur meine Meinung wieder.

Vor dem Lesen des letzten Bands habe ich gehofft, dass alle wenigstens bis zum Turm überleben. Und wenn schon nicht alle überleben, dann wenigstens Eddie und Jake (nichts gegen Oy und Susannah, aber Jake und Eddie fand ich immer interessanter). Über das Ende hatte ich mir keine großen Gedanken gemacht. Halt nur: Er schafft es bis zum Turm (mit oder ohne Teile seines Ka-Tets bzw. mit seinem kompletten Ka-Tet). Was dann am Turm genau passieren würde und ob er diesen betritt; darüber hab ich mir keine Gedanken gemacht. Und die 3 Bösewichte mussten natürlich sterben.

Was Donnerschlag und die Brecher angeht, hab ich auch nicht gedacht, dass das da so zugeht, wie in einem Gefängnis, wo Wärter und Gefangene gut miteinander auskommen. Ich hatte mehr an unterirdische Katakomben gedacht, wo man denkt, dass man in der Hölle ist; so richtig düster halt. Wo die Gefangenen ausgepeitscht werden, wenn sie nicht ihre Aufgabe ausführen. (Gab´s da nicht mal so was in einem King Buch? Das schwarze Haus?)

Das King seinen Unfall im Buch verarbeitet hat, und das auch noch als er selbst, finde ich nicht so schlimm. Und wie ein Gott stellt er sich meiner Meinung nach in der Saga nicht dar. Sonst hätte er Roland bestimmt besser über sich reden lassen. Und überhaupt mal: Hatte King in den ersten DT Büchern nicht geschrieben, dass er in den DT Büchern sein Leben, seine Erfahrungen verarbeitet? Insofern muss der Unfall ja irgendwie vorkommen. Ebenso wie die Drogen- und die Alkoholsucht.
Und weiß einer von euch, in welchem Zeitraum King die Bände 5 - 7 geschrieben hat? Ein paar von euch haben sich beschwert, dass er diese Bücher zu schnell hintereinander gebracht hat. So nach dem Motto: Bloß schnell fertig werden mit der Geschichte. Aber ist er denn so schnell fertig geworden? Oder hat er (ähnlich wie bei Matrix 2+3 bzw. der HdR Triologie) diese 3 Bücher über Jahre geschrieben und dann kurz hintereinander rausgebracht?

Was Susannahs Übergang in die Nozz-A-La Welt angeht, würde ich sagen, dass es so ganz ok ist. Warum soll sie dort nicht ihren Frieden mit Jake und Eddie finden. Ihr war klar geworden, dass es allein Rolands Ka ist, zum Turm zu gelangen. Ich glaube weder, dass sie in dem Moment, wo sie durch die Tür geht, stirbt oder ins Flitzerdunkel übergeht. Irgend jemand meinte, dass der Nozz A La Eddie nicht der gleiche sein könnte, der Roland begleitet hat, weil er nicht die Erinnerungen und die Erfahrungen gemacht hat. Aber Susannah hat ebenfalls alles vergessen und ist somit - meiner Meinung nach - auch nicht mehr die Susannah, die Roland begleitet hat. Und dass sie Rolands Waffe(n) wegwirft, hat mich auch nicht geärgert (so weit ich mich erinnern kann). Und selbst wenn es mich, als ich das Buch gelesen habe, doch geärgert haben sollte, finde ich es jetzt ganz in Ordnung, Sie kann sich nicht mehr an Roland und das erinnern, was sie erlebt hat. Und die Waffen funktionieren nicht mehr. Was soll sie also noch mit den Waffen. Und warum soll sich Susannah in jenen Nozz-A-La Eddie nicht verlieben können. Die beiden sind füreinander bestimmt; egal ob der eine ein harter Revolvermann und der andere ein verweichlichter normaler Mensch ist.
Ich kann mir auch vorstellen, dass Jake und Eddie in der Nozz-A-La Welt als Brüder wiedergeboren wurden. Darum ist Eddie auch vor Jake gestorben. Er musste dort ja zeitlich vor Jake wiedegeboren werden, um dessen älterer Bruder zu sein.

Eddies Tod fand ich nicht gut. Ich hätte niemanden lieber als ihn an Rolands Seite gesehen, wenn diser am Turm ankommt. Wäre Susannah statt seiner gestorben, hätte mich das weniger getroffen. Aber die Muse, die Herrn King antreibt, hat ihm zu anderem inspiriert.
Jakes Tod war auch sehr schlimm. Die beiden Charaktere, die zuletzt hätten sterben sollen, starben viel zu früh. Aber der Grund für Jakes Tod, hat das ganze für mich weniger schlimm gemacht. Er starb um den Wörtzerschmied zu retten. Um die Zerstörung aller Welten zu verhindern. Und das Roland sich im Augenblick Von Jakes Tod mit dem King unterhält, lässt mich Roland auch nicht verfluchen. Jake wollte es so. Darum waren sie dorthin gegangen.

Die Art und Weise wie Mordred starb fand ich eigentlich ganz gut. Dass irgend so ein kleiner Scheißer einen großen Kampf gegen den Revolvermann bekommt, hätte ich auch gar nicht gewollt. Auch dass es so leicht war, stört mich nicht. Er hat den Esel von Dandelo verputzt und sich so eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Darum war er so geschwächt, dass es für Roland einfach war ihn zu töten.
Den einen oder anderen hat hier gestört, dass Oy stirbt (wie er stirbt) und dass Roland, der sonst immer den leichtesten Schlaf hatte, hier nicht bemerkt, dass Mordred kommt, um ihn zu töten. Ich denke, dass a) Oys Tod insgesamt ein würdiger Tod ist - er rettet immerhin Rolands Leben und wird von jemandem getötet, der einer der 3 mächtigsten Widersacher Rolands auf dessen langen Reise war - und b) Rolands schlechte Reflexe, sein tiefer Schlaf durchaus glaubwürdig sind, wenn man mal überlegt, wie lange er schon reist. Wie alt er sein muss. Und dass er in Calla Bryn Sturgis Gelenkstarre hat.

Den scharlachroten König und dessen Tod an sich finde ich auch nicht schlecht gemacht. Bei den Oberbösewichten sind außergewöhnliche Tode doch ganz normal. Und dass er so durchgedreht ist, dass er mit Schnaatzen um sich wirft - es gibt schlimmeres. Die Meinung, dass es sch***e ist, dass eine bis etwa zur Hälfte des letzten Bandes unbekannte Person, den sK ausradiert, kann ich nur teilen. Alle anderen sterben vorher oder gehen einen anderen weg und ER hat dann so eine wichtige Rolle.
Ich gebe zu, dass ich Insomnia noch nicht gelesen habe. Vielleicht würde ich die Sache dann etwas anders sehen. Es hätte mich ja auch nicht so sehr gestört, wenn Jack Sawyer aus "Der Talisman" und "Das schwarze Haus" im 6. oder 7. Band aufgetaucht wäre und am Ende den sK getötet oder ausradiert hätte.

Walters Tod fand ich von allen Toden so ziemlich am schlimmsten. Der Mann, der in den 6 Bänden vorher so mächtig erschien; der Mann, von dem ich erwartet hatte, dass er Rolands vorletzte Hürde auf dem Weg zum Turm werden würde, wird von einem kleinen Baby/Spinnevieh getötet, dass King sich theoretisch hätte sparen können. (Ich muss hier dem einen oder anderen zustimmen. Vom 6. Band hätte King lieber ein Stück an den 5 ranhängen, einen Teil an den Anfang des 7. Bandes legen und Mordred gar nicht erst ins Spiel bringen sollen. Ich fand auch diese ganze Schwangerschaftsgeschichte und das Hin und Her zwischen Susannah und Mia irgendwie nur langweilig. Wobei ich die Idee, dass der Damön, der es mit Susannah treibt, auch mit Roland getrieben hat, schon interessant finde.) Aber da es nun so war, hätte es doch wenigstens so sein können, dass entweder Mordred vor Walter durch die Hände von Rolands Ka-Tet umgebracht wird oder Walter zwar von Mordred umgebracht wird, dies aber auf andere Weise passiert. Ich meine zum Beispiel, dass Mordred auf gar keinen Fall so viel mächtiger als Walter hätte sein dürfen, dass er diesen dazu bringt, sich selbst die Augen rauszureißen.

Dandelo und Femalo/ Fimalo/ Fumalo sowie die Art wie diese sterben, fand ich widerum ganz in Ordnung. Letzterer hat mir irgendwie sehr gut gefallen. Auf Dandelo hätte man irgendwo auch verzichten können. Hätte King Mordred nicht ins Spiel gebracht, wäre es auch ohne weiteres möglich gewesen, Dandelo wegzulassen.

Zum Ende
Als ich beim Epilog ankam, dachte ich: "Wie? Das war´s jetzt? Ich wollte doch lesen, wie er den Turm betritt. Oder wenigstens wie er es sich anders überlegt, sich umdreht und (in dem Fall mit Patrick zusammen) den Rückweg antritt. Wohin auch immer.

Dann kam die Wahl vor die King einen stellt. Das Buch zuklappen und ins Bücherregal stellen oder weiterlesen? Ich musste nicht Stunden oder Minuten - nicht mal Sekunden - darüber nachdenken, ob ich weiterlesen sollte. Ich las nicht weiter, weil ich für das Buch gezahlt hatte. Ich las weiter, weil King weiter geschrieben hat. Wenn ein Schriftsteller ein Ende schreibt und man sich das Buch durchliest, warum sollte man dann das Ende nicht ebenfalls lesen? Wenn King gewollt hat, dass man sich mit dem Ende zufrieden gibt, wie er es bis zu dem Teil mit Susannah in der Nozz A-La Welt geschrieben hat, hätte er nicht weiterschreiben dürfen.

Das "endgültige" Ende des 7. Bandes fand ich sehr gut. Ich musste zwar hinterher auch eine Weile nachdenken, aber andererseits war ich sehr zufrieden als ich den letzten Satz las. Ich dachte mir sofort, dass es ein geniales Ende ist.

Das Anmerkung Kings, die einige hier als herablassend, unangebracht und ähnliches bezeichnet haben, ist meiner Meinung nach nichts von alledem. Und ich finde auch nichts unhöfliches daran, dass King sagt, dass er böse Briefe nicht beantworten wird. Im Gegenteil. Er sagt dem Leser nur, was Sache ist. Ich würde solche Briefe auch nicht beantworten.

Es wurde hier irgendwo gesagt, dass das Ende das einzige mögliche ist. Ich denke, dass es das richtige ist. Dass es ein richtiges Ende ist. Ebensogut hätte Roland im Turm auf auf Gan, der menschliche Gestalt angenommen hat, treffen und mit ihm sprechen können (so ein bisschen ala Matrix). Der ihm Fragen beantwortet und ihn dann a) zurückschickt, b) zum Lichtung am Ende des Pfades (?) schickt oder vll auch ihn zu seinem Nachfolger macht. Der Raum hätte auch - bis auf einen Stuhl/ Bett/ Thron - leer sein können, von dem aus er die Universen überblickt. Es ist also wie gesagt ein richtiges Ende. Nicht das einzig mögliche richtige.

Dass - wie ebenfalls hier irgendwo angenommen - Walter schon am Lagerfeuer von den vielen Reisen Rolands wußte, bezweifle ich stark. Wenn es so wäre, hätte er sich mit Sicherheit von Mordred einfach so töten lassen und keinen Widerstand geleistet oder er hätte verhindert, dass Susannah schwanger wird bzw. sie getötet während sie schwanger ist, damit er nicht sterben muss. Da es allerdings so kam wie es kam, glaube ich, dass auch er nichts von der Zeitschleife weiß.
Die anderen - also Susannah, Eddie, Jake usw. erleben meiner Meinung nach alles wieder und wieder. Ebenso wie Roland. Nur dass sie nie davon wissen, während Roland es wieder und wieder im Turm erfährt, um es kurz darauf wieder zu vergessen.
Und auf die Frage, warum King nicht gleich mit dem letzten Durchgang, mit Rolands letzter Reise anfängt, gibt es meiner Meinung nach nur eine Antwort: Weil der Leser dann nie erfahren würde, in welcher Hölle Roland sich befindet. Es musste der vorletzte Durchgang (und ich glaube wirklich, dass es der vorletzte ist, da er am Ende ja plötzlich das Horn dabei hat) sein, damit wir zum einen von seiner Hölle erfahren und zum anderen hoffen können.

Zur Zeitschleife, den fundamentalen Welten und dem Ka möchte ich nur noch sagen, dass ich der Meinung bin, dass die Zeitschleife aufgrund der Änderung (das Horn, dass Roland plötzlich dabei hat) keine richtige Zeitschleife ist, Roland immer wieder in der Zeit zurück (nicht etwa in eine andere Welt auf einer anderen Ebene) reist, selbst jemand, der in einer fundamentalen Welt stirbt vielleicht (trotz allem, was das Ka-Tet meint, festgestellt zu haben) nicht endgültig tot ist und das Ka mächtig genug ist, um Roland das Horn und Erinnerungen (er hätte das Horn aufgehoben) zu geben.

Trotz aller schlechter Kritik, die ich hier geschrieben habe, ist der 7. Band ein gutes Buch und die ganze Saga ein monumentales Meisterwerk.
Ich wollte mich eigentlich nicht entschuldigen, aber jetzt, wo ich sehe wie lang mein Beitrag geworden ist, erflehe ich eure Verzeihung.
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