14.10.2005, 02:47
Zitat:Also, wenn ein Thread entglitten ist, dann wohl dieser.
Aber wie! :mrgreen:
Naja... so wird es auch interessant. Ist ansich ja ein gutes Diskussionsthema, allerdings aber schade um die Ausgangsidee.
Egal, dann mal los.
Zitat:Und wie jede andere auch hat sie eben auch ein paar dumme gesetze und ein paar leicht grenzdebiele ansichten ( zumindest die regierung ) ... na und ?!?
"Na und"? Tja... die amerikanische Regierung ist zufällig eine von denen, die sich am meisten auf die weltpolitische Lage auswirkt. Milde gesagt. Sie ist die einflussreichste, die mächtigste, und desweiteren ist Amerika einer der ganz starken wirtschaftlichen Vorreiter in der Vergangenheit und Gegenwart. Die westliche Zivilisation ist und war amerikanisiert. Und dahinter stecken nunmal auch Schattenseiten. Sie wurde auch McDonaldisiert und Hollywoodisiert.
Liberalismus, Neoliberalismus, Kapitalismus... Börsen, Finanzen und Industrie... alles teils ausgehend und teils stark beeinflusst von Amerika hat unglaubliche Auswirkung auf ganz West-Europa. Und besonders Deutschland hing mit eingeschlagenem Adenauerkurs (sowie die restliche dipolarisierte Antikommunismuswessi-Welt) ganz stark Amerika an. So. Und nun, nach 50 Jahren Geschichte, in der sich viel verändert hat, wird sich erneut umgeschaut. Und man bewegt seinen Standpunkt, ein bisschen weit zwar in die antiamerikanische Richtung, aber besser als garnicht.
Eine antiamerikanische Welle kann auch gut tun. Nicht alles ist toll, und nicht alles ist schlecht. Bei etwas ungemein einflussreichem, das vorher unabänderlich toll war und alles andere Böse, kann eine neue kritische Einstellung auch nützlich sein. Das heißt nicht, dass man tollen Seiten unter den Tisch kehren soll (was fälschlicher Weise oft getan wird), aber man soll durchaus die kritisierenswerten aufzeigen. Ist wichtig. Problem erkannt, problem gebannt. An den Russen wurde schon genügend angeprangert, an den islamischen Völkern ebenso. Andauernd. die Afrikaner und Südamerikaner tun einem nichts, denen tat man selber schon zuviel, die lässt man in Ruhe. Der Chinajapan-asienbereich, Westeuropa und USA sind wirtschaftlich bestimmend, die USA am prägnanntesten, und während alle anderen Weltanschauungen und Kulturen als Böse abgestempelt werden oder garnicht mit uns in Kontakt kommen, soll man eine aufkommenden, kritischen Welle gegen die stärkste und auf uns einflussreichste aller Weltmächte gleich verteufeln?
Klar ist, ganz simpel und ganz eindeutig, dass sich Europa viel stärker von Amerika abkapseln muss. Nicht um etwas entgegen halten zu können oder eine bilaterale Weltordnung zu erschaffen, sondern einfach, um selbst noch existieren zu können. Mehr nicht.
Der Thread hier war NUR den Lächerlichkeiten gewidmet. Ich meinte nicht: Schreibt alle Seiten Amerikas (für Lanzenbrecher-Levia: der USA) auf, weil sie eh schlecht sind. Ich meinte nicht: schreibt AMERIKAS Seiten auf, damit wir was zu lachen haben. Es ging darum, die LÄCHERLICHKEITEN aufzuschreiben. Zum Lachen, ja. Nur dafür, denn gewisses Kopfschütteln tut manchmal gut.
Der Einfluss, den das natürlich ausübt, sorgt neben den negativen Seiten dafür, dass man sich ein bisschen abkapselt. Was, meiner Meinung nach, nicht schaden kann. Eine so rassistisch-antiamerikanische Welle wie du sie sehst erkenne ich nicht. Es geht um die Bush-Seite, und die ist lächerlich, und die ist gemeint. Einen Krieg gegen Amerika wird es nicht geben, und Amerikaner werden in Deutschland nicht von deutschen Rassisten zusammengeschlagen. Das trifft in keinster Weise zu, so schlimm, dass irgendwer ernsthaft zu schaden kommt, ist es also nicht.
Natürlich wäre es schön, die andere Seite abundzu mal zu betonen. Gehört auch dazu. Ausgeglichen ist die durchschnittliche Meinung nicht wirklich, Positives geht stark unter. Natürlicher Lauf der Dinge. Gegen gewisse Idole, Traditionen, Regeln wird, wenn die Zeit reif ist, rebelliert. Gehört auch zu jeder normalen Generation dazu, und im positiven Fall kommt was besseres bei raus. Der Bereich der USA, der nichts mit der Bushregierung zu tun hat, wird leider missachtet, und ein sehr schöner Gedanke wäre ein Thread über aktuelle wunderbare Seiten Amerikas. Nicht nur Wunderbares wie in aller Welt, was es sowieso gibt, sondern "wunderbar-typisch-amerikanisches". Kann gerne jemand aufmachen, damit diese Seite nicht untergeht. DAHINGEHEND sollte eine andere Eigeninitiative entstehen. Nicht aber sollten all die Bushkritiken niedergemacht werden. Sehr, sehr, sehr kritisch soll man da sein. Das ist gut so. Einen so minimalen Teil umfasst er nämlich nicht. Und dieser Bush-Teil gehört viel mehr zu unserer Welt und hat auf uns Einfluss als der ganze Rest.
Zitat:... also warum macht man sich gerade sogerne über die Amis lustig und nicht über die Spanier oder Russen ( die sicher auch ne gute Zielscheibe abgeben würden ) ... ganz einfach ... weils Mode ist, und der dumme Michel Moore lacht sich eins und verdient sich ne goldene Nase damit, nur er lacht nicht über die Amis er lacht über uns... !!!
Völliger Schwachsinn, sorry. Der ganze, zitierte Absatz. Von Anfang bis Ende. Einmal durch.
Warum sollten die Spanier uns was tun? Und die Russen: das Thema gab es lange genug, Höhepunkt in der McCarthy-Ära. Gut, dass es abgeschaltet wurde. Die Italiener interessieren uns übrigens auch nicht, aus gutem Grund. Genauso wie die Luxenburger. Amerika wird kritisiert "weils Mode ist"? Dann rat mal, warum.
Und deine Einstellung gegenüber Moore ist völlig verschoben. Das, was du anprangerst, übst Du selber aus. In Amerika ein kritisches Bewusstsein aufzubauen ist höchst erstrebenswert. Die Wahl ist doch das deutlichste Beispiel. Würde gerne deinen Versuch sehen, mich vom Gegenteil zu überzeugen.
In anbetracht der aktuellen politischen Lage in Amerika halte ich eine initiative, so wie Moore sie in Amerika ergreift, für äußerst lobenswert. Sie ist einseitig, klar. Na und? Darf man etwa nichts einseitiges entgegen halten? Darf es nicht möglich sein, in einem Land wie Amerika, an deren Regierung es so viel zu bemängeln gibt, auch mal aktive Kritik im Gegenmaß zu äußern (die unfairer Weise fast legal zensiert wird)? Sollte man als Widerstandskämpfer im Nazireich am besten auch auf seine Flyer schreiben: "Nationalsozalismus ist unhuman, aber zugegeben, der Objektivität halber, Zugehörigkeitsgefühl und Kameratschaft sind schon was tolles?" Pffft... irgendwann hört der Spaß auf. Was erwartest Du denn?
Und desweiteren Michael Moore lacht wohl kaum über uns. Bei der Uhrzeit jetzt aber wurscht.... Ich muss ins Bett.