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DT - Verfilmung
Wenn man über eine mögliche Verfilmung nachdenkt, muß man glaube ich, sich zuerst einmal bewußt machen, daß Buch und Film zwei völlig verschiedene Medien mit unterschiedlichen Regeln sind. Was im Buch funktioniert, macht einen Film manchmal kaputt und umgekehrt.

Darum finde ich es schonmal sehr stumpfsinnig, generell auf buchstabengetreuer Verfilmung zu bestehen. Das ist manchmal einfach nicht möglich. Darum müssen bei Verfilmungen eben manchmal Dinge weggelassen, hinzugefügt, verändert oder Figuren verschmolzen werden. Da habe ich kein Problem mit.

Was bei einer Verfilmung viel wichtiger ist, als die buchstabengetreue Umsetzung ist, den Geist, die Atmosphäre einzufangen. Fand ich beim "Herrn der Ringe" sehr gelungen (was gingen mir diese Korinthenkacker auf die Nerven, die die Haare an Frodos Füßen gezählt und dann gegreint haben, daß die im Buch aber anders wären - sinnbildlich gesprochen). Bei "Shining" übrigens auch. Bei z.B. "Stark"... na ja, reden wir nicht drüber.

Beim "Herrn der Ringe" war das aber trotz der monumentalen Wucht von Tolkiens Mittelerde möglich, weil seine Welt sehr homogen war. Da war Mordor und da waren die anderen Länder Mittelerdes, die zwar unterschiedliche Landschaften hatten, aber trotzdem ein gemeinsames Fundament. Ein gemeinsames Feeling sozusagen.

Beim Turm sehe ich das anders. Diese Welt ist zu zerklüftet, zu sehr auseinandergedriftet, zu sehr eben nicht mehr eine Welt, als daß man das visualisieren könnte, ohne a.) die Stimmung der Bücher aus den Augen zu verlieren oder b.) den Zuschauer mit der Wuchtigkeit des Stoffes zu erschlagen. Stellt euch doch mal einen Siebenteiler vor, der jeder exakt die Stimmung des jeweiligen Bandes einfängt und wiedergibt - auf 120 Minuten. Für die Bücher hat man Stunden Zeit, Tage, manchmal sogar Wochen, wenn man erstmal etwas sacken lassen muß bevor man weiterliest. Den Stoff von "Tot" auf 2 Stunden konzentriert zu sehen, würde mich als Zuschauer echt fertig machen. Oder aber es wird buchstabengetreu verfilmt und verwässert dadurch (wie gesagt, Buch und Film SIND zwei Paar Schuhe) und enttäuscht im Endeffekt.

Aber vielleicht gibt es ja mal einen Visionär, der das schafft. Dann würde ich mich auch gerne erschlagen lassen.

Bis dahin plädiere ich dafür, die Bücher unverfilmt zu lassen. Ach was, eigentlich plädiere ich generell dafür, wenn auch aus Eigennutz: ich will kein fremdes Gesicht für Roland :?
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