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Leben nach dem Tod?
#37
Zum Thema der Glauben stirbt aus: Lasst euch den Text mal durch den Kopf gehen. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Die missachteten Gebote
von Josef Nyary


An kaum einer Messlatte lässt sich der Zustand einer abendländischen Gesellschaft leichter ablesen als an den Zehn Geboten. Entstanden als Frucht eines auch anderen Religionen Strebens, ein Grundgesetz für das zusammenleben der Menschen zu schaffen, hat der biblische Dekalog in den vergangenen 50 Jahen viel von Wirkung und Ansehen verloren. Das zeigt ein Vergleich von Regeln und Realität:


1. "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir."

Nur noch 50 von 80 Millionen Deutschen sind Kirchenmitglieder. 40% glauben nicht an Gott. Junge Leute lieben nicht Jesus, sondern Michael Jackson. Unter "Madonna" verstehen sie eine Sängerin mit pornographischen Darbietungen. Erwachsene dienen Gott Mammon, liegen "New Age" - Gurus zu Füßen oder anderen selbsternannten Heilsbringern.


2. "Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen."

Politiker schwören zum Wohl des Volkes zu handeln ("So wahr gott mir helfe"), agieren danach aber häufig zum eigenen Wohl. Selbst Theologen sprechen nicht mehr von Gott, sondern flüchten sich in nebulöse Begriffe ("höhere Macht"). Selbsternannte Kirchenkritiker machen sich in TV-Talkshows über Glaubenssätze lustig.


3. "Du sollst den Sabbat heiligen."

80 Prozent der Deutschen gehen so gut wie nie in die Kirche. Das Wochenende gehört dem Sport, dem Hobby, dem Ausflug oder dem geselligen Umtrunk im Stammlokal. Gott kommt in der modernen Freizeitgesellschaft kaum mehr vor. Statt dessen sucht eine lautstarke Spiel-und-Spaß-Industrie die Sinnlehre mit immer neuen Zeitfüllern zu übertünchen.


4. "Du sollst Vater und Mutter ehren."

Seit dem pubertärpolitischen Postultat "Trau keinem über 30" degradiert ein hemmungsloser Jugendkult Eltern zu bloßen Erzeugern und Ernährern. Respekt vor dem Alter gilt als lächerlich.


5. "Du sollst nicht töten."

125 000 Abtreibungen zählt man jährlich. Abgeordnete aller Fraktionen suchen nach immer neuen Wegen, die Exekution im Uterus zu erleichtern. Mor, Mordversuch und Totschlag stiegen im vergangenen Jahr u 42 Prozent. Ein Drittel der Fälle wird nicht aufgeklärt. Täter werden verhätschelt, opfer verhöhnt. Gleichzeitig führt die deutsche Friedensbewegung das biblische Tötungsverbot protestierend ins Feld, wenn bedrängte Kuwaitis oder Bosnier bewaffnete Hilfe gegen irakische oder serbische Mörderbanden erflehen.


6. "Du sollst nicht ehebrechen."

41 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen haben ihre Ehepartner schon mindestens einmal betrogen. Ein großer teil der Medien bespöttelt die Treue als antiquitiert, preist "Seitensprünge" als Vorraussetzungen moderner Selbstverwirklichung und suggeriert, Untreue habe positive Auswirkungen auf das eheliche Liebesleben.


7."Du sollst nciht stehlen."

Die Zahl der Diebstahls- und Eigentumsdelikte steigt von Jahr zu Jahr. Im gleichen Maße sinkt die Aufklärungsquote. 139 000 Ladendiebstähle wurden 1992 aufgedeckt. Die Gesamtzahl wird auf das Zehnfache geschätzt, bei einem Gesamtschaden von 2,5 Milliarden Mark. Die Täter werden immer jünger. Jeder zehnte ertappte Ladendieb ist ein Kind unter 13 Jahren. Die Strafverfolgung resigniert.


8. "Du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten."

Vorgeblich im Besutz einer höheren Moral, verleumdnen RAF-Anwälte die Justiz, Ökofanatiker die Industrie, Gewerkschafter die "Konzerne", Theologen die eigenen Kirchen und Politiker die Kollegen aus der jeweils anderen Partei. Kampf- und Regenbogenpresse machen Rufmord zur zur Geschäftsgrundlage. TV-Reporter lügen mit Bildern.


9. "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus."

Spekulanten erwerben Mietshäuser, klagen langjährige, oft sozial schwache Mieter hinaus und wandeln die Wohnungen in teures Eigentum um - vom gesetz unterstützt. Die Bundesregierung verweigert ehemaligen Besitzern von Grundstücken in Berlin in den neuen Bundesländern mit fadenscheinigen Begründungen die Rückgabe. Ehemalige Stasi-Helfer, vor allem solche aus Kirche und Justiz, wohnen unangefochten in Häusern, die der SED-Staat Ausreisewilligen weggenommen hat.


10. "Du sollst nicht begehren deines Nachbarn Hab und Gut."

Jahrzentelange Propaganda hat den Neid vom Ruch der Sünder befreit und in den Rang einer staatsbürgerlichen Tugend erhoben. Politrandalierer fühlen sich im Recht, wenn sie nach Demonstrationen teure Auslagen plündern. Linke Lehrer säen Sozialhass in kleine Herzen. Schulvers: "Wäre es nicht fabelhaft, Dein und Mein wird abgeschafft." Mit der Missgunst wuchert die Habgier. Räuber werden in Talkshows gefeiert und verkaufen ihre Memoiren.

Der Heide Cicero, der christliche Gebote nicht kennen konnte, wusste gleichwohl schon vor 2000 Jahren: "Das Gesetz ist nichts anderes als ein richtiges, von dem Wesen der Götter hervorgeleitetes Gebot der vernunft, welches das, was ehrbar ist, gebietet udn das, was entgegensteht, verwehrt."

Von solcher Vernunft und Ehrbarkeit entfernt sich die deutsche Gesellschaft in rasch wachsendem Tempo.

[ 23.01.2002: Beitrag editiert von: Pennywise ]
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