19.03.2005, 12:43
So, dann will ich auch mal mein Ende beisteuern. Hierbei handelt es sich allerdings NICHT um ein Alternativende für DTVII, sondern um ein Ende, wie ich es mir nach Rolands neuerlichen Reise mit dem Horn vorstellen könnte.
Ich bitte zu entschuldigen, falls irgendwelche feststehenden Begriffe falsch klingen, es ist lange her, dass ich die Geschichte auf deutsch gelesen habe und die letzten drei Teile habe ich bisher nur auf englisch gelesen. Ich habe also bei den Übersetzungen mehr nach Gefühl gehandelt.
Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem!
Ich bitte zu entschuldigen, falls irgendwelche feststehenden Begriffe falsch klingen, es ist lange her, dass ich die Geschichte auf deutsch gelesen habe und die letzten drei Teile habe ich bisher nur auf englisch gelesen. Ich habe also bei den Übersetzungen mehr nach Gefühl gehandelt.
Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem!
Zitat:Roland holte tief Luft und stieß einen mächtigen Schrei aus.
„JETZT KOMMT ROLAND ZUM DUNKLEN TURM! ICH WAR AUFRICHTIG UND TRAGE IMMER NOCH DEN REVOLVER MEINES VATERS, UND DU WIRST DICH MEINER HAND ÖFFNEN!“
Er ging den Weg entlang, der sich vor ihm zwischen den Rosen auftat und begann die Namen seiner Freunde,Geliebten und Ka-Gefährten zu rufen; diese Namen klangen klar in der Luft, als würde ihr Echo niemals verklingen.
„ICH KOMME IM NAMEN VON STEVEN DESCHAIN. IHM AUS GILEAD!
„ICH KOMME IM NAMEN VON GABRIELLE DESCHAIN, IHR AUS GILEAD!
„ICH KOMME IM NAMEN VON CORTLAND ANDRUS, IHM AUS GILEAD!
„ICH KOMME IM NAMEN VON CUTHBERT ALLGOOD, IHM AUS GILEAD!
„ICH KOMME IM NAMEN VON ALAIN JOHNS, IHM AUS GILEAD!
„ICH KOMME IM NAMEN VON JAMIE DECURRY, IHM AUS GILEAD!
„ICH KOMME IM NAMEN VON VANNAY DEM WEISEN, IHM AUS GILEAD!
„ICH KOMME IM NAMEN VON DAVID DEM FALKEN, IHM AUS GILEAD UND DEN LÜFTEN!
„ICH KOMME IM NAMEN VON SUSAN DELGADO, IHR AUS MEJIS!
„ICH KOMME IM NAMEN VON SHEEMIE RUIZ; IHM AUS MEJIS!
„ICH KOMME IM NAMEN VON VATER CALAHAN, IHM AUS JERUSALEMS LOT UND VON DER STRASSE!
„ICH KOMME IM NAMEN VON TED BRAUTIGAN, IHM AUS AMERIKA!
„ICH KOMME IM NAMEN VON DINKY EARNSHAW, IHM AUS AMERIKA!
„ICH KOMME IM NAMEN VON TANTE TALITHA, IHR AUS RIVER CROSSING; UND ICH WERDE IHR KREUZ HIER ABLEGEN, WIE SIE ES MICH GEBETEN HAT!
„ICH KOMME IM NAMEN VON STEPHEN KING, IHM AUS MAINE!
„ICH KOMME IM NAMEN VON OY, DEM TAPFEREN, IHM AUS MITTWELT!
„ICH KOMME IM NAMEN VON EDDIE DEAN; IHM AUS NEW YORK!
„ICH KOMME IM NAMEN VON SUSANNAH DEAN; IHR AUS NEW YORK!
„ICH KOMME IM NAMEN VON JAKE CHAMBERS, IHM AUS NEW YORK, DEN ICH MEINEN WAHREN SOHN NENNE!
ICH BIN ROLAND VON GILEAD UND ICH KOMME ALS ICH SELBST; UND DU WIRST DICH MIR ÖFFNEN.“
Roland griff nach dem Horn, dass er
(von Ka bekommen)
aus den Händen seines toten Freundes genommen hatte, holte tief Luft und stieß hinein, zum ersten Mal seit Jericho Hill, zum ersten Mal nach all den Jahren und all den Rädern der Suche nach dem Dunklen Turm. Der Ton stieg hell und klar in die Luft der Abenddämmerung auf und Roland erlebte einen seltsamen Moment innerer Ruhe. Es war richtig, es war vollbracht. Es war genau so, wie er es an jenem Abend an der westlichen See vor sich gesehen hatte. Er würde endlich Frieden finden. Dann erklang wieder der Ton des Horns. Diesmal nicht von Rolands Lippen, sondern tausendfach lauter. Es waren die Rosen, die ihm antworteten und ihn willkommen hießen. ‚Ein Stück aus alter Zeit bring alles zum Rechten’ flüsterten die Rosen ihm zu. Er erkannte die Zeile aus Brownings Gedicht, aber ihren Sinn konnte er nicht erschließen.
Roland ging weiter, ohne den roten Augen, die ihn vom Balkon aus voller Hass verfolgten, auch nur die geringste Beachtung zu schenken. Seine Aufmerksamkeit galt nur der Tür. Der Tür zum Dunklen Turm, die er so lange gesucht hatte. Der Tür, auf der das Zeichen UNGEFUNDEN eingraviert war. Als er sie erreichte, hielt er kurz inne, um zwei Dinge abzulegen. Das Kreuz von Tante Talitha und seinen Revolver. Als er sich erhob, hatte sich das Zeichen verändert. UNGEFUNDEN war zu GEFUNDEN geworden. Und die Tür stand nun offen. Als er eintrat, hörte er die Stimme
(des Autors)
des Turms. ‚Willkommen Roland, Ihr von den Eld. Willkommen am Ende Deiner Suche. Commala komm Sai, die Suche ist vorbei.’ Roland fühlte sich unwillkürlich an die Worte des Autors erinnert, die dieser ihm bei ihrem letzten Treffen gesagt hatte. „Wir sind alt Roland. Mögest Du Deinen Frieden finden, wie ich. Ich werde bald die Lichtung am Ende des Pfades erreichen.“ „Ich suche keinen Frieden, ich suche den Turm.“ hatte Roland geantwortet. Stephen King hatte gelächelt und noch etwas
(„längst gefunden“)
geantwortet, was Roland nicht verstanden hatte, ehe er wieder eingeschlafen war.
Der Knall, mit dem die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, holte Roland aus seinen Erinnerungen zurück. Stephen King war nicht mehr wichtig, seine Aufgabe war vollbracht und der Scharlachrote König würde ihm nichts mehr anhaben können. „Aber zu welchem Preis“, dachte Roland und erinnerte sich an den schrecklichen Moment, als ihm klar wurde, das er zu spät kommen würde und er nur zusehen konnte, wie sich Jake ohne zu zögern zwischen King und die Schergen des Scharlachroten Königs geworfen hatte. Sie hatten für dieses schreckliche Opfer zahlen müssen, aber dass machte es nicht besser, dass Jake fort war. „Mein Sohn, ich werde Dein Andenken ehren!“ Mit diesem Gedanken bewegte sich Roland auf die Treppe zu, die sich vor ihm spiralförmig in die Höhe wand. Er begann, sie heraufzusteigen. Nach neunzehn Stufen erreichte Roland eine Tür. Sie stand offen, und Roland trat ein. Die Wände waren mit gemeißelten Bildern verziert. Er erkannte sich selbst und Eddie darauf, aber die Bilder zeigten etwas, was nie geschehen war. Ein Schauer lief über Rolands Rücken, als die Bilder vor seinen Augen zum Leben erwachten. Er sah Eddie am Strand, wie er eines der Pakete mit Kokain öffnete. Aber die Pakete hatten sie doch zurückgelassen. Und er sah sich, wie er im Fieberwahn auf Eddie einredete, wie er ihn anschrie. Roland sah, wie er seine Waffe zog und seinen Gefährten tötete. Und dann… MISCHEN…
„NEIN“ schrie Roland von Gilead in diesem einsamen Zimmer des Dunklen Turms. „DAS IST NIE GESCHEHEN!“ Roland verließ diesen verhexten Raum und stieg weiter die Treppe hinauf. Und weiter, und weiter. Und immer wieder betrat er Räume, in denen er Dinge sah, die nicht geschehen waren. Er sah, wie Detta Walker Eddie tötete, während er in Jack Mort war… MISCHEN… Er sah, wie sein Ka-Tet in Lud von Jack Mort verraten wurde… MISCHEN… Er sah Jake, wie er in einen Dunklen Abgrund stürzte
(„Dann geh, es gibt andere Welten als diese.“)
während er selbst Walter verfolgte... MISCHEN… Sah sich zustimmen, als Blaine für die Fahrt ein Opfer aus seinen Reihen forderte… MISCHEN… Jake starb unter Lud durch die Hände des Tick-Tack-Manns… MISCHEN… Calla Bryn Sturgis wurde von den Wölfen überrannt… MISCHEN… Immer wieder sah er seine Freunde sterben und immer wieder geschah es durch seine Schuld, durch seine Besessenheit vom Dunklen Turm. Aber das war doch nicht geschehen, oder?
Roland stieg weiter hinauf, bis die Treppen fast zu eng wurden, um ihn weiterzulassen. Und wieder erwartete ihn ein Raum. Und hier sah er etwas anderes. Er sah sich selbst, wie er den Dunklen Turm erklomm, die oberste Tür erreichte und dann… die Wüste. Er sah, wie er wieder und wieder zurückgeworfen wurde. Und wie er wieder und wieder vergaß. „Du hast keine Ahnung, wie nah Du dem Turm jetzt bist, wo Du Deine Suche wieder aufnimmst.” hatte der Mann in Schwarz ihm gesagt und gelacht. Und er hatte allen Grund zum Lachen gehabt. Roland sank auf den Fußboden, als er die grausame Wahrheit endlich verstand.
‘Aber diesmal ist alles anders’ hörte Roland eine Stimme sagen. Die Stimme des Balkens. ‚Deine Reise wird enden und Du wirst Ruhe finden.’ Roland schluchzte. Ruhe, nach all den Jahren. Wie oft war er diesen Weg wohl gegangen und wie viel Leid hatte er über die gebracht, die ihn begleitet hatten? ‚Kein Leid mehr, Roland von Gilead. Komm jetzt. Commala komm komm.’ Roland erhob sich und berührte das Horn, das über die Generationen von Athur Eld bis zu ihm weitergereicht worden war. Neue Kraft durchflutete ihn. Es war anders. Es würde enden. Er ging langsam die letzten neunzehn Stufen hinauf und erreichte die letzte Tür. Auf der Tür stand ‚KA’. Er würde den Kreislauf verlassen. Er würde außerhalb von Ka stehen. Er ergriff den Türknauf, er ließ sich sanft drehen, und die Tür öffnete sich. Gleißendes Licht empfing den Revolvermann. Zum ersten Mal trat Roland Deschain von Gilead durch die Tür an der Spitze des Dunklen Turms. Er trat in das Licht der Sonne, die rot und groß am Horizont versank. Das Horn des Eld glänzte in diesem Licht, als Roland es zu seinen Lippen führte. Er blies. Herr Roland war am Dunklen Turm, und er hatte ihn bestiegen. Es war vollbracht. Während die Sonne am Horizont versank, wurde es dunkel um Roland. Er hörte nur noch die mächtige Stimme von Gan. ‚HAB DANK, ROLAND DESCHAIN VON GILEAD! LETZTER DER REVOLVERMÄNNER! RETTER DER BALKEN! BEWAHRER DES DUNKLEN TURMS! RITTER DES WEISSEN! WELTEN HABEN SICH ÜBER DEINEM KOPF GEDREHT, UND DU WARST AUFRICHTIG. DEINE AUFGABE IST VOLLBRACHT. KOMME NUN ZUR RUHE.’
„Komm nun zu mir.“ schloss eine sanftere Stimme. Eine Stimme, die er zuletzt auf einer grünen Wiese in Mejis gehört hatte. Susans Stimme. Da war sie, das Mädchen am Fenster. Roland schloss die Augen und sank in ihre Arme.
In seinem Haus in Maine verstarb Stephen King im Alter von 99 Jahren im Kreis seiner Familie. Seine letzte Arbeit, eine Revision seines Meisterwerks ‚Der Dunkle Turm’, blieb unvollendet.
Im Garten des Bürogebäudes an 2 Hammarskold Plaza schloss sich an diesem Abend die Blüte der einzelnen Rose. Ihr Lied sollte für 19 Tage die Menschen an ihre verlorenen Lieben erinnern. Danach öffnete sie sich wieder, um stärker denn je zu strahlen und die Menschen mit Hoffung zu erfüllen. Die Inschrift im Garten des Balkens hatte sich ein letztes Mal verändert. Sie lautete von nun an: ‚GESTIFTET VON DER TET CORPORATION, IM ANDENKEN AN ROLAND DESCHAIN VON GILEAD UND SEIN KA-TET.
CAM-A-CAM-MAL, PRIA-TOI, GAN DELAH.“