01.03.2005, 15:46
Hi Gang!
Ich bin neu in der Gruppe, verfolge aber King`s Werke schon seit 1984 und seit dieser Zeit natürlich auch den Dunklen Turm.
Über einige Monate hindurch lese ich die Diskussionsbeiträge auf dieser Seite, wollte mich aber nicht anmelden und aktiv beteiligen, bevor ich nicht den kompletten Zyklus gelesen habe, bzw. den kompletten Zyklus im Zusammenhang gelesen habe.
So habe ich in diesem Jahr also nichts anderes als den Turm von der ersten bis zur letzten Seite gelesen und muß mich vielen meiner Vorredner anschließen: der Moment, in dem Roland die Namen spricht, ist so ziemlich das Beste, was king in den letzten jahren geschrieben hat und zweifelsohne der dichteste moment im gesamten Zyklus. Wie überhaupt die letzten 50 Seiten im 7ten viel von dem wettmachen, was ich in den Bänden zuvor an Enttäuschungen erleben musste.
Trotzdem ist auch der 7te nicht frei von bitteren Enttäuschungen, wie z.B. diese unsägliche Entwicklung, die Susannah mit ihrer Reise ins "New York" einer anderen Welt nimmt. Auch da bin ich ganz der Meinung des Forums, wenn die Frage nach ihrer Motivation gestellt wird. Ich meine, da erlebt jemand über Jahre hinweg die Geschichte allen Seins im wahren Wortsinne am eigenen Körper mit und denkt sich ( das Ziel kurz vor Augen): ach nööö, lieber doch nicht...!! Dann schon lieber eine Welt, die nicht "echt" ist, vielleicht mit einem Geliebten, der dem Original nicht ganz unähnlich ist, oder zumindest sein könnte. Nein, also bei aller Liebe, daß ist nur mißraten!!!
Andererseits könnte man auch sagen, da Roland die Suche allein begonnen hat, er diese auch allein beenden muß. Aber auf diese Art hätte King Susannah nicht entlassen sollen.
Vielleicht bin ich, was das Urteil angeht, ja auch ein bischen voreingenommen, weil ich im Allgemeinen über den gesamten Zyklus hinweg mit der Figur der Susannah/Detta/Odetta/Mia/Maria/Suzie/Suse ( und was weiß ich denn noch alles) wenig bis garnichts anfangen kann. Den Vogel schießt King meiner Meinung nach mit dem Band "Susannah" ab, der am allerwenigsten zur Entwicklung der Geschichte beiträgt. Für mich ist das so ziemlich das beste Beispiel für schlichten Füllstoff, der vielleicht nur zum Ziel hatte, Vertragsvorgaben zu erfüllen ( oder, um es weniger freundlich auszudrücken: Geld zu machen)
Aber zurück zum 7ten Band: Bei der Frage nach Rolands Fehler komme ich immer wieder darauf zurück, daß die Zeit ein ganz wesentliches Element ist. Nach allem Planen, nach allem Unterordnen für das große Ziel, nach allem Ausrichten seines Lebens auf den Turm, hat er in seiner Jugend doch nicht die Zeit ( 3sec. ), um in seinem Streben innezuhalten. Da der Turm ja die Nabe von Allem ist, gibt es auch nichts wichtigeres, als den Turm. Rolands Existenz und Schicksal sind unlösbar mit dem Turm verknüpft.
Es ist zwar kein wörtliches Zitat, jedoch nachzulesen auf den Seiten 960/961, denn dort heißt es sinngemäß, daß es Roland schon zu dem Zeitpunkt bewußt war, daß die Welten nun nicht mehr enden würden, und es daher für ihn keine Lichtung am ende des Pfades geben wird. "Für Roland Deschain von Gilead, dem letzten vom Geschlecht des Eld, endete der Pfad am Dunklen Turm "(Zitat).
Er wußte zu dem Zeitpunkt auch, daß der Schlüssel zu allem das Horn sein würde. Seine Träume hatten es ihm schon immer gesagt, Roland hat bis zum Ende nur nicht erkannt, daß alles Andenken und Lobpreisen seiner Freunde und Gefährten ohne sein Horn nichts wert sind (S. 980 ).
Rolands Lebensaufgabe, vielleicht sogar seine Lebensberechtigung, ist der Turm. Das Identifizieren seinerselbst ist nur durch und mit dem Turm möglich.
Und so wird es wohl auch in einem Ende sein, daß uns noch nicht bekannt ist und noch in einer anderen zukunftl iegt. Roland wird seine Erlösung in dem Turm finden, der Letzte des Eld wird wird vergehen und mit ihm vermutlich alles, wofür er und die seinen gestanden haben. Insofern mache ich mir auch die Gedanken von GLUE BOY ansatzweise zu eigen, auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme.
Grundsätzlich finde ich es aber schön, daß king im 7ten Band wieder zu dem Stil gefunden hat, der ihm seit "Sara" verlorengegangen war. Gradezu körperliche Schmerzen hat mir neben Susannah, ( die schon wieder!!) wie sie so mir-nichts-dir-nichts den Sechsschüsser in den Abfalleimer wirft, auch das Ende des Kleinen Kerls/kleinen Gottes und des scharl. Königs (ihreszeichens ja immerhin das BÖSE schlechthin) bereitet.
Da wird der monumental aufgebaute Ableger des Könis grippegeschwächt und aufgrund einer Lebensmittelvergiftung fortwährend vorsich hinkotzend einfach umgeschossen, nachdem er grade mal einen Auftritt von wenigen Wochen hatte?!?!?!? Naja, wenigstens das Ende des Königs ist originell, aber auch seine Fähigkeiten erwiesen sich als nicht mehr als die eines gewöhnlichen Pistoleros. Und das als Verkörperung des unsagbar Bösen, der Gegenspielerseite des Lichts????? Da hat Walter aber viel mehr Eindruck auf mich gemacht. Schön übrigens auch, daß Walters Vergangenheit mal kurz angerissen wurde. Das gab ihm viel mehr Tiefe als dem König und seinem Sohn.
Zum Schluß vielleicht noch ein pragmatischer Gedanke: Darf es für den Zyklus ein andres Ende als dieses geben?
Ich meine nein.
King bezeichnet den Turm als sein zentrales Wek, ja sogar sein Lebenswerk. Nun weilt King (Stand gestern) und Gott sei gelobt noch unter den Lebenden. Und auch plant er nicht, mit dem Schreiben aufzuhören. Wie ja sein Sachbuch über die Red Sox und die wieder aufgenommenen Planungen für sein Musical beweisen.
Hätte es nun ein abgeschlossenes Ende für dieses, sein Lebenswerk gegeben, hätte King quasi sein literarisches Schaffen und damit ein Großteil von sich selber zu Grabe getragen.
So alnge er also noch sein literarisches Schaffen weiter verfolgt, kann auch sein Lebenswerk kein abgeschlossenes endgültiges Ende finden.
Jetzt, wo ich selber sehe, wie lang das hier alles geworden ist, erflehe ich jedermanns Verzeihung!! Ich habe ja aber auch ( wie schon am Anfang erwähnt) lange geschwiegen....
Ich bin neu in der Gruppe, verfolge aber King`s Werke schon seit 1984 und seit dieser Zeit natürlich auch den Dunklen Turm.
Über einige Monate hindurch lese ich die Diskussionsbeiträge auf dieser Seite, wollte mich aber nicht anmelden und aktiv beteiligen, bevor ich nicht den kompletten Zyklus gelesen habe, bzw. den kompletten Zyklus im Zusammenhang gelesen habe.
So habe ich in diesem Jahr also nichts anderes als den Turm von der ersten bis zur letzten Seite gelesen und muß mich vielen meiner Vorredner anschließen: der Moment, in dem Roland die Namen spricht, ist so ziemlich das Beste, was king in den letzten jahren geschrieben hat und zweifelsohne der dichteste moment im gesamten Zyklus. Wie überhaupt die letzten 50 Seiten im 7ten viel von dem wettmachen, was ich in den Bänden zuvor an Enttäuschungen erleben musste.
Trotzdem ist auch der 7te nicht frei von bitteren Enttäuschungen, wie z.B. diese unsägliche Entwicklung, die Susannah mit ihrer Reise ins "New York" einer anderen Welt nimmt. Auch da bin ich ganz der Meinung des Forums, wenn die Frage nach ihrer Motivation gestellt wird. Ich meine, da erlebt jemand über Jahre hinweg die Geschichte allen Seins im wahren Wortsinne am eigenen Körper mit und denkt sich ( das Ziel kurz vor Augen): ach nööö, lieber doch nicht...!! Dann schon lieber eine Welt, die nicht "echt" ist, vielleicht mit einem Geliebten, der dem Original nicht ganz unähnlich ist, oder zumindest sein könnte. Nein, also bei aller Liebe, daß ist nur mißraten!!!
Andererseits könnte man auch sagen, da Roland die Suche allein begonnen hat, er diese auch allein beenden muß. Aber auf diese Art hätte King Susannah nicht entlassen sollen.
Vielleicht bin ich, was das Urteil angeht, ja auch ein bischen voreingenommen, weil ich im Allgemeinen über den gesamten Zyklus hinweg mit der Figur der Susannah/Detta/Odetta/Mia/Maria/Suzie/Suse ( und was weiß ich denn noch alles) wenig bis garnichts anfangen kann. Den Vogel schießt King meiner Meinung nach mit dem Band "Susannah" ab, der am allerwenigsten zur Entwicklung der Geschichte beiträgt. Für mich ist das so ziemlich das beste Beispiel für schlichten Füllstoff, der vielleicht nur zum Ziel hatte, Vertragsvorgaben zu erfüllen ( oder, um es weniger freundlich auszudrücken: Geld zu machen)
Aber zurück zum 7ten Band: Bei der Frage nach Rolands Fehler komme ich immer wieder darauf zurück, daß die Zeit ein ganz wesentliches Element ist. Nach allem Planen, nach allem Unterordnen für das große Ziel, nach allem Ausrichten seines Lebens auf den Turm, hat er in seiner Jugend doch nicht die Zeit ( 3sec. ), um in seinem Streben innezuhalten. Da der Turm ja die Nabe von Allem ist, gibt es auch nichts wichtigeres, als den Turm. Rolands Existenz und Schicksal sind unlösbar mit dem Turm verknüpft.
Es ist zwar kein wörtliches Zitat, jedoch nachzulesen auf den Seiten 960/961, denn dort heißt es sinngemäß, daß es Roland schon zu dem Zeitpunkt bewußt war, daß die Welten nun nicht mehr enden würden, und es daher für ihn keine Lichtung am ende des Pfades geben wird. "Für Roland Deschain von Gilead, dem letzten vom Geschlecht des Eld, endete der Pfad am Dunklen Turm "(Zitat).
Er wußte zu dem Zeitpunkt auch, daß der Schlüssel zu allem das Horn sein würde. Seine Träume hatten es ihm schon immer gesagt, Roland hat bis zum Ende nur nicht erkannt, daß alles Andenken und Lobpreisen seiner Freunde und Gefährten ohne sein Horn nichts wert sind (S. 980 ).
Rolands Lebensaufgabe, vielleicht sogar seine Lebensberechtigung, ist der Turm. Das Identifizieren seinerselbst ist nur durch und mit dem Turm möglich.
Und so wird es wohl auch in einem Ende sein, daß uns noch nicht bekannt ist und noch in einer anderen zukunftl iegt. Roland wird seine Erlösung in dem Turm finden, der Letzte des Eld wird wird vergehen und mit ihm vermutlich alles, wofür er und die seinen gestanden haben. Insofern mache ich mir auch die Gedanken von GLUE BOY ansatzweise zu eigen, auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme.
Grundsätzlich finde ich es aber schön, daß king im 7ten Band wieder zu dem Stil gefunden hat, der ihm seit "Sara" verlorengegangen war. Gradezu körperliche Schmerzen hat mir neben Susannah, ( die schon wieder!!) wie sie so mir-nichts-dir-nichts den Sechsschüsser in den Abfalleimer wirft, auch das Ende des Kleinen Kerls/kleinen Gottes und des scharl. Königs (ihreszeichens ja immerhin das BÖSE schlechthin) bereitet.
Da wird der monumental aufgebaute Ableger des Könis grippegeschwächt und aufgrund einer Lebensmittelvergiftung fortwährend vorsich hinkotzend einfach umgeschossen, nachdem er grade mal einen Auftritt von wenigen Wochen hatte?!?!?!? Naja, wenigstens das Ende des Königs ist originell, aber auch seine Fähigkeiten erwiesen sich als nicht mehr als die eines gewöhnlichen Pistoleros. Und das als Verkörperung des unsagbar Bösen, der Gegenspielerseite des Lichts????? Da hat Walter aber viel mehr Eindruck auf mich gemacht. Schön übrigens auch, daß Walters Vergangenheit mal kurz angerissen wurde. Das gab ihm viel mehr Tiefe als dem König und seinem Sohn.
Zum Schluß vielleicht noch ein pragmatischer Gedanke: Darf es für den Zyklus ein andres Ende als dieses geben?
Ich meine nein.
King bezeichnet den Turm als sein zentrales Wek, ja sogar sein Lebenswerk. Nun weilt King (Stand gestern) und Gott sei gelobt noch unter den Lebenden. Und auch plant er nicht, mit dem Schreiben aufzuhören. Wie ja sein Sachbuch über die Red Sox und die wieder aufgenommenen Planungen für sein Musical beweisen.
Hätte es nun ein abgeschlossenes Ende für dieses, sein Lebenswerk gegeben, hätte King quasi sein literarisches Schaffen und damit ein Großteil von sich selber zu Grabe getragen.
So alnge er also noch sein literarisches Schaffen weiter verfolgt, kann auch sein Lebenswerk kein abgeschlossenes endgültiges Ende finden.
Jetzt, wo ich selber sehe, wie lang das hier alles geworden ist, erflehe ich jedermanns Verzeihung!! Ich habe ja aber auch ( wie schon am Anfang erwähnt) lange geschwiegen....
