Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
kyuss und stonerrock
#27
Ich hab mir gedacht ich schreib dochmal ein kleines Review...

Also, da ist es nun, das neue sehnsüchtig erwartete Album der QOTSA.
Hat es meine Erwartungen erfüllt, nach all den üblichen "this blows your fuckin mind"-Sprüchen?

Ja und es hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen.
Beginnen tut das Album recht ruhig, mit dem kleinen Wiegenlied "This Lullaby" indem Mark Lanegans Reibeisenstimme zu zarten aber dennoch düsteren Gitarrenklängen ertönt. Ein ruhiger Anfang, man erwartet ein ruhiges Album.

Diese Erwartungen wird mit dem zweiten Song "Medication" gleich zunichte gemacht, die Queens kommen daher, wie beim ersten Album. Ein eingängiges Riff, eine einfache Bassline, hämmernde Drums und Hommes hoher Singsang und schon fühlt man sich wieder zuhause....
Auch wenn der Song recht kurz ist, prägt er sich dennoch sofort ein.
Der dritte Song "Everybody knows You're Insane" ist eine Glanzleistung.
Hypnotische Lapsteelgitarrenklänge, sowie Hommes Stimme lassen den Hörer sofort in die, im wahrsten Sinne des Wortes, höchsten Sphären schweben, in die die Queens je vorgedrungen sind, nur um dann von einem hämmernden schnellen Riff in typischer Queens-Manier abgelöst zu werden.
Die Songline "But i feel nothing. Am i better yet?" am Ende des Liedes verleiht dem Song den wahren Glanz.

Weiter gehts mit einem der besten Lieder des Albums, "Tangled up in Plaid".
Dieser Song ist der wahre Nachfolger von "No one Knows"...ein mystischer Anfang mit hohen Glockenklängen und dann Drums und eine Bass- und Gitarrenline im Polka-stil, der so dermaßen reinhaut, das meine Boxen fast durchgeknallt sind.
Der Refrain des Liedes kommt überraschend rockig daher und beweist ein weiteres Mal das die Queens verdammt viel Ahnung von musikalischer Vielfältigkeit haben.
Die düster Bluesrocknummer "Burn the Witch" folgt im gleichen Stile wie der Vorgängersong.
Mysteriöse Geräusche, die sich wie Husten anhören, dann ein düsteres Gitarren und Bass Frage-Antwort-Spiel unterlegt mit der extrem hohen Stimme von Homme und unterstützt von Lanegans tiefer Stimme, Geil!
Der ZZ-Top Sänger und Gitarrist Billy Gibbons legt hier ein Solo hin, das kleiner ist, als ich erwartet hatte, dennoch von verdammt viel Stil und Coolness zeugt.
Folgen tut der Desert Session-Song "In My Head", der sich fast so anhört wie das Original, dennoch düsterer daherkommt mit einer besseren Bassline und zusätzlichen Lyrics. Ein geradliniger guter Rocksong, mehr aber nicht.

Abgelöst wird er von der ersten Single, dem Cowbell-Funsong "Little Sister", ein schnelles Stück, der mit seinen Gitarrenlicks sofort ins Ohr gehört und nie langweilig wird. Das Solo am Ende ist so schlampig gespielt, das es sich wieder richtig geil anhört. Respekt.
Nur so dahinplätschern tut "I never Came", eines der ruhigeren Stücke des Albums. Homme überzeugt mit seiner großartigen Stimme, die Gitarre hält sich eher im Hintergrund. Ein schöner Song.
Ja.....und dann kommt der große Schnitt.

"Someone's in the Wolf"

Was soll ich sagen....dieser Song ist der beste Titel des Albums. Der Anfang in bester Silent Hill-Manier mit düsteren Klängen eines unbekannten Instruments und dann...
Selten so eine kranke Gitarre gehört... der Bass hämmert immer nur auf einer Note rum, der hallige Gesang, der mit Rufen unterlegt ist, gibt einem dem Rest.
Das geht dann so 5 Minuten und dann herrscht plötzlich Stille.....
Der Bass ist nur noch zu hören .........boom............boom......
es folgen sehr Gitarrenklänge.....man hört eine Stimme etwas flüstern.....plötzlich wetzt jemand mit Messern....man hört wie irgendetwas schneidet, wie in Fleisch, ein schmatzendes Geräusch, dann plötzlich wieder der normale Verlauf des Songs, der dann zum ende hin plötzlich immer schneller wird und dann auf einmal Tubas, Flöten und Trompeten einsetzen....
Meine Fresse.
Ich weiss nicht, was die Herren da für Drogen genommen haben, aber wenn dann sowas dabei rauskommt, bekommt man echt Lust auch so eine kranke Scheiße zu machen. Ein absoluter Hammer!

Folgen tuen drei Songs in typischer Desert Sessions-Manier.
"The Blood is Love" fließt mit queenstypischen düsteren Gitarren daher, eine kleine Pause von dem gewaltigen Song davor, nur um wieder von einem absolut durchgeknallten Lied unterbrochen "Skin on Skin" mit einer Mördergitarre und einem Beat, der mit einer topfklopfenden Percussion unterlegt ist. Hommes Gesang ist bei diesem Stück einfach nur abgefuckt.

" we got a skin on skin thing baby
i wanna lick you too much
i hear you comin ooh aaaah baby"

Ständiges Gestöhne, das Auf-und-Zu-Gehen von Reissverschlüssen, das Sliden auf der Gitarre und ein wabernder Wah-Effekt sorgen für den nötigen Sexappeal des Songs. Klasse!

"Broken Box" ist ein typischer Desert-Sessions Song, der einem wieder die nötige Pause nach einem schwierigen Stück Abreit für die Ohren verschafft.
Der Refrain erinnert leicht an "Avon". Hoher Gesang hallende Drums und Händeklatschen sorgen für einen tollen Rhythmus.

Und dann folgt "You got a killer scene here, man", der sofort in die Ohren geht. Der total bekiffte Gesang Hommes "Yi-hi-hi-ha-ha-huhhhhh-yeah", der von total coolen Gitarrenlicks abgelöst wird, der Hintergrund Gesang von Brody Dalle und Shirley Manson und absolut klasse Gitarrensoli runden das ganze ab. Ein genialer Song.

Langsam geht es dem Ende zu, mit "Long slow Goodbye" beweist Homme abermals, das er eine absolut klasse Stimme hat und diese auch durchaus klug einzusetzen weiss. Ein schöner trauriger Song und somit einer eher ungewöhnliches Ende für ein QOTSA-Album.

Wäre da nicht ein kleines Trauermarschstück einer Blaskapelle, welches dieses grandiose Album abschliesst.

Von mir ganz klar 10/10 Punkten.
Das zweitbeste Album der QOTSA, das für mich jedoch immer noch nicht an die Genialität des ersten Albums herankommt.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste