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Der Uni-Thread
Jaynes schrieb:Das Argument, der Steuerzahler sollte sie nicht bezahlen, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ihr euch auf diese Stufe stellt, dann müsst ihr auch sehen, was ihr noch alles bezahlt: Banken, Therapiekosten für rauchende Lungenkrebspatienten, Arbeitslose usw. Deutschland ist ein Sozialstaat, daher ist es richtig, dass Arbeitslose gefördert werden.

Darüber kann man sicher ausschweifend diskutieren, ist aber nicht Thema des Thread.

Jaynes schrieb:Das Studium ist keine Leistung die man erhält, sondern eine, die man erbringt und so sollte es auch behandelt werden.
Du erhälst doch eine Leistung, und zwar Bildung. Bildung die andere, wenn sie nicht studieren wollen, nunmal nicht erhalten. Wenn ein Geselle sich weiterbildet und seinen Meister machen möchte, muss er das selber zahlen, da fragt doch auch kein Mensch wie er das finanziert bekommt. Warum wehrt ihr euch so in eure eigene Zukunft zu investieren? Ihr WOLLT doch studieren, wollt die Bildung, wollt kein kleiner Arbeiter sein sondern spät nen gut bezahlten Job. Dann beteiligt euch doch auch daran.

Ein Azubi kann gleich mit der Arbeit beginnen, das ist richtig. Doch er wird es nicht weit bringen wenn er nicht auch in seine eigene Zukunft investiert und sich selber weiter fortbildet. Das ist der Unterschied zum kleinen Azubi zum Studenten der ja ganz andere Voraussetzungen für seinen späteren Werdegang erhält.

Der Staat garantiert bis zu einer bestimmten Klassenstufe die Bildung aller, genannt allgemeine Schulpflicht. So wird sichergestellt, dass kein Kind von der Schulbildung ausgeschlossen wird. Und wem das an Bildung nicht reicht hat dann ja die freiwillige Möglichkeit ein Hochschulstudium anzufangen wenn er möchte.

Warum sollte die Allgemeinheit für eine Investition aufkommen, die Erwachsene auf freiwilliger Basis tätigen? Deutlich erkennbar wirft sie in der Regel in Form höherer Einkommen eine private Rendite ab, mit der die Gebühren im späteren Berufsleben beglichen werden können. Aber auch wenn die Rendite unsicher ist, ist nicht einzusehen, dass die Allgemeinheit das Risiko einer unsicheren privaten Investition tragen sollte.

Nachtrag zum leidigen Thema Studiengebühren schrecken Jugendliche aus wirtschaftlich schwächeren Familien vom Studium ab und beeinträchtigen damit die Chancengleichheit im Bildungsbereich:
Die allermeisten Studierenden stammen doch aus der Mittel- und Oberschicht. Über Steuern und Abgaben zahlen aber alle Bürger für eine freie Hochschulbildung – auch Bürger der Unterschicht, deren Kinder meist nicht studieren.
Soll heißen der Maurer und die Arzthelferin finanzieren über ihre Steuern das Studium der Kinder aus den besserverdienenden Familien. Und DAS ist sozial ungerecht, denn das bedeutet doch je weniger Kinder aus einkommensschwachen Familien studieren, desto ungerechter ist eine Finanzierung des Studiums durch die Allgemeinheit, weil davon doch wieder überwiegend die einkommensstarken Familien profitieren. Oder nicht??
Nur ein geringer Teil der Kinder aus Arbeiterschicht-Familien besuchen das Gymnasium und haben damit überhaupt die Chance, die Erlaubnis für das Studium – das Abitur – zu erwerben. Das ist der wahre Grund für den geringen Anteil von Studierenden aus Arbeiterfamilien und hat doch mit den Studiengebühren nix zu tun!
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