28.12.2004, 15:51
Hallo.Ihr alle
Bin auch völlig neu hier.
Habe auch vor zwei Wochen den dunklen Turm ausgelesen und war auch tagelang verstört über das -wenngleich geniale- und nach mehrmals drüber schlafen eigentlich nicht anders denkbare -
und trotzdem völlig unerwartete- Ende.....
und ich habe auf der Suche nach Gesprächspartnern -in meinem Freundeskreis gibt es leider keine „Dunkle-Turm-Leser" gerade erst eure Seite gefunden und diesen thread erstmal von vorne bis hinten durchgelesen.
Es war klar, daß es kein „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute" werden würde, ein evtl. tragischer, tränenreicher, evtl auch lakonischer, aber auf jeden Fall erlösender Tod Rolands wäre denkbar gewesen, auch ein Weitermachen-müssen ala ewiger Jude, da es immer Böse in der Welt (in allen Welten) geben wird und diese zu bekämpfen nunmal Rolands Bestimmung ist............
aber diese Zeitschleife!!! Und dieser grauenvolle Moment, in dem Roland nicht in der Tür steht, dieser nur ganz kurze, indem er , bevor er gnädigerweise wieder alles vergisst, erkennt, daß er das alles zum wiederholten Male, von vorne anfangen wird müssen. Das hat mich voll geschockt, zumal ich, wie alle anderen hier, Roland und sein Ka-tet lieben gelernt habe.
Was muß Roland endlich anders machen, damit er endlich erlöst wird und auch seine Frieden auf der Lichtung am Ende des Pfades finden kann?
Diese Frage wurde hier ausgiebig und hinreichend erörtert.....
Der Weg ist das Ziel und das Ziel kann nicht bedeuten, daß Leichen den Weg dorthin pflastern,
Roland muß endlich lernen, innezuhalten (indem er sich zum Beispiel wenigstens die 3 Sekunden Zeit nimmt, das Horn aufzuheben, nachdem soeben Cuthbert, einer seiner geliebtesten Menschen, gestorben ist)....und Umwege in Kauf zu nehmen, indem er Jake nicht fallen lässt, auch wenn das seinen Weg zum Turm um Lichtjahre verlängert....usw.
Mir kam eine Interpretationsidee dieser Zeitschleifengeschichte, die noch weitergeht, die mir allerdings überhaupt nicht gefällt, gebs aber trotzdem mal zu bedenken:
Ist gar Rolands Glaube , die Welt retten zu müssen, nicht nur Einbildung, vielleicht alles nur eine Art Traum? (Vielleicht ein sehr männlicher)?
Vielleicht Sinnbild aller möglichen „größenwahnsinnigen" Träume?
Muß Roland vielleicht beim nächsten Mal nicht nur was anders machen, muß er sich vielleicht sogar von dem Gedanken verabschieden, die Welt retten zu wollen?
Muß er vielleicht nur einfach (s)einen Weg gehen...........mehr nicht?........
Diese Ironie würde ich King durchaus zutrauen.Der Weg ist das Ziel.......Kommt Susannah deswegen nicht mit zum Turm. Sie hat erkannt, das es allein Rolands Ding ist, und hat einfach keinen Bock mehr?
Wie gesagt, die Idee gefällt mir nicht, ich möchte Roland auch lieber als Retter, als Held, einer mit Kanten und Fehlern halt, deshalb ist er ja auch so liebenswert, aber man könnte so weit gehen.
Ein anderer größenwahnsinniger Wunsch könnte der nach der vollkommenen Erkenntnis, natürlich im obersten Stockwerk, sein. Solange Roland nicht einsieht, daß ein Mensch diese nie erlangen wird (wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort, usw., 1.Kor. 13, 12), muß er immer wieder von vorne anfangen.
Aber was soll er dann machen? Am Rande des Rosenfeldes herumstehen, schließlich umkehren, zurückwandern, sich irgendwo niederlassen oder auch nicht und irgenwann einen wohlverdienten friedlichen Tod sterben?......Alles so Ideen.......
Ich wünsche ihm, daß er beim nächsten Mal „alles richtig" macht und Erlösung auf der Lichtung am Ende des Pfades findet.
Daß der Crimson King zum Schluß durchdreht und mit Schnaatzen um sich wirft finde ich übrigens total lustig und durchaus realistisch. Das ganz, ganz, ganz Böse ist doch oft mit Wahnsinn gepaart.
Und der viel beklagte lasche Showdown mit Mordred: Ich glaube , daß die Bedeutung Mordreds
weniger die einer weiteren Monsterfigur ist, die es in dramatischen Kampfszenen zu besiegen gilt.
Er ist eher eine tragische Figur: Nicht aus Liebe sondern allein zum Töten geboren und das weiß auch er. Verloren und ungeliebt sitzt er im Dunklen und beobachtet durchaus sehnsüchtig, neidvoll, schließlich haßerfüllt, die, die im Licht sitzen, seinen weißen Vater im Kreise seiner Lieben, zu dem er nie dazugehören wird.
Sein Haß macht ihn stark, aber es sind die Einsamkeit und der Schmerz, und nicht nur das Wetter, die ihn krank und schwach machen. Daher ist es einfach (und eher unspektakulär), ihn zu besiegen.
Es ist schön, daß ich all eure Gedanken hier lesen und meine hinzufügen konnte, hab wohl ziemlich viel gelabert.....sage meinen Dank.
Lange Tage und angenehme Nächte.
LG, Flux
Bin auch völlig neu hier.
Habe auch vor zwei Wochen den dunklen Turm ausgelesen und war auch tagelang verstört über das -wenngleich geniale- und nach mehrmals drüber schlafen eigentlich nicht anders denkbare -
und trotzdem völlig unerwartete- Ende.....
und ich habe auf der Suche nach Gesprächspartnern -in meinem Freundeskreis gibt es leider keine „Dunkle-Turm-Leser" gerade erst eure Seite gefunden und diesen thread erstmal von vorne bis hinten durchgelesen.
Es war klar, daß es kein „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute" werden würde, ein evtl. tragischer, tränenreicher, evtl auch lakonischer, aber auf jeden Fall erlösender Tod Rolands wäre denkbar gewesen, auch ein Weitermachen-müssen ala ewiger Jude, da es immer Böse in der Welt (in allen Welten) geben wird und diese zu bekämpfen nunmal Rolands Bestimmung ist............
aber diese Zeitschleife!!! Und dieser grauenvolle Moment, in dem Roland nicht in der Tür steht, dieser nur ganz kurze, indem er , bevor er gnädigerweise wieder alles vergisst, erkennt, daß er das alles zum wiederholten Male, von vorne anfangen wird müssen. Das hat mich voll geschockt, zumal ich, wie alle anderen hier, Roland und sein Ka-tet lieben gelernt habe.
Was muß Roland endlich anders machen, damit er endlich erlöst wird und auch seine Frieden auf der Lichtung am Ende des Pfades finden kann?
Diese Frage wurde hier ausgiebig und hinreichend erörtert.....
Der Weg ist das Ziel und das Ziel kann nicht bedeuten, daß Leichen den Weg dorthin pflastern,
Roland muß endlich lernen, innezuhalten (indem er sich zum Beispiel wenigstens die 3 Sekunden Zeit nimmt, das Horn aufzuheben, nachdem soeben Cuthbert, einer seiner geliebtesten Menschen, gestorben ist)....und Umwege in Kauf zu nehmen, indem er Jake nicht fallen lässt, auch wenn das seinen Weg zum Turm um Lichtjahre verlängert....usw.
Mir kam eine Interpretationsidee dieser Zeitschleifengeschichte, die noch weitergeht, die mir allerdings überhaupt nicht gefällt, gebs aber trotzdem mal zu bedenken:
Ist gar Rolands Glaube , die Welt retten zu müssen, nicht nur Einbildung, vielleicht alles nur eine Art Traum? (Vielleicht ein sehr männlicher)?
Vielleicht Sinnbild aller möglichen „größenwahnsinnigen" Träume?
Muß Roland vielleicht beim nächsten Mal nicht nur was anders machen, muß er sich vielleicht sogar von dem Gedanken verabschieden, die Welt retten zu wollen?
Muß er vielleicht nur einfach (s)einen Weg gehen...........mehr nicht?........
Diese Ironie würde ich King durchaus zutrauen.Der Weg ist das Ziel.......Kommt Susannah deswegen nicht mit zum Turm. Sie hat erkannt, das es allein Rolands Ding ist, und hat einfach keinen Bock mehr?
Wie gesagt, die Idee gefällt mir nicht, ich möchte Roland auch lieber als Retter, als Held, einer mit Kanten und Fehlern halt, deshalb ist er ja auch so liebenswert, aber man könnte so weit gehen.
Ein anderer größenwahnsinniger Wunsch könnte der nach der vollkommenen Erkenntnis, natürlich im obersten Stockwerk, sein. Solange Roland nicht einsieht, daß ein Mensch diese nie erlangen wird (wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort, usw., 1.Kor. 13, 12), muß er immer wieder von vorne anfangen.
Aber was soll er dann machen? Am Rande des Rosenfeldes herumstehen, schließlich umkehren, zurückwandern, sich irgendwo niederlassen oder auch nicht und irgenwann einen wohlverdienten friedlichen Tod sterben?......Alles so Ideen.......
Ich wünsche ihm, daß er beim nächsten Mal „alles richtig" macht und Erlösung auf der Lichtung am Ende des Pfades findet.
Daß der Crimson King zum Schluß durchdreht und mit Schnaatzen um sich wirft finde ich übrigens total lustig und durchaus realistisch. Das ganz, ganz, ganz Böse ist doch oft mit Wahnsinn gepaart.
Und der viel beklagte lasche Showdown mit Mordred: Ich glaube , daß die Bedeutung Mordreds
weniger die einer weiteren Monsterfigur ist, die es in dramatischen Kampfszenen zu besiegen gilt.
Er ist eher eine tragische Figur: Nicht aus Liebe sondern allein zum Töten geboren und das weiß auch er. Verloren und ungeliebt sitzt er im Dunklen und beobachtet durchaus sehnsüchtig, neidvoll, schließlich haßerfüllt, die, die im Licht sitzen, seinen weißen Vater im Kreise seiner Lieben, zu dem er nie dazugehören wird.
Sein Haß macht ihn stark, aber es sind die Einsamkeit und der Schmerz, und nicht nur das Wetter, die ihn krank und schwach machen. Daher ist es einfach (und eher unspektakulär), ihn zu besiegen.
Es ist schön, daß ich all eure Gedanken hier lesen und meine hinzufügen konnte, hab wohl ziemlich viel gelabert.....sage meinen Dank.
Lange Tage und angenehme Nächte.
LG, Flux