27.05.2001, 23:45
Wow!! Ich hätte nicht gedacht, daß ich mit meiner Frage solch eine Diskussion auslöse. Aber das Thema scheint Euch ja tatsächlich sehr zu beschäftigen! Ich vermisse allerdings ein wenig die (abgesehen von Gloria; toller Name für eine Pfarrerin [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]), die wirklich an Gott glauben. Sind wir hier so wenig vertreten, traut Ihr Euch nicht, oder wollt Ihr nicht? Nun gut, laßt mich diesen Standpunkt vertreten. Ich hoffe, ich langweile Euch nicht!
Christine, ich gebe Dir völlig recht! Die Geschichte des Jungen in Desperation ist von vorn bis hinten eine Fiktion. Ich denke, sie entspringt vollständig der Phantasie Stephen Kings. Dennoch glaube ich, daß Ähnliches prinzipiell möglich ist. Vielleicht nicht in so gravierender, spektakulärer und deutlicher Form. Ich selbst glaube an Gott (im Sinne von GLAUBEN, nicht im Sinne von WISSEN, Moritz - wenn ich wüßte, bräuchte ich nicht mehr glauben! [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]) und an die Macht des Gebets (Stephy, keine Angst, meine persönlichen "besonderen Erlebnisse" mit Gott behalte ich für mich [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]!).
Natürlich dürfen wir nicht erwarten, daß jedes mal wenn wir ein Problem haben: "Kleines Gebet gen Himmel und Gott hilft sofort". Gott ist keine Versicherung! Wir als Menschen (Menschheit) sind selbst gefordert. Das gilt auch für die richtig großen Probleme, wie Somalia oder Namibia, Vincent. Mutter Theresa hat das scheinbar auch so verstanden und sehr konsequent in die Tat umgesetzt. Wir dagegen (ich schließe mich voll mit ein) sitzen im warmen Wohnstübchen mit einer Tasse Tee, Kaffee, mit Cola oder was immer Ihr wollt, vor der Tagesschau und schütteln den Kopf über das Elend in der Welt (Wer ist denn hier der Psychopat, Stephy?!). Aber Leute, was soll Gott tun? Soll er mit dem Finger schnippen oder ein paar Wolken zusammenklatschen lassen und bums, alle unsere Probleme sind beseitigt?! Warum sollte er das tun?! Warum sollte er eingreifen? Auch unsere Eltern haben uns nicht jedesmal aufgefangen wenn wir als Kind gestolpert sind. Wie soll ein Kind laufen lernen, wenn es nicht hinfallen darf ? Wir sind selbständige und verantwortungsvolle Individuen (zumindest sollten wir das sein), und damit liegt es bei uns, unsere Welt in den Griff zu bekommen. Jeder für sich und alle gemeinsam.
Nein, Stephy, Gott ist nicht tot! Auch wenn ein gewisser Nietzsche seinen Zarathustra so etwas sagen läßt. Wir verstehen ihn nur nicht. Kinder begreifen auch nicht warum sie Spinat anstelle von Schokoladenpudding essen sollen. Schokoladenpudding schmeckt doch viel besser! Daß wir Gott nicht verstehen oder begreifen ("Gottes Wege sind unergründlich") ist aber noch lange kein Indiz dafür, daß es ihn nicht gibt, Moritz. Ich verstehe so viele Dinge nicht und trotzdem gibt es sie. Kernfusion und die Wirkungsweise von homöopathischen Mitteln habe ich nie begriffen. Und ich verstehe nicht, was es eigentlich ist, weshalb ich meine Frau liebe (und noch viel weniger, warum sie mich liebt), aber ich liebe sie.
Wer oder was Gott ist, weiß ich nicht. Woher auch! Kein Mensch weiß das! Wir kennen nur den Spruch aus der Bibel: "Ich bin der ich bin." Das hilft uns nicht wirklich weiter, stimmts? Alles was wir je von Gott gehört oder gelesen haben, stammt von Leuten, die sich selbst ein Bild von Gott machen wollten. Und je weiter die Geschehnisse zurückliegen, desto unschärfer wird das Ganze. Ich glaube zum Beispiel nicht, daß es Adam und Eva (oder auch Lilith) wirklich gegeben hat. Ich denke Darwins Evolutionstheorie kommt der tatsächlichen Entstehungsgeschichte des Menschen deutlich näher. Aber was spielt das für eine Rolle? Was spielt es für eine Rolle, ob das Wasser in Kanaan tatsächlich zu Wein wurde? Vielleicht hat Jesus auch nur gesagt: "Ok, wenn der Wein alle ist, trinken wir halt Wasser. Was soll's, wir sind hier zum Feiern!!". Und es ist trotz Wasser eine riesen Party geworden. Übrigens können sich das auch heute noch nur wenige vorstellen: Eine tolle Party ohne Alkohol?!
Also KEIN Wunder, Vincent?! DOCH! Versuch mal Deine Freunde zu überzeugen mit Minirock auf die Straße zu gehen. Schön luftig! Nichts zwickt! Und die Mädchen gucken, alle! UNMÖGLICH, UNVORSTELLBAR!!! Eine Hochzeit OHNE Wein?! Eine Katastrophe!! UNVORSTELLBAR !!!!!
Wie es wirklich war, ob die Wunder wirklich passierten, wir werden es nie erfahren. Es spielt auch keine Rolle. Ob es Adam und Eva wirklich gab, ob Lilith Adams erste Frau war. Es spielt keine Rolle. Ob Jesus wirklich Wunderheiler und Wunderwirker war. Es spielt keine Rolle! Ob Kirche oder Vatikan Schriften unterschlägt (was ich auch nicht gut fände), spielt keine Rolle. Welcher Religion oder welchem Glauben (auch Nichtglauben ist ein Glauben) wir folgen. Es spielt keine Rolle ! Ob es Gott gibt oder nicht. ES SPIELT KEINE ROLLE!
WICHTIG ist nur WAS WIR TUN!
Jesus kann uns dabei helfen. Mutter Theresa hat die (frohe) Botschaft verstanden (Religionsfanatiker nicht): "Liebt einander!"
Abschließend: ENTSCHULDIGUNG für dieses sehr ausführliche Statement. Stört Euch bitte nicht daran! Ich möchte niemanden missionieren oder gar bekehren. Ich möchte auch nicht predigen (auch wenn es sich vielleicht so lesen mag). Das ist lediglich MEINE persönliche Sicht zu diesem Thema. Letztendlich muß jeder von uns seinen eigenen Weg, seine eigene Weltanschauung finden (allerdings sind Trotzreaktionen dabei selten hilfreich, Birnchen). Ob Gott darin eine Rolle spielt, it's up to you! (Übrigens, Silke. Der Buddhismus ist, wie wir wissen, deutlich älter als das Christentum und immer noch sehr lebendig. Ein Indiz dafür, daß da was dran sein muß. Ob Buddha allerdings ein Gott ist, oder "nur" ein sehr weiser Mensch war, sei dahingestellt.)
DANKE für die Diskussion. Mir sind beim Schreiben dieser Zeilen selbst wieder ein paar Dinge klar geworden, die mir für meinen Glauben und damit für mein Leben hilfreich sind.
Ich glaube an Gott. Ich glaube an Wunder. Sie geschehen! Jeden Tag. Man muß nur bereit sein, sie wahrzunehmen! Und man kann darum bitten...
Matthias
[ 27.05.2001: Beitrag editiert von: Matthias ]
[ 27.05.2001: Beitrag editiert von: Matthias ]
Christine, ich gebe Dir völlig recht! Die Geschichte des Jungen in Desperation ist von vorn bis hinten eine Fiktion. Ich denke, sie entspringt vollständig der Phantasie Stephen Kings. Dennoch glaube ich, daß Ähnliches prinzipiell möglich ist. Vielleicht nicht in so gravierender, spektakulärer und deutlicher Form. Ich selbst glaube an Gott (im Sinne von GLAUBEN, nicht im Sinne von WISSEN, Moritz - wenn ich wüßte, bräuchte ich nicht mehr glauben! [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]) und an die Macht des Gebets (Stephy, keine Angst, meine persönlichen "besonderen Erlebnisse" mit Gott behalte ich für mich [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]!).
Natürlich dürfen wir nicht erwarten, daß jedes mal wenn wir ein Problem haben: "Kleines Gebet gen Himmel und Gott hilft sofort". Gott ist keine Versicherung! Wir als Menschen (Menschheit) sind selbst gefordert. Das gilt auch für die richtig großen Probleme, wie Somalia oder Namibia, Vincent. Mutter Theresa hat das scheinbar auch so verstanden und sehr konsequent in die Tat umgesetzt. Wir dagegen (ich schließe mich voll mit ein) sitzen im warmen Wohnstübchen mit einer Tasse Tee, Kaffee, mit Cola oder was immer Ihr wollt, vor der Tagesschau und schütteln den Kopf über das Elend in der Welt (Wer ist denn hier der Psychopat, Stephy?!). Aber Leute, was soll Gott tun? Soll er mit dem Finger schnippen oder ein paar Wolken zusammenklatschen lassen und bums, alle unsere Probleme sind beseitigt?! Warum sollte er das tun?! Warum sollte er eingreifen? Auch unsere Eltern haben uns nicht jedesmal aufgefangen wenn wir als Kind gestolpert sind. Wie soll ein Kind laufen lernen, wenn es nicht hinfallen darf ? Wir sind selbständige und verantwortungsvolle Individuen (zumindest sollten wir das sein), und damit liegt es bei uns, unsere Welt in den Griff zu bekommen. Jeder für sich und alle gemeinsam.
Nein, Stephy, Gott ist nicht tot! Auch wenn ein gewisser Nietzsche seinen Zarathustra so etwas sagen läßt. Wir verstehen ihn nur nicht. Kinder begreifen auch nicht warum sie Spinat anstelle von Schokoladenpudding essen sollen. Schokoladenpudding schmeckt doch viel besser! Daß wir Gott nicht verstehen oder begreifen ("Gottes Wege sind unergründlich") ist aber noch lange kein Indiz dafür, daß es ihn nicht gibt, Moritz. Ich verstehe so viele Dinge nicht und trotzdem gibt es sie. Kernfusion und die Wirkungsweise von homöopathischen Mitteln habe ich nie begriffen. Und ich verstehe nicht, was es eigentlich ist, weshalb ich meine Frau liebe (und noch viel weniger, warum sie mich liebt), aber ich liebe sie.
Wer oder was Gott ist, weiß ich nicht. Woher auch! Kein Mensch weiß das! Wir kennen nur den Spruch aus der Bibel: "Ich bin der ich bin." Das hilft uns nicht wirklich weiter, stimmts? Alles was wir je von Gott gehört oder gelesen haben, stammt von Leuten, die sich selbst ein Bild von Gott machen wollten. Und je weiter die Geschehnisse zurückliegen, desto unschärfer wird das Ganze. Ich glaube zum Beispiel nicht, daß es Adam und Eva (oder auch Lilith) wirklich gegeben hat. Ich denke Darwins Evolutionstheorie kommt der tatsächlichen Entstehungsgeschichte des Menschen deutlich näher. Aber was spielt das für eine Rolle? Was spielt es für eine Rolle, ob das Wasser in Kanaan tatsächlich zu Wein wurde? Vielleicht hat Jesus auch nur gesagt: "Ok, wenn der Wein alle ist, trinken wir halt Wasser. Was soll's, wir sind hier zum Feiern!!". Und es ist trotz Wasser eine riesen Party geworden. Übrigens können sich das auch heute noch nur wenige vorstellen: Eine tolle Party ohne Alkohol?!
Also KEIN Wunder, Vincent?! DOCH! Versuch mal Deine Freunde zu überzeugen mit Minirock auf die Straße zu gehen. Schön luftig! Nichts zwickt! Und die Mädchen gucken, alle! UNMÖGLICH, UNVORSTELLBAR!!! Eine Hochzeit OHNE Wein?! Eine Katastrophe!! UNVORSTELLBAR !!!!!
Wie es wirklich war, ob die Wunder wirklich passierten, wir werden es nie erfahren. Es spielt auch keine Rolle. Ob es Adam und Eva wirklich gab, ob Lilith Adams erste Frau war. Es spielt keine Rolle. Ob Jesus wirklich Wunderheiler und Wunderwirker war. Es spielt keine Rolle! Ob Kirche oder Vatikan Schriften unterschlägt (was ich auch nicht gut fände), spielt keine Rolle. Welcher Religion oder welchem Glauben (auch Nichtglauben ist ein Glauben) wir folgen. Es spielt keine Rolle ! Ob es Gott gibt oder nicht. ES SPIELT KEINE ROLLE!
WICHTIG ist nur WAS WIR TUN!
Jesus kann uns dabei helfen. Mutter Theresa hat die (frohe) Botschaft verstanden (Religionsfanatiker nicht): "Liebt einander!"
Abschließend: ENTSCHULDIGUNG für dieses sehr ausführliche Statement. Stört Euch bitte nicht daran! Ich möchte niemanden missionieren oder gar bekehren. Ich möchte auch nicht predigen (auch wenn es sich vielleicht so lesen mag). Das ist lediglich MEINE persönliche Sicht zu diesem Thema. Letztendlich muß jeder von uns seinen eigenen Weg, seine eigene Weltanschauung finden (allerdings sind Trotzreaktionen dabei selten hilfreich, Birnchen). Ob Gott darin eine Rolle spielt, it's up to you! (Übrigens, Silke. Der Buddhismus ist, wie wir wissen, deutlich älter als das Christentum und immer noch sehr lebendig. Ein Indiz dafür, daß da was dran sein muß. Ob Buddha allerdings ein Gott ist, oder "nur" ein sehr weiser Mensch war, sei dahingestellt.)
DANKE für die Diskussion. Mir sind beim Schreiben dieser Zeilen selbst wieder ein paar Dinge klar geworden, die mir für meinen Glauben und damit für mein Leben hilfreich sind.
Ich glaube an Gott. Ich glaube an Wunder. Sie geschehen! Jeden Tag. Man muß nur bereit sein, sie wahrzunehmen! Und man kann darum bitten...
Matthias
[ 27.05.2001: Beitrag editiert von: Matthias ]
[ 27.05.2001: Beitrag editiert von: Matthias ]