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Deutsche Musik - Rettet die Quote die Vielfalt?
#13
In einem Punkt muss ich Herrn May zustimmen: Was die Popkultur der letzten fünfzig Jahre betrifft, so haben wir schlichtweg gepennt. Deshalb kommt eben die meiste (gute) Muzak eben aus den USA oder England - und da wird eben Englisch gesungen! Insofern wird sich da auch nicht viel ändern (ganz abgesehen, dass sich selbst die banalsten und beklopptesten Texte in Englisch noch irgendwie harmlos anhören). Wenn ihr mich fragt, so ist die Sache mit der Quote nix weiter als der verzweifelte Versuch der deutschen Plattenindustrie, selbige wieder etwas anzukurbeln. Denn das auf Dauer solcher musikalische Giftmüll aus den Hexenküchen Bohlens etwa Bestand haben würde, haben wohl die wenigsten erwartet, oder? Wenn ihr mich fragt, dann stehen die deutschen Produzenten jetzt mit heruntergelassenen Hosen da, denn: Die Castingbands will kaum noch einer sehen bzw. lösen sich diese Pseudokünstler meistens nach der ersten Fahrt im Tourbus auf; mittelmäßige "Talente" verkaufen sich längerfristig gesehen weder konstant noch ins Ausland (zumindest im Popbereich, ätschibätsch), und guter, charismatischer, begabter Nachwuchs lässt sich auch kaum noch finden. Kein Wunder also, dass der Industrie mulmig wird!
Wenn man jetzt anfangen würde, eine sog. Deutsch-Quote einzuführen, dann wäre dies doch im Grunde nichts weiter als eine Bestätigung, dass ein Großteil der deutschen Musik qualitätslos ist (eine Bestätigung, die ich eigentlich nicht mehr brauche, ich weiß es), und es nicht dank ihrer Qualität sondern dank staatlich verordneter Quote zu Airplay-Ruhm schafft! Das wäre in etwa so, als würde man einem Vegetarier jeden Tag 'ne knusprige Haxe vorsetzen (ganz zu schweigen, dass der Begriff "staatlich verordnete Quote" für mich etwas Totalitäres hat, und leben wir nicht in einer Demokratie?)!
Nein, nein, nein ... eine Quote würde letztendlich keinem helfen ... das Niveau der Radiosender würde noch schlechter werden, das Ansehen der Popindustrie ebenfalls - und mir würden die Ohren noch mehr schmerzen.
Daher: Beendet diese Diskussionen und belasst alles so, wie es ist - vielleicht mit dem kleinen Unterschied, dass man Musik öfters mal wegen ihrer Qualitäten ins Programm nimmt?
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