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Jim Jarmusch
#8
Und der durch die Blume, wenn nichtgar Riesenpflanze, anmachende Kellner wirkte leider so unglaubwürdig, dass diese Szene für mich eine der schlechtesten war :mrgreen:
Aber war ja auch sexy, die Frau. Und sie hätte gut in nem Tarantino-Film mitspielen können.

Sehr mochte ich Bill Murreys auftritt mit den beiden Schwarzen, bei denen der eine immer "Fuckin'..." und "yo" gesagt hat, gemischt mit viel zu intelligenten Begriffen... und die mit den getarnten Kaffesäufer-Murrey über die Gefährlichkeit dieses Koffeingetränks quatschen.
Und die Idee des Pasch würfelnden Schwarzen fand ich genial. Hätte sie mir noch viiiiiel ausgebauter vorstellen können, ganz unabhängig von der Szenerie, bei der ich leider zu Begin die Rollenaufteilung missinterpretierte. Für mich schien "Isaach" der offenere und bedürftigere der Beziehung zu sein, der auf tiefere Mitteilung seines Freundes hoffte, der sich seit langer Zeit wieder mit ihm treffen wollte, und sich ausgestoßen fühlte. Nicht allerdings sah ich die oberflächliche Freundschaft der beiden.

Sehr süß fand ich auch die Episode mit dem alten, heimlichen Zigarettenraucher, seinem Gesundheitsbewusten Freund mit der heiseren Raucherstimme und dem Sohn, der beschlossen hat, eine Lebensepisode schweigend zu verbringen. Es berührte allein durch die Atmosphäre zwischen den drei anwesenden Personen, eben durch diesen Vater, der seine täglich Zigarette heimlich rauchen will, es seinem Sohn allerdings verbietet, nichtsdestotrotz aber in allem, sei es Ernährung oder Geld, nachgiebig ist, sowie durch den alten, hausmütterlich sorgenden Onkel und dem respektlosen Bengel.

Mittlerweile bereu ich immer mehr, bei der letzten Episode nicht aufgepasst zu haben, die mir, laut der Kritik, eine der schönsten zu sein scheint. Allein der Gedanke des "schönsten Liedes der Welt" und der unterschiedlichen Charaktere. Leider waren die Stühle des (ver*******) Kinos, in dem wir waren, SO dermaßen klein, eng und ungemütlich, dass das anschauen zwischendurch durch ständige Umsetzungen und Gedanken an Sitzfreiheit erschwert wurde. Bei der letzten Szene schweifte somit meine Aufmerksamkeit dahin, wie lange ich noch so zu sitzen hätte. Traurig, aber wahr.

Sehr gut dargestellt war die distanzierte Beziehung zwischen den beiden Cousinen völlig verschiedenen Typs. Beide irgendwo durch einander verletzt und mit unaufgearbeiteten Gefühlen. Das sich-vergessen- und vernachlässigt-fühlen der ärmeren und kälteren Cousine, die trotz Versöhnung und freundschaftlichem Treffen Angriffspunkte sucht, aneckt und die unterschwelligen Vorwürfe nicht verbergen kann, steht im besonders krassen Kontrast zum reichen, peinlich unerfahren und ungeschliffen wirkenden Blondchen, dass sich bemüht, alles gerecht zu handhaben, da beide Gegensätze von der selben Schauspielerin dargestellt werden. Schon allein an der Attitüde, der Mimik, der Verhaltensweise und der Ausstrahlung. Und beiden ist das Treffen unangenehm, obwohl sie etwas verbindet. Beide sind sich fern, bei beiden kommt keinerlei Nähe zustande.
Und ich mochte den Satz: "schon komisch... wenn man kaum Geld hat, sind all die Sachen unglaublich teuer. Hat man es aber, bekommt man sie geschenkt."

Und mein Lieblingsclip war der mit Molina und dem Briten, die beide echt geil gespielt haben. Wie aber übrigens ALLE. Nur bei den beiden... vielleicht war es die Geschichte, oder die besonderen Charaktere... aber man konnte sich in beider Lagen sehr gut versetzen, sowohl die des einen, der jetzt anscheinend sein Leben oder seine Freizeit mit jemanden teilen soll, der ihn normalerweise nicht interessiert, und auch der andere, der begeistert von seiner Entdeckung ist und auf Gegenfreude und Akzeptanz hofft. Und das Ende war sehr schön, allein durch den Positionenwechsel.

Und bei den rauchenden Nichtrauchern, dessen wohl einzige Gemeinsamkeit Musik ist, gefiel mir der Dackelblick vom Iggy, wobei es mir immer noch unfassbar ist, wie Tom DA versteckte Andeutungen hinter hätte vermuten können. Dafür war Iggy einfach viel zu liebenswert.
Und die Theorie über Elvis gefiel mir... zumindest die mit den Bruder-Douple, auf die Buscemi tapfer bestand.

Schade fand ich ansonsten den Computereffekt bei der Teslaspule, der mir zu unpassend erschien. Die Personen selber wurden in dem Clip (der mir anfangs weniger zusagte) immer sympathischer. Besonders, als der Koch interesse zeigte und die Schwester sich, dem Bruder zuliebe, auf den Luftspalttransdingstesla einlies und unerwartete Antworten gab. Man konnte förmlich mitverfolgen, wie Tesla Junior stutzte, wartete und nachdachte, und dann langsam, selbst ungläubig, zu der Überzeugung kam, dass sie recht habe. Und dann eifrig mit der Spule abzog.
Außerdem war der Einbezug des Gedankens an ein klingendes Universum schön. Gab überhaupt viel Positives an diesem Film, besonders im Nachhinein, wenn man sich nocheinmal mit den Charakteren befasst.

Und auch für mich steigerten sich die Clips im Laufe der Zeit, der erste, etwas abstraktere und hektisch gespielte Zahnarztclip war nicht überzeugend genug, obwohl ich Robert Benigni gerne mag. Und besonders die etwas späteren gefielen mir sehr.

Und, alles in allem, war der Kinobesuch für mich eine der echt positiven Überraschungen dieses Jahr. Confusedweet
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