19.04.2001, 17:56
Stephy: Du fragst, warum du dich in den Täter hineinversetzen solltest.
Du sagst, dass man bei Mord im Affekt, Mord bei Unzurechnungsfähigkeit etc. die Täter nicht mit dem Tod bestrafen sollte.
Du sagst, nur KRANKHAFTE Mörder sollte man mit dem Tod bestrafen. Das heißt, du willst bestimmte Mörder für krankhaft erklären. Deshalb musst du dich so gut du kannst in diese Mörder hineinversetzen, dir ihre Motive und Antriebskräfte vorstellen und dann sagen, ob du diese Mörder als krankhaft erklären kannst. Und wenn du das tust, dann musst du dich auch noch fragen, ob du diese Täter nicht nur für dich als krankhaft erklärt hast, sondern aus ganz objektiver Sicht, nach allgemeingültigen Richtlinien (falls man solche allgemeingültigen Richtlinien überhaupt aufstellen kann) als krankhaft.
Du sagst immer, man sollte einen Mörder töten, damit er nicht einen weiteren Menschen umbringen kann.
Gehen wir mal vom Schlimmsten aus: Der Mörder bekommt keine Todesstrafe, bricht irgendwie aus und bringt jemanden um.
Du willst diesen zweiten Mord mit einem anderen Mord verhindern.
Egal, welchen Weg wir gehen - wir haben immer einen Toten. Im einen Fall ist der Verurteilte der Tote, im anderen Fall ein beliebiger Mensch.
Du behauptest, der eine dieser Morde wäre moralisch zu rechtfertigen, der andere unglaublich grausam und furchtbar.
Du sagst, der Mord an dem Verurteilten ist deshalb vom moralischen Standpunkt aus zu vertreten, weil der Verurteilte ein böser, angeblich kranker Mensch ist und das x-beliebige Opfer (falls es wirklich ein weiteres solches Opfer geben sollte) sei (nimmst du jetzt mal an) ein besserer Mensch.
Du urteilst also über Menschenleben, indem du das Leben des Verurteilten gegen EVENTUELLE weitere Leben abwägst.
Ich halte es schon für hemmungsloses Übermenschen-Denken, wenn man sich überhaupt das Recht dazu herausnimmt ein Menschenleben gegen ein anderes abzuwägen.
Für dich mag vielleicht der eine Mensch ein besserer sein als der andere, aber das ist deine persönliche Meinung. Selbst wenn alle Menschen auf der Welt derselben Meinung wären, würde es ihnen nicht das Recht geben, diese Abwägung von Menschenleben als Tatsache hinzustellen.
Du sagst, dass man bei Mord im Affekt, Mord bei Unzurechnungsfähigkeit etc. die Täter nicht mit dem Tod bestrafen sollte.
Du sagst, nur KRANKHAFTE Mörder sollte man mit dem Tod bestrafen. Das heißt, du willst bestimmte Mörder für krankhaft erklären. Deshalb musst du dich so gut du kannst in diese Mörder hineinversetzen, dir ihre Motive und Antriebskräfte vorstellen und dann sagen, ob du diese Mörder als krankhaft erklären kannst. Und wenn du das tust, dann musst du dich auch noch fragen, ob du diese Täter nicht nur für dich als krankhaft erklärt hast, sondern aus ganz objektiver Sicht, nach allgemeingültigen Richtlinien (falls man solche allgemeingültigen Richtlinien überhaupt aufstellen kann) als krankhaft.
Du sagst immer, man sollte einen Mörder töten, damit er nicht einen weiteren Menschen umbringen kann.
Gehen wir mal vom Schlimmsten aus: Der Mörder bekommt keine Todesstrafe, bricht irgendwie aus und bringt jemanden um.
Du willst diesen zweiten Mord mit einem anderen Mord verhindern.
Egal, welchen Weg wir gehen - wir haben immer einen Toten. Im einen Fall ist der Verurteilte der Tote, im anderen Fall ein beliebiger Mensch.
Du behauptest, der eine dieser Morde wäre moralisch zu rechtfertigen, der andere unglaublich grausam und furchtbar.
Du sagst, der Mord an dem Verurteilten ist deshalb vom moralischen Standpunkt aus zu vertreten, weil der Verurteilte ein böser, angeblich kranker Mensch ist und das x-beliebige Opfer (falls es wirklich ein weiteres solches Opfer geben sollte) sei (nimmst du jetzt mal an) ein besserer Mensch.
Du urteilst also über Menschenleben, indem du das Leben des Verurteilten gegen EVENTUELLE weitere Leben abwägst.
Ich halte es schon für hemmungsloses Übermenschen-Denken, wenn man sich überhaupt das Recht dazu herausnimmt ein Menschenleben gegen ein anderes abzuwägen.
Für dich mag vielleicht der eine Mensch ein besserer sein als der andere, aber das ist deine persönliche Meinung. Selbst wenn alle Menschen auf der Welt derselben Meinung wären, würde es ihnen nicht das Recht geben, diese Abwägung von Menschenleben als Tatsache hinzustellen.