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Todesstrafe - gerechter Lohn ?
Wisst ihr was? Eigentlich bin ich schon allein deshalb gegen die Todesstrafe, weil George Bush dafür ist - und George Bush ist in meinen Augen der größe Affe, der jemals Präsident der Vereinigten Staaten war... *gg*
Ich wollte noch anmerken, dass ich befürchte, dass die Todesstrafe in ein paar Jahren wieder eingeführt wird, denn ich habe in letzter Zeit mit einigen jungen Menschen geredet und hab das Gefühl fast die ganze jüngere Generation ist für die Todesstrafe...
Q: Gut, dass du endlich auch mal richtig mitdiskutierst.
Freut mich, dass du das Beispiel mit dem Fußballspiel für passend hälst; ich finde es zwar auch ganz passend, hatte aber eher erwartet, dass alle Welt mir sagt, wie unpassend es doch sei.
Du vergleichst also Kampfhunde mit Mördern und normale Hunde mit "normalen" Menschen. Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, ob Kampfhunde als besonders agressive Hunde geboren werden oder ob sie dazu dressiert werden. Da hab ich wohl eine Wissenlücke, Kampfhunde scheinen nicht mein Spezialgebiet zu sein...
Also: Wolltest du damit sagen, dass Killer als Killer zur Welt kommen oder im Lauf ihres Lebens dazu werden?
Dann sagst du noch, du hälst es für schwachsinnig, wenn ich behaupte, ich würde keine Rachegefühle für einen Mörder empfinden. Das habe ich nicht gesagt; ich würde sicher Rachegefühle empfinden. Aber ich bin jetzt ein leidenschaftlicher Gegner der Todesstrafe und ich bin ein disziplinierter und konsequenter Mensch und deshalb würde ich meine Meinung nicht so schnell ändern.
Denn wenn es um Gesetze geht, sind logische Argumente wichtiger als starke Gefühle. Wenn es hingegen um Kunst geht oder darum geht Menschen zusammenzuführen - dann sind starke Gefühle etwas Wunderbares.
Ich stimme deiner Definition von Mörder übrigens vollkommen überein: Mörder sind Menschen, die nicht die Mitmenschen, sondern auch sich selbst nicht lieben können.
Und wenn das der Grund ist, warum Menschen zu Mördern werden - dann wäre es doch möglich, dass man Menschen, indem man ihnen Sachen zeigt, die sie zu lieben beginnen, zu besseren Menschen machen kann.
Noch was, Q: ich hab das Gefühl, dass du mit deinen besten Argumenten, ein bißchen hinter dem Berg hälst. Ich fände es toll, wenn du mal sagen würdest, was für dich das entscheidenste Argument FÜR die Todesstrafe ist.
Stephy:
1. Du sagst, ich würde anderen meine Meinung aufzwingen wollen. Aber ich denke, das ist es, was man Diskussion nennt: Man versucht den anderen seinen Standpunkt so gut es geht zu verdeutlichen.
2. Du schreibst: "Weg mit denen."
"Ich bin absolut dafür, dass man diese Menschen ausrotten sollte."
"Ich bin der Meinung, dass man sie bruzeln sollte."
"Wenn man mir meinen Hund umbringen würde, wäre ich dazu fähig diesen Menschen auch umzubringen."
Weißt du eigentlich, was für eine Agressivität und ein Sadismus aus solchen Worten sprechen? Und ich stelle immer wieder fest, dass Menschen, die die Todesstrafe befürworten, selbst extrem agressiv sind. Wenn du dann einen Satz schreibst wie: "Die oberste Regel ist die Achtung vor dem Menschen, die Achtung vor dem Leben.", da kann ich doch nur lachen.
Meinst du nicht, dass sich Sätze wie "die oberste Regel ist Achtung vor dem Menschen" und Sätze wie "bruzeln sollte man die" sich gegenseitig wahnsinnig widersprechen?
Mich stört auch, dass du schreibst "ausrotten sollte man die". Das hört sich an als wären Mörder eine Krankheit, die man ausrotten könnte. Aber wenn es wirklich eine Krankheit ist, dann heißt diese Krankheit "Mensch".
Denn Menschen haben seit Menschengedenken extrem grausame Sachen gemacht. Die Römer haben sich an den Gladiatorenkämpfen ergötzt, auch das Mittelalter war von Gewalt beherrscht... Der Mensch ist ein relativ gewalttätiges Lebewesen.
Kennst du den Film "Matrix"? Dort sagt eine Figur, dass die Menschen im Grunde genommen Parasiten sind. Die Menschen beuten jede Gegend, in die sie kommen aus, bis alle Resourcen erschöpft sind. Der Mensch ist das einzige Säugetier, dass kein Gleichgewicht mit der Natur findet.
Und das STIMMT.
Das Streben nach einem perfekten Menschen ist leider Quatsch, das haben Leute seit Hunderten von Jahren versucht. Ich denke, in einem neuen Jahrtausend ist es vielleicht mal an der Zeit genau das Gegenteil zu machen und mal zu versuchen, ob man nicht die Fehler der Menschen akzeptieren kann und einen Weg findet damit zu leben.
Stephy, du sagst: "Ich denke nicht, dass man den Unterschied zwischen RICHTIG und FALSCH erklären muss."
Ich habe nur gesagt, dass ein Gesetzbuch nicht dazu da ist, um über RICHTIG und FALSCH zu urteilen, denn Menschen können auch mal Fehler machen und wenn sie das tun, dann sind die Folgen fatal.
Ein Gesetzbuch sollte NUR die Gesellschaft schützen.
Und wenn ein Mörder lebenslängliche Haft hat, dann ist die Gesellschaft geschützt.
Wenn man den Mörder zum Tod verurteilt, dann sagt man: Was der Mörder getan hat, war FALSCH und dafür muss er büßen!!!
Aber das ist nicht der richtige Weg, denn es ist nicht unsere Aufgabe Leute für ihre Fehler büßen zu lassen. Wir müssen nur die Gesellschaft schützen.
Ich glaube, du suchst nach einer poetischen Gerechtigkeit, die es im wirklichen Leben einfach nicht gibt.
Meinst du nicht, dass sich Todesstrafe und der Satz "die Würde des Menschen ist unantastbar" widersprechen?
Sicher, der Mörder hat auch gegen diesen Satz verstoßen. Aber gibt das uns das Recht dazu EBENFALLS gegen diese Regel zu verstoßen? Wir sind doch so wütend auf den Mörder, WEIL er gegen diese Regel verstoßen hat? Sollten wir deshalb also nicht mit besserem Beispiel vorangehen?

[ 17.04.2001: Beitrag editiert von: Moritz ]
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