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Film-Bösewichte
#26
Die Idee an sich halte ich nicht für schlecht... Es ist durchaus interessant, wenn man einen Bösen langsam einen Wandel durchmachen lässt. Hauptsache, es wirkt nicht zu kitschig oder plump oder moralisch. Eher etwas nachvollziehbareres und echt wirkendes (wie "León der Profi" als Beispiel).
Jason allerdings halte ich für unpassend, da er diesen Charakter völlig entstellen würde, ebenfalls alle vorigen Teile. Es würde sich eher anhören, als probiere man, lächerlichen Tiefsinn in einen an sich sinnlosen Film zu bekommen, damit noch mehr spannung aufkommt. Denn ein bisschen Herzschmerz muss dazu, und Hollywood braucht gute Menschen und Moralapostel....
Es wäre einmal wie ein armes Herraussaugen von Themen ("na, was können wir denn noch mit Jason machen... och, diesmal... verliebt er sich, wie wärs damit? Und dann noch ien Drama... oh, oder er erkennt die Schönheit des Seins!"), und zweitens ändert es dann den wirklichen Jason (klar), was aber keinen Sinn macht. Man kann keine Figur erschaffen, um sie gleich darauf wieder unlogisch abzuschreiben. Du kannst auch nicht Titanic-leonardo im Ozean von außerirdischen finden lassen, die ihn dann wiederbeleben und mit nach Haronasien nehmen, wo er dem Schwertkampf neu entdeckt, sich anschließend nach Hause beamt, sich ein Duell mit dem Bösewicht liefert und Kate mit Hilfe von Phosphanionisierern wiederbelebt und verjüngt. Ebensowenig kannst du einen weiteren Teil Lessie drehen, indem Lessie plötzlich Tollwütig und nach einem Cujo-gemetzel vom Stadt-jäger Hannibal erschossen wird, der nun Vegetarier geworden ist und das Gewehr nur zum Rattenerschrecken hat. Manche Dinge sollten einfach nicht verändert und so dermaßen Sinn-entstellt werden, genauso, wie ich unglaublich gegen einen zweiten Teil von Kings "Es" wäre, der den ganzen schönen ersten Teil durch eine weiterführung der Geschichte zunichte macht.
Wenn sich wirklich ein Bösewicht ändern sollte, dann muss ein neuer her, zu dem eine glaubwürdige Geschichte passt und der auch dafür AUSGELEGT ist, sich zu ändern. Aber einen dermaßenden Stilbruch wie bei Jason zu bringen, der die ganzen ersten Teile somit lächerlich macht und ihnen wiederspricht, in dem maße wahrscheinlich höchstens kitschig wirkt und der nicht ernst genommen werden kann, aber von Gefühlen und Tiefgründigkeit duselt, finde ich unpassend.

Denn, mal im ernst, wer Tiefsinn machen will, einen Film, der wirklich berührt oder Inhalt hat, der nimmt sich dafür keinen Jason, ganz sicher nicht. Ebensowenig wird Hesse an einem Werk von King wie "Der Werwolf von Tarker Mils" etwas schreiben wie "Siddharta".



So, und zuletzt müsste ich sagen, dass ich keinen der Jason-Freitag-Halloween-blablabla-Filme gesehen habe. Bilde mir aber zumindest ein, genügend davon erfahren zu haben, um mir darauf eine generelle Meinung bezüglich des Charakterwandels bilden zu können :mrgreen:
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