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Todesstrafe - gerechter Lohn ?
Stephy und Silke:
Ihr glaubt nicht, dass ich dem Mörder meiner Kinder NICHT den Tod wünschen würde.
1. Ich bin nicht so dumm, dass ich mich nicht in einen Vater reinversetzen kann. Ein Vater empfindet für seine Kinder die höchste Zuneigung, die ein Mensch überhaupt für einen anderen Menschen empfinden kann (oder sogar noch ein bißchen mehr). Ich würde auch dem Mörder meiner Eltern oder meinem Bruder oder meinem besten Freund oder meiner Freundin nicht den Tod wünschen. Soviel dazu.
2. Ich kann zwischen Gefühlen und Verstand trennen. Es mag vielleicht so sein, dass meine GEFÜHLE, nachdem ich erfahren habe, dass meine Mutter ermordet worden ist, so wild und stark sind, dass sie mich dazu verleiten dem Mörder an die Gurgel zu gehen und die Scheiße aus ihm rauszuprügeln.
Aber ich habe eben auch immer noch meinen Verstand und als ein Mensch, der auch logisch und nüchtern denken kann und der sehr tolerant ist, kann ich meinen Verstand auch von meinen Gefühlen trennen. Und mein Verstand hält mich davor zurück dem Mörder den Tod zu wünschen, denn ich weiß, dass ich seinen Tod in erster Linie wünsche, weil ich dann das Gefühl hätte meine Mutter (oder meine Kinder oder meine Freundin) gerächt zu haben. Und ich weiß, dass dieses Gefühl jemanden gerächt zu haben sich bei mir nur kurze Zeit gut anfühlt. Denn ich weiß, dass ich mit Rache nicht glücklich bin.
Wenn einer meiner Freunde mich mal richtig ärgert, dann zahle ich's ihm manchmal heim und für den Augenblick fühle ich mich gut und stark, weil ich mich gerächt hab. Aber danach schäme ich mich dafür, dass ich die Beherrschung verloren habe und wünsche mir, ich hätte mich nicht an meinem Freund gerächt, sondern das Problem anders aus der Welt geschafft.
Es gibt fast immer zwei Wege. Und die Menschen nehmen immer gern den einfacheren. Aber der schwierigere der beiden Wege ist meistens der klügere. Und der vernüftigere. Stephy:
Mich würde einmal interessieren, was für dich jetzt eigentlich noch für die Todesstrafe spricht.
Wir haben uns darauf geeinigt, dass lebenslängliche Haft (wenn sie wirklich lebenslänglich ist!) besser ist als die Todesstrafe bis auf - das Finanzierungsproblem.
Jetzt hat aber jemand (weiß grad nicht mehr wer das war) darauf hingewiesen, dass auch die Todesstrafe wahnsinnig teuer ist und ich habe noch darauf hingewiesen, dass man die lebenslänglich Inhaftierten doch arbeiten lassen kann. Damit wäre das Geldproblem ja größtenteils auch gelöst.
Also dürfte jetzt eigentlich nichts mehr für die Todesstrafe sprechen; und wenn du dem zustimmst, dann fände ich das echt gut, weil ich weiß, dass es nicht leicht ist in einer Diskussion auch mal nachzugeben. (Ich bin ja selbst so einer, der niemals nachgibt.) Wenn du das tun würdest, hätte ich echt Respekt vor dir.
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