26.03.2004, 18:23
Nein, ich denke nicht, dass sich das Goth-Sein nur über die Klamotten und die Musik definiert - auch wenn gerade diese beiden Punkte vorallem in dieser Szene übermäßig stark bewertet werden. Die "richtigen" Goths (wobei ich immer noch nicht so genau weiss, Hexe, was einen solchen denn nun ausmacht...denn auch du bist meiner Frage (unbewusst?) ziemlich ausgewichen...) sehen die ganze Sache sicherlich etwas ernsthafter.
Nur eine Sache ist mir noch aufgefallen: Dieses Gerede von der ach so "kalten" Gesellschaft ist in meinen Augen allzu typischer, höchst subjektiver Blödsinn. Noch niemals gab es eine Zeit, in der sich die Gesellschaft als Allgemeinheit derart umfassend um den einzelnen Mensch gekümmert hat - auch wenn das jetzt natürlich wieder keiner zugeben will, weil es eben chick ist, ins gemeinsame Wehklagen einzustimmen. Trotzdem: Es geht uns nicht schlecht. Nicht jeder hat hier das Paradies auf Erden, aber verhungern oder erfrieren muss keiner mehr (auch wenn das durchaus noch vorkommt). Genausoviele Pflichten wie du hast, hast du auch Rechte und Priviliegien. Alte, Schwache und Behinderte werden nicht ausgestoßen sondern so gut es geht integriert und beachtet. Für jedes noch so kleine persönliche Problem steht heute eine ganze Phalanx hechelnder Psychologen bereit, die sich jede Leidensgeschichte voll professioneller Gleichmütigkeit anhören. Und wenn die zu teuer sind, dann heult man sich eben im Fernsehen zur Mittagszeit aus - die ganze Nation ist nämlich brennend an den Sorgen des kleinen Mannes interessiert, wenn auch nur für etwa eine Dreiviertelstunde.
Ist diese Gesellschaft arrogant? Nun ja, es gab eine Zeit (und die ist gar nicht so lange her), da hätte sich der typische Goth in all seiner samstäglichen "Tanz der Vampire"-Kluft nicht derart unbehelligt auf die Straßen wagen können. Und mal ehrlich: Wollen diese Schwarzkittel nicht auch die blöden Blicke? Genießen sie es nicht im stillen, wenn der finster blickende Opa in der U-Bahn sich leise über "dieses Pack" beschwert? Immerhin ist er ja "anders" als alle anderen, dass muss man ja auch zeigen. Wie langweilig wäre es doch, wenn sich keiner darüber aufregte. Ich finde es nur immer sehr erheiternd, wie feurig sich manche Goths (nicht du, Hexe) über Leute aufregen, die sich wiederrum über sie aufgeregt haben...
Ich will damit sagen, dass dieses fanatische Goth-Sein in meinen Augen meist nur effektheischendes Pubertätstamtam ist, das sich immer noch durch überstrapazierte und längst zum Klischee verkommene Wertvorstellungen rechtfertigt. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber bislang habe ich noch von keinem Goth gehört, was genau jetzt eigentlich sein Punkt ist.
Nur eine Sache ist mir noch aufgefallen: Dieses Gerede von der ach so "kalten" Gesellschaft ist in meinen Augen allzu typischer, höchst subjektiver Blödsinn. Noch niemals gab es eine Zeit, in der sich die Gesellschaft als Allgemeinheit derart umfassend um den einzelnen Mensch gekümmert hat - auch wenn das jetzt natürlich wieder keiner zugeben will, weil es eben chick ist, ins gemeinsame Wehklagen einzustimmen. Trotzdem: Es geht uns nicht schlecht. Nicht jeder hat hier das Paradies auf Erden, aber verhungern oder erfrieren muss keiner mehr (auch wenn das durchaus noch vorkommt). Genausoviele Pflichten wie du hast, hast du auch Rechte und Priviliegien. Alte, Schwache und Behinderte werden nicht ausgestoßen sondern so gut es geht integriert und beachtet. Für jedes noch so kleine persönliche Problem steht heute eine ganze Phalanx hechelnder Psychologen bereit, die sich jede Leidensgeschichte voll professioneller Gleichmütigkeit anhören. Und wenn die zu teuer sind, dann heult man sich eben im Fernsehen zur Mittagszeit aus - die ganze Nation ist nämlich brennend an den Sorgen des kleinen Mannes interessiert, wenn auch nur für etwa eine Dreiviertelstunde.
Ist diese Gesellschaft arrogant? Nun ja, es gab eine Zeit (und die ist gar nicht so lange her), da hätte sich der typische Goth in all seiner samstäglichen "Tanz der Vampire"-Kluft nicht derart unbehelligt auf die Straßen wagen können. Und mal ehrlich: Wollen diese Schwarzkittel nicht auch die blöden Blicke? Genießen sie es nicht im stillen, wenn der finster blickende Opa in der U-Bahn sich leise über "dieses Pack" beschwert? Immerhin ist er ja "anders" als alle anderen, dass muss man ja auch zeigen. Wie langweilig wäre es doch, wenn sich keiner darüber aufregte. Ich finde es nur immer sehr erheiternd, wie feurig sich manche Goths (nicht du, Hexe) über Leute aufregen, die sich wiederrum über sie aufgeregt haben...
Ich will damit sagen, dass dieses fanatische Goth-Sein in meinen Augen meist nur effektheischendes Pubertätstamtam ist, das sich immer noch durch überstrapazierte und längst zum Klischee verkommene Wertvorstellungen rechtfertigt. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber bislang habe ich noch von keinem Goth gehört, was genau jetzt eigentlich sein Punkt ist.