11.03.2004, 00:29
Welch interessante Diskussion.
Da ich nicht an einen "Sinn des Lebens" glaube, glaube ich auch nicht an die Existenz eines zumindest herkömmlicher Tradition entsprechenden Gottes (obwohl sich das nicht mal zwangsweise ausschließen würde). Glauben - glauben kann ich an alles, an den Osterhasen und den Weihnachtsmann, an UFOs und daran, dass wir alle in einer computergenerierten Scheinwelt leben. Doch um von etwas überzeugt zu sein (oder es zumindest für wahrscheinlich zu halten), brauche ich schon etwas Handfestes, etwas Vorzeigbares, etwas Erlebbares. Beweisen und rational erklären kann ich auch die Liebe nicht, aber ich sehe und spüre tagtäglich etwas, was meiner Definition dieses Wortes entspricht. Folglich existiert Liebe, zumindest für mich. Bei Gott sehe ich nichts dergleichen.
Für jedes Wunder, jedes fantastische Phänomen, das einige Leute als Existenz Gottes ansehen, erblicke ich mindestens zehn hässliche, grausame, völlig sinnlose Dinge. Ein vollbesetztes Flugzeug stürzt ab, kann aber gerade noch so glücklich notlanden - mir müsste sich der Eindruck aufdrängen, Gott sei ein liebevoller, fürsorglicher Hirte. Drei Tage später rast ein anderes Flugzeug aber in eine Häuserzeile und tötet Hunderte Menschen - was für einen Eindruck soll ich jetzt von ihm haben? Ist er nicht doch ein interesseloser, vielleicht sogar sadistischer Despot, der mit reiner Machtwillkür operiert? Ist er beides? Nichts davon? Ich weiss es nicht. Und bislang habe ich noch nichts erlebt, was mich einer der beiden Seiten näher gebracht hätte. Ich habe noch nie ein "Wunder" miterlebt. Ich spürte noch nie die Hand Gottes. Nach meinem Wissens- und Erfahrungsstand könnte Gott alles oder nichts sein, zwölf Meter groß oder klein wie eine Ameise, allmächtig oder schwach. Nein, da braucht es für mich schon mehr, damit ich einen "Gott" in meine Überlegungen, in mein Leben mit einbeziehen könnte.
Ein Zitat Nietzsches trifft es wie so oft ganz gut: "Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebnis, noch weniger als Ereignis: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermütig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelikatesse gegen uns Denker - im Grunde sogar ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht Denken!"
Im übrigen glaube ich zwar nicht an Gott, kann aber auch nicht ausschließen, dass er existiert und würde einen schlüssigen Gottesbeweis (und den hat es bislang in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht gegeben) durchaus akzeptieren. Demnach bin ich also eher Agnostiker denn Atheist.
Da ich nicht an einen "Sinn des Lebens" glaube, glaube ich auch nicht an die Existenz eines zumindest herkömmlicher Tradition entsprechenden Gottes (obwohl sich das nicht mal zwangsweise ausschließen würde). Glauben - glauben kann ich an alles, an den Osterhasen und den Weihnachtsmann, an UFOs und daran, dass wir alle in einer computergenerierten Scheinwelt leben. Doch um von etwas überzeugt zu sein (oder es zumindest für wahrscheinlich zu halten), brauche ich schon etwas Handfestes, etwas Vorzeigbares, etwas Erlebbares. Beweisen und rational erklären kann ich auch die Liebe nicht, aber ich sehe und spüre tagtäglich etwas, was meiner Definition dieses Wortes entspricht. Folglich existiert Liebe, zumindest für mich. Bei Gott sehe ich nichts dergleichen.
Für jedes Wunder, jedes fantastische Phänomen, das einige Leute als Existenz Gottes ansehen, erblicke ich mindestens zehn hässliche, grausame, völlig sinnlose Dinge. Ein vollbesetztes Flugzeug stürzt ab, kann aber gerade noch so glücklich notlanden - mir müsste sich der Eindruck aufdrängen, Gott sei ein liebevoller, fürsorglicher Hirte. Drei Tage später rast ein anderes Flugzeug aber in eine Häuserzeile und tötet Hunderte Menschen - was für einen Eindruck soll ich jetzt von ihm haben? Ist er nicht doch ein interesseloser, vielleicht sogar sadistischer Despot, der mit reiner Machtwillkür operiert? Ist er beides? Nichts davon? Ich weiss es nicht. Und bislang habe ich noch nichts erlebt, was mich einer der beiden Seiten näher gebracht hätte. Ich habe noch nie ein "Wunder" miterlebt. Ich spürte noch nie die Hand Gottes. Nach meinem Wissens- und Erfahrungsstand könnte Gott alles oder nichts sein, zwölf Meter groß oder klein wie eine Ameise, allmächtig oder schwach. Nein, da braucht es für mich schon mehr, damit ich einen "Gott" in meine Überlegungen, in mein Leben mit einbeziehen könnte.
Ein Zitat Nietzsches trifft es wie so oft ganz gut: "Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebnis, noch weniger als Ereignis: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermütig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelikatesse gegen uns Denker - im Grunde sogar ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht Denken!"
Im übrigen glaube ich zwar nicht an Gott, kann aber auch nicht ausschließen, dass er existiert und würde einen schlüssigen Gottesbeweis (und den hat es bislang in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht gegeben) durchaus akzeptieren. Demnach bin ich also eher Agnostiker denn Atheist.