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Die Linzer-Chaos-Sylvester-Tage
#6
Nun denn, dann bin jetzt mal ich an der Reihe mit ein paar Randbemerkungen. Tongue

Bevor der Prinz vom Bahnhof abgeholt werden wollte (und er wollte, sonst hätte er geweint, wie er angedroht hatte), musste ich unterwegs noch Annie aufpicken. Dann war erst mal Beruhigen angesagt - bei Annie. :mrgreen: Sie zappelte, sie hibbelte, sie hyperventilierte. Ganze 50 Minuten mussten wir rumkriegen, bis endlich der Zug einfuhr und wir letztendlich vor dem leibhaftigen Veit (in Wintermäntelchen und Sommerschühchen) standen. Meine stürmischen Umarmungsversuche wurden erst mal abgeblockt, und gerade als ich deswegen zu heulen anfangen wollte, sah ich den Grund: Das Gepäck musste zuerst noch abgestellt werden. Letztendlich klappte das doch noch, und auch Annie kriegte eine Umarmung. Und - oh Wunder, sie lief nicht blau an und fiel nicht ohnmächtig um. Tongue Sofort sprudelte Veit wie ein Wasserfall los: "Mir ist der Schlafsack geplatzt, und in der Bahn haben sie 'Grüßgott' zu mir gesagt, und ich bin schon ab Passau vor der Zugtür gestanden, um auf's Aussteigen zu warten, und jetzt bin ich hier ... und ich hab Angst!"
Zu Recht? Wir werden sehen ... Twisted

Die Sprachbarriere stellte von Anfang an kaum ein richtiges Problem dar. Veit hatte sich ja gefälligst anzupassen. Und so kam er schon frühzeitig in den Genuss der ersten Lektionen in Österreichisch-Deutsch. Ich kann euch sagen - er übte fleißig, die ganze Zeit über. Leider muss man dazusagen, dass er Probleme mit der Aussprache hatte. Sein "Toschntuach" (für Taschentuch") klang eher wie "Tauschntorchh", was aber auch schon irgendwie wieder niedlich war. Tongue Letztlich blieb mir nichts anderes übrig als zu sagen: "Veit, im Notfall nenn's doch einfach Rotzfetzn!" - Nun, ich bemühte mich, es unserem Gast so leicht wie möglich zu machen, und so kramte ich mein seit August mächtig verstaubtes Hochdeutsch hervor, und irgendwie ging das dann. Annie weigerte sich allerdings standhaft, ihre Dialektschiene zu verlassen, was aber eh nicht ins Gewicht fiel, da sie in den gesamten 3 Tagen nicht viel mehr als vielleicht 20 Sätze sagte. Oder so. :mrgreen:
Auch ein paar Gebärdensprach-Brocken brachten wir Veit bei, jedoch wissen wir nicht, ob er mit obskuren Gebärden wie jenen für "schwule Katze" erfolgreich durchs Leben kommen wird. Tongue

Unsere Sightseeing-Tour mit dem Linzer Charlie Tschuff-Tschuff muss unbedingt nochmal erwähnt werden. Hey, das war kein Scherz, den gibt's ganz echt: Klick mich!

Kulinarisch verwöhnen wollten wir Veit natürlich auch, und so erklommen wir am ersten Tag nach stundenlanger Gasthaussuche (überall sämtliche Tische überall besetzt :? ) das "Etagenbeisl", wo wir uns an typisch österreichischen Gerichten labten. Veit bekam einen leichten Panikanfall, weil er befürchtete, dass die Kellnerin seine Bestellung eventuell nicht verstehen könnte. Doch die Angst war unbegründet, obwohl er die multilingualen Fähigkeiten des Gaststätten-Personals ordentlich austestete: Statt des "GemüsepfannDLs" orderte unser deutscher Ehrengast ganz dreist eine "GemüsepfannE" ... und bekam die sogar! Wow! [Bild: 001.gif]

Von unserer Fahrt mit der Pöstlingbergbahn auf den Linzer Pöstlingberg hat Veit ja schon berichtet. Was er aber für sich behalten hat, war dieser Fauxpas: Nachdem wir später wieder in der Talstation angekommen waren, baten wir eine deutsche Touristin (sind die überall? Tongue), doch ein gemeinsames Foto von uns dreien zu machen. Wir posierten also lächelnd vor der Bergbahn, und es machte "Klick". Da meinte unsere Fotografin: "Nee, dat müssen wa nochma' mach'n - der eine Mann war verwackelt."
Mit dem "Mann" meinte sie ...

... MICH. :aehm - Na ja.

Was bei unserer Stadtführung auch nicht fehlen durfte, war natürlich die Besichtigung eines Teils des Linzer Rotlichtviertels. Doch auf dem (ausgerechnet!) Pfarrplatz waren keine ...ähm, Damen anzutreffen - die ließen heute anscheinend mal die Sektkorken knallen. [Bild: 014.gif]

Das Telefongespräch mit Susa. Ja, das musste sein, und wir überraschten das mit blauen Flecken übersäte, just der Badewanne entstiegene Kärntner Mädel an ihrem Skiurlaubsort und bekamen sie nach mühevollen Versuchen an die Strippe. Für einige Minuten waren die 3 Engel und der Veit komplett. [Bild: 004.gif] Wir versprachen Susa noch, uns nur zu 75% zu amüsieren, da sie ja leider nicht bei uns sein konnte. Aber was noch nicht ist, wird bald schon sein. [Bild: 010.gif][Bild: 001.gif]

Zum Jahreswechsel selbst. Menschenmassen auf dem Linzer Hauptplatz. Live-Musik, Radioübertragungen, Alkohol, Böller, Rauch. Punkt Mitternacht wurde - wie Veit schon erzählte - der Klang der berühmten Pummerin aus dem Wiener Stephansdom live per Lautsprecher übertragen. Den anschließenden Donauwalzer ließen wir beim Tanzen lieber aus, und headbangten anschließend lieber mehr schlecht als recht zu "I Want To Break Free" von Queen, das unter anderem über den Hauptplatz erschallte. Dabei ging sogar Annie aus sich raus, YEAH! [Bild: 022.gif]

Genug der Anekdötchen erstmal. (Wen's interessiert: Ich bin vorhin schon über 1 Stunde an diesem Bericht gesessen, und als ich ihn abschicken wollte, bekam ich eine "Invalid_session"-Fehlermeldung und der ganze Text war weg. [Bild: 010.gif]. Nun rekonstruiere ich alles nochmal in mühevoller Kleinarbeit.)

Eins noch: der Abschied.
Schneller als die Annie "!" schreiben kann, waren die 3 Tage auch schon um, und wir brachten einen fast schon zum Wahlösterreicher mutierten Deutschen zum Bahnhof. Nach erneuten heftigen Umarmungen nahm Veit seinen (mit einer Paketschnur notdürftig zusammengehaltenen) Schlafsack und seine sonstigen sieben Sachen und stieg in den Zug. Qualvolle Minuten klebten wir außen am Zugfenster und konnten leider kaum was sehen, da die Scheibe so spiegelte. Falls Veit also noch einen Strip hinlegte, um uns etwas aufzumuntern, so haben wir das leider verpasst. Jedenfalls fuhr der Zug dann an, und wir liefen noch ein paar Kilometer mit ... oder waren's doch nur ein paar Meter? Tongue
Und schon war er weg, der Veit.
Anschließend trat auch Annie ihre wesentlich kürzere Heimreise an.

Zu guter Letzt betrat ich wieder ganz alleine mein Zimmer, und nur die herumstehenden leeren Bierflaschen und ein paar Kuchenkrümel zeugten davon, dass wundersame Dinge passiert waren in den letzten Tagen.
Was noch zu sagen bleibt? Ich fand schwarze, benutzte Socken von Veit auf der Heizung (wo auch sonst? :mrgreenSmile, und ich überlege, ob ich die vielleicht an die weiblichen (oder eventuell auch männlichen? Wer weiß! Tongue) Forenmitglieder versteigere.
Mal sehen. [Bild: 010.gif]
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