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Die Linzer-Chaos-Sylvester-Tage
#5
LINZ...das sind nur vier ganz harmlose Buchstaben, da gibt es Schlimmeres, mag man an dieser Stelle vielleicht denken. Zum Beispiel fällt mir da ‚umanaundastialn‘ und ‚Oachkatzlschwoaf‘ ein. Aber hinter diesen vier Buchstaben verbirgt sich der Wahnsinn eines urbanen Raumes, wie ihn sich ein deutscher Freigeist in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen könnte. Und ich dachte ich sei aufgeklärt [Bild: icon_19.gif]
Es ist wahrscheinlich nicht von aller Interesse, aber trotzdem will ich mal einen Querschnitt von dem liefern, was mir in unserer Nachbarnation alles zuteil geworden ist.
Die Zugfahrt war angenehm. Ich wurde begrüßt mit einem handfesten, nüchternen „Guten Tag, den Fahrschein bitte!“ und bei dem Versuch meinen Schlafsack unter dem Sitz zu verstauen platzte dieser aus seiner Hülle und verweilte fortan als unförmiges Knäuel zwischen meinen Füßen. Während der Fahrt saßen mir drei Menschen gegenüber, die alle nach einer Viertelstunde eingeschlafen sind (obgleich ich noch nicht mal mit denen gesprochen habe)... zeigt mir, wie ich von meiner Umwelt aufgenommen werde, wohl eher einschläfernd, hihi. Nun gut, genug von meiner Rezeption. Ein zweites Mal wurde mein Fahrschein verlangt, diesmal aber begleitet mit den Worten „Griaß Gott, Personalwechsel, den Foahrschein bitt’sehr!“....da wahr ich wohl in Österreich. Ups![Bild: icon_19.gif]
In Linz angekommen wurde ich gebührend empfangen..... es war „huschikoit“, oder wie sagt man das noch gleich...naja, arschkalt halt. Dann aber wurde mir warm, denn ich sah Marlies und Annie (hähä!) und sie schienen guter Dinge zu sein. Es wurde sich einander begrüßt und Gastgeschenke wurden ausgetauscht. Ein historischer Moment, die Zeit stand still....nur Annie zappelte!!!!!!!!!!!![Bild: dopps.gif]
Mit der Bahn und dem Bus ging es dann, - minutiös von Marlies geplant-, in ihre Wohnung. Dort gab es zwei Katzen, 5 Fanzosen, eine Französischlehrerin und jede Menge Bücher....okay, Marlies hat dort auch ein eigenes Zimmer, das man fast schließen kann, wenn da nicht dieser 10 Zentimeter breite Spalt zwischen Tür und Fußboden wäre, der ein Schließen der Tür eigentlich unnötig macht. Egal....wir aßen meinen krümeligen Guglhupf und haben uns „umanaundagestialnt“ – uns beschnüffelt. Dann ging’s in den Supermarkt, dort kauften wir alles was das Herz begehrt. Bier, Obst, Brot und Aufstrich....übrigens wird in österreichischen Supermärkten abgelaufenes Bier verkauft. Die Flasche, die ich meinem Vater mitbrachte war abgelaufen....jaja, ein verrücktes Land.:roll:
Am Abend des 30.12. machten wir uns dann auf Lokalsuche. Die Gaststätten waren in Linz aber alle überfüllt. Lustig essen..., Zum krummen Apfelbaum, Das grüne Krokodil, hmmm....naja all so seltsame Namen hatten diese Örtlichkeiten, wo wir dann schließlich gegessen haben weiß ich nicht mehr. Es war zünftig, und der Marillenschnaps am Ende hat mir das Hirn vernebelt. Und es ging weiter... in den „Walker“ jep, daran erinnere ich mich wieder. Annie trank ausschließlich „g’spritzten Pfirsich“ oder so, und Marlies und ich ausschließlich Bier....nachdem ich auf dem Männerklo angesprochen wurde,- in einer mir gänzlich unbekannten Sprache-, war ich sehr durcheinander und verstört und bald darauf brachen wir dann gen Heimat auf. Wohingegen ich natürlich heimatlos war und Unterschlupf bei Marlies und den fünf singenden Franzosen fand. Als wir bei ihr zu Hause ankamen hörten sie gerade DJ Thomek (???), später dann sangen sie „My Way“ auf Französisch.... eine wirklich illustre Runde älterer Leute. Das da was nicht richtig rund lief hat wohl auch die Katze mit Namen „Sphinxy“ spitzgekriegt, das heißt, sie war ebenso verstört wie alle in dieser Wohnung....dauernd griff sie Marlies Schuhe an, die am Fußende des Bettes auf dem Boden standen....immer wieder attackierte die verstörte, augenscheinlich verwirrte Katze die Schuhe. Schon gruselig. Ich wollte nur noch schnell einschlafen. Am morgen wurde ein Austrian Breakfast serviert und dann ging’s los Annie abholen. Zurück in der Wohnung stürzten wir uns auf die mächtige, stopfende, sättigende Sachertorte, die die liebe Annie mit viel G’schick und Mühe gebacken hatte. Ja und es war köstlich. [Bild: icon_20.gif]
In der Stadt dann kam mir die seltene Ehre zuteil, mit dem Linzer Charlie Tschuff-tschuff zu fahren. Dieser fuhr mit sagenumwobener Geschwindigkeit durch die Stadt und kommentierte all die schönen Gebäude, Viertel und sonstigen Linzer Errungenschaften. Wie die Linzer-Torte, die schon so alt ist wie sie aussieht, der Dom, der 20 000 Menschen Platz bietet, vorausgesetzt man stapelt sie, ...alles aufzuzählen wäre Wahnsinn.
Mit der Pöstlingbahn erklommen wir den massiven Gipfel des Pöstlingbergs.....diese Bahn darf sogar noch bei 105 Promille fahren, oder so, ich hab das nicht ganz verstanden. Auf jeden Fall steht sie im Guinness-Buch, wie wohl auch die Torte und alles andere in Linz. Eine Rekordstadt mit eigenem Superman (der lief da rum, echt).
Auf dem Berg lag viel mehr Schnee als im Tal, und da man die Stadt aufgrund von Nebel eh nicht sehen konnte, spielten wir im Schnee...ähm....ja so war’s wohl. Marlies war derweil das 69. Mal auf dem Klo[Bild: icon_19.gif]. Nach all diesen Attraktionen fuhren wir wieder Heim um uns aufzuwärmen und Musik zu hören, Privatvideos von österreichischen Orgien anzusehen, zu denen Marlies mit Engelszunge sang...jaja, Marlies kann singen.
Dann sangen wir alle zu den Hits aus Marlies ihrem CD-Spieler.....und wir haben den verhinderten Engel angerufen. Susa war überrascht, sie hielt Annie für Marlies und mich für Annie...nein, nee...anders...also mich erkannte sie, da ich eine unglaublich tiefe Stimme habe, nur Marlies und Annie verwechselte sie. Ich sang ihr den Anfang vom Hiatamadl und sie schmolz dahin...wir haben ihr lieb einen guten Rutsch gewünscht und sie uns auch, mit ihrer Kärntener Engelsstimme[Bild: new1.gif][Bild: new1.gif][Bild: new1.gif]. Dann brachen wir auf zum Hauptplatz. Dort sollte die große Silvester-Feier sein, und ja....es war Ausnahmezustand in dieser Stadt. Alle Nase lang wurden einem Böller zwischen die Füße geworfen. Neben dir, vor dir, hinter dir, über dir ...überall explodierten Knaller und mir kam‘s vor, über ein Feld hinter feindlichen Linien zu laufen. Schlimm!!! In der Menge dann standen wir sicher und hielten uns an unseren Zipfer-Bieren fest, ...wir waren sicher bis das Fernsehen kam. Auf einmal stand ein Kameramann und eine Interviewerin vor uns, und die Bemerkung das ich Ausländer wäre hielt sie nicht davon ab mir Fragen zu stellen, auf die ich ohnehin keine gescheite Antwort wußte. Gute „Vorsätze“ mach ich mir nie, und meine „Wünsche“ würde ich der österreichischen Nation eh nicht verraten....also setzte ich die österreichische Bevölkerung von meinem Wachstumskomplex in Kenntnis...hihi, und daß ich brillant die Disparitäten zwischen der deutschen Art und der österreichischen Art Silvester zu feiern herausarbeitete und gegenüberstellte...das war denen vom ORF 2 wohl zu wissenschaftlich. Naja, wurscht....danach kam noch dieser Strizzi von der Disco, der von uns ein Photo machte, das dann auf dubiosen Internetseiten veröffentlicht wurde.
Um 0 Uhr dann war der Zenit erreicht, die Glocken vom Wiener Stephansdom(?) wurden live übertragen und zu den Klängen des Donauwalzers tanzten die Mengen auf dem Hauptplatz....ja, man kann Österreicher zähmen, man muß nur den Donauwalzer spielen...oder irgendwas anderes von Strauß.[Bild: icon_19.gif]
Abschließend am Abend machten wir einen Donauspaziergang, ließen uns von einem Taxi nach Hause bringen, an dem wohl die Bremsen versagten....dann waren wir alle wieder bei Marlies und kurze Zeit später schliefen wir alle. Gaaaaaaanz unspektakulär!hähä... Am morgen mußte ich zum Zug, und meine reizenden Reisebegleiterinnen und Stadtführerinnen Annie und Marlies begleiteten mich...der Abschied kam, ein letzter Blick ....noch ein Blick,.....und noch einer!! Der Zug fuhr nicht los....ich hätte bald angefangen zu weinen, aber dann setzte er sich in Bewegung und ich schließe jetzt mein Reisetagebuch. Hab bestimmt viel vergessen, aber das muß reichen....es war ja wirklich nur ein Mini-mini-mini-Forumstreffen!!!


Piep...und Dank an Österreich, der freundlichen Alpennation, für ihre Gastfreundschaft
[Bild: icon_19.gif]
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