29.08.2003, 12:13
Darkness schrieb:Das hieße ja, das ich in jemanden, der mehr Macht hat, als andere mehr Verztrauen setzten sollte, ihm mehr glauben müsste, mich bei ihm beborgener fühlen müsste, als bei jemandem mit weniger Macht!Mir geht's nicht um das Vertrauen. Mir geht es nur darum, dass ich Gott für mächtiger halte als Menschen und das Menschen in manchen Situationen nicht mehr helfen können. Wenn es mir extrem schlecht geht und ich auf ein Wunder hoffe, dann bete ich zu Gott. Manchmal hat er mir schon geholfen - manchmal offenbar nicht. Menschen hätten mir jedoch, selbst wenn sie gewollt hätten, in dieser Lage gar nicht helfen können - deswegen wende ich mich in bestimmten Fällen an Gott - und nicht an Menschen. Er hat einfach mehr Möglichkeiten als ein Mensch - und in manchen Fällen, wenn Menschen nicht mehr helfen können, bin ich froh, dass ich in Gott noch eine Chance sehe.
Macht soll also der Grund sein, weshalb ich jemanden meinen Glauben schenken soll?
Das heißt, ich müsste Gerhard Schröder mehr vertrauen und in größerem maße an ihn glauben, als an meine Freunde - weil er Macht besitzt, und meine Freunde nicht?
Übrigens: Das Beispiel mit Schröder zieht sogar irgendwie, nur nicht mit dem Vertrauen. Natürlich habe ich nicht mehr Vertrauen zu ihm als zu Freunden, aber: In bestimmten Lagen würde ich mich wegen seiner Macht eher an ihn wenden als an Freunde. Wenn politisch irgendas schlimmes passiert ist, dann werde ich mich nicht an meine Freunde wenden und sie bitten zu helfen, sondern an jemanden vom Staat, weil die nunmal mächtiger sind. Freude können mir zwar Trost aussprechen, aber nichts an der Lage ändern.
Wenn ich in einer Klassenarbeit zu schlecht bewertet werde - dann gehe ich damit auch nicht zu Freunden, sondern zu den Lehrern oder zum Direktor. Denn nur er kann mir dabei helfen, nicht meine Freunde, weil die in dem Bereich einfach keine Macht haben.
Únd so gehe ich in manchen Lagen eben nicht zu Freunden, weil die dabei nicht helfen können -sondern zu Gott.
Zitat:..Was haben diese durchaus Sinnvollen Regeln mit dem Leid auf dieser Erde zu tun? Ich persönlich glaube nicht an Gott, darum auch nicht daran, dass diese Leiden durch ihn verhindert werden könnten! Der Punkt ist, dass - nehmen wir Beispielweise das Zähneputzen - einen Sinn hat, in diesem Falle den, die Zähne, das Zahnfleisch, den Mund-Rachenraum gesund zu halten. Das ist natürlich Sinnvoll, jeder, der
kein Kind mehr ist, weiß das! Aber (abgesehen davon, dass ich keinen Gott o.ä. mit meinen Eltern vergleichen möchte) Was haben verhungernde Kinder , totkranke Menschen, Misshandelte Wesen für einen Sinn?? Naturkatastrophen, Tod - da erkenne ich einen Sinn!
Genau das meine ich doch! Wenn man _kein_ Kind mehr ist, _dann_ erkennt man de Sinn dieser Regeln. Und genau meine ich - _jetzt_ erkennt man auch nicht den Sinn von, ich nenne es mal, "Gottes Regeln". Man ist jetzt wie das Kind, das die Regeln der Eltern nicht begreift.
In einer Formel ausgedrückt:
Kind+Eltern = Mensch+Gott
Kind versteht Regeln der Eltern nicht= Mensch versteht Regeln Gottes nicht
Erwachsenes Kind versteht Regeln der Eltern = Mensch nach dem Tod versteht Regeln Gottes
Ich habe dafür keinen Beweis. Es ist nur meine Theorie. Ich arbeite sehr gerne mit Allegorien und Vergleichen und diese erscheint _mir_ einleuchtend. Wie oft denke ich jetzt: Mann, meine Eltern hatten Recht damals und ich wollte es nicht begreifen. Warum bloß nicht? Dabei ist doch logisch, was sie mit den Regeln erreichen wollten ... warum habe ich das damals nicht kapiert?
- Und genauso sehe ich mich in ... keine Ahnung, irgendwann auf ner weißen Wolke sitzen (Übertreibung) und sagen: Mann, Gott hatte Recht damals und ich wollte es nicht begreifen. Warum bloß nicht? Dabei ist doch logisch, was Er mit den Regeln erreichen wollte ... warum habe ich das damals nicht kapiert?