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Amok
#11
Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich "übertrieben" ist.
Ich denke, es hatte auch mit der Schulklasse als "Gemeinschaft" nur wenig zu tun. Es lag vielleicht eher daran, dass die Klasse als Hort, als Sicherheit und bekannter, berechenbarer und beruhigender Ort des alltäglichen Schullebens eben diesen Status verloren hat.
Als Charles in die Klasse eindringt und Ms Underwood tötet, bricht quasi der Wahnsinn in ein geordnetes, rationales System junger Menschen herein und bringt es völlig aus dem Gleichgewicht. Im Laufe der Geschichte passiert dann das Unglaubliche und für Ted nicht Nachvollziehbare: Anstatt geschlossen dem "Wahnsinnigen" entgegenzutreten und die rationale Front aufrecht zu halten, lassen sich seine Klassenkameraden immer mehr auf die Seite des Wahnsinns ziehen; der beruhigende Schutzschild der Vernunft und geistigen Gesundheit bricht immer mehr weg und Ted, der bis zu letzt an seine Klassenkameraden als Beistand geglaubt hat, wird quasi der Boden unter den Füssen weggezogen. Als einziger "Normaler", "Vernünftiger" und "Gesunder" muss er erleben, wie alle um ihn rum auf gut deutsch wahnsinnig werden - bis zur bitteren Konsequenz...
Er hatte ja nicht mal Gleichgesinnte, die ihm eine seelische Stütze hätten sein können, wie in "Herr der Fliegen". Ich kann das schon verstehen, dass man in dieser Situation Schaden davontragen kann...
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