06.03.2009, 16:06
Hallo Feed,
ein beeindruckend langer text für ein so prägnantes Schlusswort („naja, weg damit“).
So ganz kalt gelassen hat dich der Turm wohl doch nicht, machst du deinem Unmut über das „vermasselte Storykonstrukt“ doch sehr deutlich. Dies ist auch noch gut nachvollziehbar (wie die Threads über eigene Ideen, Geschichten, Fortsetzungen oder alternative Enden beweisen).
Deiner (meiner Meinung nach) etwas provokativen Formulierung nach könnte man meinen du willst jemandem (und da du es in diesem Forum postest, wohl scheinbar den Usern hier) einen Vorwurf machen gefallen an diesem Werk zu finden (wobei ich dazu sagen muss, dass ich eher vermute, dass du deiner persönlichen Enttäuschung über den Turm Luft machen willst/wolltest).
Es ist nun mal so, dass sich sehr viele Menschen die den Turm gelesen haben sehr wohl mit den, von dir so langweiligen und ersetzbaren, Charakteren anfreunden/identifizieren können und diese auf Ihrer langen Reise sehr lieb gewonnen haben. Einen grobschrotigen Revolvermann, ein (Ex-)Junkie, eine Persönlichkeitsgestörte, ein scheinbar unscheinbarer Junge und ein, von dir gar nicht mitbeachteter, aber doch auch wichtiger, Charakter in Form eines tierischen Begleiters.
Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert. Charakteren die mir so vertraut vorkommen wie alte Bekannte (die nur zu solchen werden weil sie mit immer wiederkommen Gesten (über welche du dich so ausgelassen hast*) oder unverkennbarem Humor, die gesamte Zeit über dargestellt werden).
Ich persönlich hätte mir auch eher ein Ende der Turmreihe im Stil der ersten 4 Bücher gewünscht (da ich der Meinung bin, dass die letzten Bücher eben durch den Wandel in Kings Schreibstil, das geworden sind was sie sind). Ein Ende im Sinne von „aus und vorbei“ vielleicht nicht zwingend, aber einen etwas größeren Respekt der Charaktere, zu denen King wohl mit der Zeit einen anderen Bezug bekam, welcher sich dann in von dir (und auch vielen anderen, wenn auch in etwas zurückhaltenderem Ton ausgedrückten) so angeprangerten Banalität und Phantasielosigkeit gezeigt hat (allen voran der schwarze Mann, Mordred und natürlich de scharlachrote König persönlich). Aber eben dieser Wandel des Stils macht, wie ich finde, doch einiges her wenn man das Gesamtwerk betrachtet, da er nur zeigt wie viel Kraft und Zeit es benötigt so etwas zu schaffen und wie der Zahn der Zeit an allem nagt und dessen Form verändert.
Ich selbst bin übrigens auch kein wirklicher Fan von Fantasy (egal in welchem Medium) der klassischen Art (Definition meinerseits beschränkt sich dabei aber lediglich auf Geschichten mit Orks, Elfen, Drachen, Mittelalter, Zauberern im klassischen Stil u. ä.) und würde nie einem Außenstehenden sagen, die Turm-Saga wäre eine Fantasy-Geschichte. So beinhaltet/vereint der Turm ja nachweislich die unterschiedlichsten Genre. Vom Western, Science Fiction, Love-Story, Horror, (…) lässt sich alles Mögliche darin finden. Somit beschränke ich mich meist darauf zu sagen „der Turm ist alles“ oder was du magst findest du im Turm mit Sicherheit, aber auch noch viel mehr. Er kann Dinge beinhalten die man liebt, Dinge die Interesse wecken, Dinge die zum Nachdenken anregen, Dinge die inspirieren, Dinge die einen gruseln(…).
Und genau das ist es was mich dazu bringt den Turm als mein persönliches Lieblingswerk der Literatur zu ernennen, trotz dem, so oft als nicht zufrieden stellend betiteltem, Ende oder des sich gravierend ändernden Schreibstils im laufe der Geschichte. Dazu bietet er mir zu viel (vielleicht gerade deshalb?), etwas was wahrscheinlich keine andere Geschichte sonst in dieser Kombination bieten (werden) kann.
Wie dem auch sei. Ich hoffe dir wenigstens etwas aufgezeigt zu haben was mach einen über diese ganzen, dir so sauer aufstoßenden, Dinge hinwegsehen lässt und ihn zu einem Fan dieser Geschichte macht.
In diesem Sinne …
(wie sollte es auch anders sein)
Lange Tage und angenehme Nächte
*interessant finde ich übrigens, dass du dich gar nicht zu den ganzen Querverweisen geäußert hast, welche ja des Öfteren auch als störend empfunden worden sind.
Gruß, David
ein beeindruckend langer text für ein so prägnantes Schlusswort („naja, weg damit“).
So ganz kalt gelassen hat dich der Turm wohl doch nicht, machst du deinem Unmut über das „vermasselte Storykonstrukt“ doch sehr deutlich. Dies ist auch noch gut nachvollziehbar (wie die Threads über eigene Ideen, Geschichten, Fortsetzungen oder alternative Enden beweisen).
Deiner (meiner Meinung nach) etwas provokativen Formulierung nach könnte man meinen du willst jemandem (und da du es in diesem Forum postest, wohl scheinbar den Usern hier) einen Vorwurf machen gefallen an diesem Werk zu finden (wobei ich dazu sagen muss, dass ich eher vermute, dass du deiner persönlichen Enttäuschung über den Turm Luft machen willst/wolltest).
Es ist nun mal so, dass sich sehr viele Menschen die den Turm gelesen haben sehr wohl mit den, von dir so langweiligen und ersetzbaren, Charakteren anfreunden/identifizieren können und diese auf Ihrer langen Reise sehr lieb gewonnen haben. Einen grobschrotigen Revolvermann, ein (Ex-)Junkie, eine Persönlichkeitsgestörte, ein scheinbar unscheinbarer Junge und ein, von dir gar nicht mitbeachteter, aber doch auch wichtiger, Charakter in Form eines tierischen Begleiters.
Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert. Charakteren die mir so vertraut vorkommen wie alte Bekannte (die nur zu solchen werden weil sie mit immer wiederkommen Gesten (über welche du dich so ausgelassen hast*) oder unverkennbarem Humor, die gesamte Zeit über dargestellt werden).
Ich persönlich hätte mir auch eher ein Ende der Turmreihe im Stil der ersten 4 Bücher gewünscht (da ich der Meinung bin, dass die letzten Bücher eben durch den Wandel in Kings Schreibstil, das geworden sind was sie sind). Ein Ende im Sinne von „aus und vorbei“ vielleicht nicht zwingend, aber einen etwas größeren Respekt der Charaktere, zu denen King wohl mit der Zeit einen anderen Bezug bekam, welcher sich dann in von dir (und auch vielen anderen, wenn auch in etwas zurückhaltenderem Ton ausgedrückten) so angeprangerten Banalität und Phantasielosigkeit gezeigt hat (allen voran der schwarze Mann, Mordred und natürlich de scharlachrote König persönlich). Aber eben dieser Wandel des Stils macht, wie ich finde, doch einiges her wenn man das Gesamtwerk betrachtet, da er nur zeigt wie viel Kraft und Zeit es benötigt so etwas zu schaffen und wie der Zahn der Zeit an allem nagt und dessen Form verändert.
Ich selbst bin übrigens auch kein wirklicher Fan von Fantasy (egal in welchem Medium) der klassischen Art (Definition meinerseits beschränkt sich dabei aber lediglich auf Geschichten mit Orks, Elfen, Drachen, Mittelalter, Zauberern im klassischen Stil u. ä.) und würde nie einem Außenstehenden sagen, die Turm-Saga wäre eine Fantasy-Geschichte. So beinhaltet/vereint der Turm ja nachweislich die unterschiedlichsten Genre. Vom Western, Science Fiction, Love-Story, Horror, (…) lässt sich alles Mögliche darin finden. Somit beschränke ich mich meist darauf zu sagen „der Turm ist alles“ oder was du magst findest du im Turm mit Sicherheit, aber auch noch viel mehr. Er kann Dinge beinhalten die man liebt, Dinge die Interesse wecken, Dinge die zum Nachdenken anregen, Dinge die inspirieren, Dinge die einen gruseln(…).
Und genau das ist es was mich dazu bringt den Turm als mein persönliches Lieblingswerk der Literatur zu ernennen, trotz dem, so oft als nicht zufrieden stellend betiteltem, Ende oder des sich gravierend ändernden Schreibstils im laufe der Geschichte. Dazu bietet er mir zu viel (vielleicht gerade deshalb?), etwas was wahrscheinlich keine andere Geschichte sonst in dieser Kombination bieten (werden) kann.
Wie dem auch sei. Ich hoffe dir wenigstens etwas aufgezeigt zu haben was mach einen über diese ganzen, dir so sauer aufstoßenden, Dinge hinwegsehen lässt und ihn zu einem Fan dieser Geschichte macht.
In diesem Sinne …
(wie sollte es auch anders sein)
Lange Tage und angenehme Nächte
*interessant finde ich übrigens, dass du dich gar nicht zu den ganzen Querverweisen geäußert hast, welche ja des Öfteren auch als störend empfunden worden sind.
Gruß, David