15.04.2003, 19:01
Zitat:Na gut, da war ein Junge, der hat den Teufel gesehen. BOAH! Der Teufel erzählt ihm eine Lüge, frisst einen Fisch, verfolgt ihn, und fertig. Ein Jugenderlebnis. Toll... ich finde nicht, dass eine solche Geschichte sonderlich spektakulär ist... obwohl sie gut geschrieben ist, und auch unterhält, fehlt ihr einfach etwas! Die Geschichte hat keinen Höhepunkt! Wie Riding the Bullet.
Und es scheint, als fände ich genau solche Geschichten gut, die untypisch sind. Das ist es ja; dieses Höhepunkt aufbauen und dann platzen lassen wi eine Seifenblase. Genau das gefällt mir! Das ist gut!
Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Wenn die Mutter gestorben wäre, wäre sie wieder gewöhnlich gewesen, aber so hat sie was! Wenn der Teufel wiedergekommen wäre, wäre sie auch gewöhnlich gewesen (wie Millionen andere Kurzgeschichten auch) aber eben dadurch, daß das alles nicht passiert ist, ist sie ungewöhnlich! Hat sie wirklich Charme! Finde ich zumindest.
Der Horror sitzt hier viel tiefer, dadurch, daß er unterschwellig ist. Kein Blut. Nichts wirklich Spektakuläres. Nichts Horrormäßiges dieser Art - und die Mutter ist auch noch nicht mal gestorben.
Vince hat Recht; die Geschichte hat ein bißchen was von Riding the Bullet - und vielleicht gefällt sie mir deshalb auch so. Sie ist ungewöhnlich. Und ich kann sehr gut verstehen, warum King dafür einen Preis gewonnen hat.
"Autopsieraum 4" war ne "0/8/15"-Geschichte. Die hier vergißt man nicht so leicht nach dem Lesen. Ich zumindest nicht. Und das ist der King mit Tiefe. So mag ich ihn.
