18.08.2017, 13:20
Jehane schrieb:Dass er mir gefallen hat, liegt neben der angepassten Erwartungshaltung hauptsächlich daran, dass ich ihn geistig komplett von den Büchern abgekoppelt habe und das für mich eine eigenständige Geschichte im DT-Universum ist, aber nicht die DT-Geschichte, die ich aus den Büchern kenne. Dieses Abkoppeln hab ich mir bei Literaturverfilmungen schon lange angewöhnt, einfach, weil es mich nervt, wenn ich während des Anschauens nur auf Fehlersuche bin. Das hat mir fast den ersten Herr der Ringe vermiest.
Okay, da kann ich dich verstehen, ich selbst schaffe das bei einigen Filmen einfach nicht das Buch vollkommen zu "verdrängen". Leider ist der Turm bei mir so ein Fall.
Jehane schrieb:Und: Bücher und Filme sind unterschiedliche Medien. Ein Buch transportiert Dinge, die ein Film nicht schafft und umgekehrt. Nehmen wir das lange Gespräch zwischen Roland und Walter: Das haut im Buch super hin. In einem Film würde das zu viel Zeit in Anspruch nehmen, da brechen dir die Zuschauer - grade die Nicht-Leser - komplett weg. In einer Serie wäre es vermutlich machbar, weil man da von Haus aus mehr Zeit hat, um eine Geschichte zu erzählen (außer, die Serie wird abgesetzt).
Oder Tarantino inszesniert das Gespräch.
Aber da hast du natürlich recht, manche Dinge könnten oder sollten beim adaptieren geändert werden. ES ist ein solches Beispiel: Das Buch kam in den 80ern raus und bot für die Erwachsenen Leser einen Nostalgischen Rückblick in die Kindheit der 50er. Da diese Generation inzwischen in der Minderheit ist, weil Zeit und Tod, wird im kommenden Film die Handlung in die 80er und das Jetzt verlegt, weil das die Zeit ist, für die Jetzt die meisten Menschen Nostalgie und Erinnerungen haben. Solche Änderungen sind dann vollkommen in Ordnung, da es nichts am Gefühl der eigentliche Story ändert.
Jehane schrieb:Übrigens sind es zwei Paar Schuhe, zu sagen: "Ich will mir den Film nicht noch mal anschauen" (was ich nicht geschrieben hab) und "Ich weiß nicht, ob ich mir den Film noch mal anschaue" (was oben im Posting steht). "Ich will nicht" = "Definitiv nie wieder" - lässt sich von meiner Seite z.B. auf Episode VII von Star Wars anwenden. Einmal hat mir gereicht, nie wieder, danke. "Ich weiß nicht" = "Möglich, dass ich mir den noch mal anschaue, würde ich nicht kategorisch ausschließen". Das ist ein Unterschied.
Ich wollte dir keine Worte in den Mund legen, das war einfach, wofür es sich für mich angehört hat, wenn du schreibst: "Ob ich ihn mir nochmal ansehe weiß ich nicht. Eher nicht." Tut mir leid, wenn ich mich da geirrt habe.
"Die Elektrizität ist eine von Gottes Pforten zum Unendlichen." -Charles Jacobs, Revival