18.08.2017, 11:29
Vermis schrieb:Das er sagt ich hätte recht, bezieht sich wohl eher auf meine Hassreden gegen Sony und die Filmtrends von heute, die einfach nur ätzend sind. Der Film ist ein Musterbeispiel dafür.Bei den zig Remakes, Sequels und Prequels bin ich eh bei dir. Die nerven mich meistens auch, den Großteil lasse ich aus, mit Star Wars z.B. bin ich seit Episode VII durch - interessiert mich einfach nicht mehr. Ich hab ein Kino selten so wütend verlassen wie nach Episode VII. Möglich, dass da auch einfach die Erwartungen zu hoch waren; mit einem Storyrecycling hab ich z.B. gar nicht gerechnet und fand das einfach nur dreist, neben ein paar anderen Aspekten, die mir den Film vergällt haben.
Vermis schrieb:Du hast deine Erwartungen runtergeschraubt, heißt, du hast mit schlechtem gerechnet. Du denkst dir, du willst den Film nicht nochmal ansehen und gibst zu, dass er mit der Geschichte der Bücher bis auf ein paar Namen nichts zu tun hat.Ich hab mit Schlechterem gerechnet, ja, hauptsächlich, weil ich die meisten King-Verfilmungen für grottig halte und 95 Minuten außerdem extrem kurz sind, um so eine komplexe Geschichte zu erzählen. Ich hab die Erwartungen auch deswegen runtergeschraubt, weil im Vorfeld bekannt war, dass die Geschichte sich nur sehr, sehr lose an den Büchern orientieren würde und dass es sich mehr oder weniger um eine Fortsetzung bzw. einen neuen Durchgang Rolands handeln würde. Wenn man das weiß, kann man anders an den Film herangehen und die Erwartungshaltung entsprechend anpassen - vorausgesetzt, man will das. Ich war mir trotzdem nicht sicher, ob es funktioniert und war überrascht, dass es (für mich) geklappt hat. Man hätte vieles besser machen können, ja, und ich finde nach wie vor, dass eine Serie das beste Format wäre, um dem Umfang der Bücher gerecht zu werden. Hab ich auch schon mehrfach betont. Ich wäre sehr dafür, HBO ranzulassen. Oder Showtime. Die können das.
Darf ich ehrlich interessiert fragen, warum du dann sagst, das du ihn magst? Ich weiß, das ich ein von Hass und Pessimismus gestraftes Individuum bin, aber wieso akzeptierst du so etwas so einfach? Wieso gibst du dich mit minderware zufrieden, statt besseres zu verlangen? (Und besseres ließe sich absolut machen, das dürfte klar sein.)
Dass er mir gefallen hat, liegt neben der angepassten Erwartungshaltung hauptsächlich daran, dass ich ihn geistig komplett von den Büchern abgekoppelt habe und das für mich eine eigenständige Geschichte im DT-Universum ist, aber nicht die DT-Geschichte, die ich aus den Büchern kenne. Dieses Abkoppeln hab ich mir bei Literaturverfilmungen schon lange angewöhnt, einfach, weil es mich nervt, wenn ich während des Anschauens nur auf Fehlersuche bin. Das hat mir fast den ersten Herr der Ringe vermiest.
Und: Bücher und Filme sind unterschiedliche Medien. Ein Buch transportiert Dinge, die ein Film nicht schafft und umgekehrt. Nehmen wir das lange Gespräch zwischen Roland und Walter: Das haut im Buch super hin. In einem Film würde das zu viel Zeit in Anspruch nehmen, da brechen dir die Zuschauer - grade die Nicht-Leser - komplett weg. In einer Serie wäre es vermutlich machbar, weil man da von Haus aus mehr Zeit hat, um eine Geschichte zu erzählen (außer, die Serie wird abgesetzt).
Übrigens sind es zwei Paar Schuhe, zu sagen: "Ich will mir den Film nicht noch mal anschauen" (was ich nicht geschrieben hab) und "Ich weiß nicht, ob ich mir den Film noch mal anschaue" (was oben im Posting steht). "Ich will nicht" = "Definitiv nie wieder" - lässt sich von meiner Seite z.B. auf Episode VII von Star Wars anwenden. Einmal hat mir gereicht, nie wieder, danke. "Ich weiß nicht" = "Möglich, dass ich mir den noch mal anschaue, würde ich nicht kategorisch ausschließen". Das ist ein Unterschied.
Shiny. Let's be bad guys.