26.03.2016, 07:51
Tiberius schrieb:In meinen Augen gibt es vier Zeiträume oder "Phasen" von Kings Schaffen. (...) Die zweite, die wir in "Nachtschicht" und "Blut" erfahren wirkt roh, die Geschichten straff, kurz, brutal. Eben wie King auch in den jungen Jahren - als Student und junger Schriftsteller - war.
Genauso kam mir Mile 81 vor, wie eine der früheren Geschichten. Man hat schon einen unterschied zu den anderen Storys der Sammlung gemerkt, nicht nur weil hier mal wieder Kinder die Helden sind, und keine älteren Menschen.
Insgesamt empfinde ich den Basar als wirklich gelungen. In der ganzen Sammlung geht es hauptsächlich ums Älter werden und den Tod der auf jeden Menschen wartet, ein Thema, das wesentlich mehr Angst erzeugt, als bluttriefende Monster. (Was einige Rezensenten wohl nicht verstehen, die nach Jahrzehnten immer noch Shining und Es hinterhergröllen

Dennoch gibt es wie bei jeder Sammlung Geschichten, die eher nicht funktionieren.
Das wären (natürlich) Blockade Billy: Ich habs wirklich versucht, aber wenn dann diese ganzen Baseball-Begriffe kommen, schaltet sich mein Hirn aus

Dann noch Moral, eine Story, mit der ich einfach nicht hat klar kam, und Ur, wo King am Ende richtig Mist gebaut hat. Die Zeitreise Aspekte will ich nicht kritisieren, aber das Ende mit den Niederen Männern ist wohl das inkonsistenteste was King bisher schrieb. Viele regen sich wegen Kings Enden auf, aber bei so einem wirklichen Schwachsinn interessiert das fast keinen, kommt mir so vor.
Der Rest der Storys ist sehr unterhaltsam, selbst die Gedichte (besonders Die Knochenkirche) haben mir gefallen. Insgesamt hat der Basar der bösen Träume bei mir gute Chancen auf den ersten Platz der Kurzgeschichtensammlungen.
"Die Elektrizität ist eine von Gottes Pforten zum Unendlichen." -Charles Jacobs, Revival