26.02.2016, 15:52
John Carpenter,
wenn ich mich richtig erinnere, steht das unter anderem auch in seinem Sachbuch "Das Leben und das Schreiben". In der Tat macht King keinen Hehl daraus, nicht viel vorab zu konstruieren. Daher auch die vielen Enden der Romane, die er selbst nicht optimal findet.
Catalano,
Die Adaption macht es in meinen Augen deutlicher, da sie Templetons Zeit in der Armee klar darstellt. Auch Eppings Motivation ist klarer deutlich und hilft in meinen Augen auch den Lesern des Romans. Epping ist in einer Sackgasse. Er ist frisch geschieden, seine Beschäftigung kurz nach dem Beginn der Sommerferien ist es, in der Schule noch Arbeiten zu kontrollieren, während so gut wie alle Kollegen schon im Urlaub sind. Er hat keine Familie und seine engsten Bezugspersonen sind der Besitzer eines Diners und ein Hausmeister. Für mich sieht Epping auch die Chance für sich selbst mal etwas zu schaffen. Einen Unterschied zu machen. Und vor allem die romantische Vorstellung, dass in der Vergangenheit alles so viel besser ist wie in seiner tristen Gegenwart.
Es sind interessante Symbole, die King schon im Roman einstreut. Zum Beispiel der Vergleich der Main Street in Lisbon Falls 2011 steht dort die Ruine der Worumbo-Mühle. Der Moxie-Laden wird nur noch vom Rost und ein wenig Spucke zum jährlichen Moxie-Festival zusammen gehalten. Stattdessen die Lage in 1958. Es ist billig, es schmeckt gut. Es gibt mehrere Läden an der Main Street, die Leute sind überraschend freundlich und hilfsbereit. Eppings Faszination wirkt für mich wie Kings Nostalgie auf die alte Zeit. Erst während seines längeren Aufenthaltes dort merkt er, dass doch nicht alles so rosig ist. Die Rassentrennung und der offen geduldete Rassismus, die Luftverpestung, die miese medizinische Versorgung.
Auf Grund dieser und anderer Elemente finde ich den Roman per sé auch nicht schlecht, mittlerweile stellt sich auch bei mir das Gefühl ein, dass ich mich mit den Dingen, die ich nicht so gut finde, arrangieren kann, denn meine Hoffnung wird bestätigt. Ich bin mit Jake endlich in Texas angekommen und habe das Gefühl, wir haben die Schrittfolge so langsam gefunden um einen doch noch ziemlich vernünftigen Tanz auf das Parkett zu bringen :mrgreen:
wenn ich mich richtig erinnere, steht das unter anderem auch in seinem Sachbuch "Das Leben und das Schreiben". In der Tat macht King keinen Hehl daraus, nicht viel vorab zu konstruieren. Daher auch die vielen Enden der Romane, die er selbst nicht optimal findet.
Catalano,
Zitat:Ich fand Beim Anschlag Templetons unbedingten Drang, den Anschlag auf Kennedy zu verhindern, auch total überzogen und merkwürdig. Ebenso Jakes schnelle Zustimmung, die Sache durch zuziehen.Ich glaube, die Motivation für Templeton den Tod von Kennedy zu verhindern, ist nicht das riesige Problem. Klar, es wäre einfacher, wenn es eine leichter nachvollziehbare Grundlage gebe, aber hier zieht für mich Kings eigene Sichtlage der Historie der USA. Bei Kennedys Tod ist er 16 Jahre alt, als der Vietnamkrieg eskaliert ist er auf der Universität und dort einer der aktivsten Gegensprecher des Krieges gewesen. Noch heute macht er keinen Hehl daraus, was er von den konservativen Politikern - egal ob Präsident, Senatsmitglied oder Bundesstaatenabgeordneter - hält. In meinen Augen glaubt King wirklich, dass mit dem Überleben Kennedys das Trauma vieler Anhänger der demokratischen Partei verhindert hätte werden können.
Die Adaption macht es in meinen Augen deutlicher, da sie Templetons Zeit in der Armee klar darstellt. Auch Eppings Motivation ist klarer deutlich und hilft in meinen Augen auch den Lesern des Romans. Epping ist in einer Sackgasse. Er ist frisch geschieden, seine Beschäftigung kurz nach dem Beginn der Sommerferien ist es, in der Schule noch Arbeiten zu kontrollieren, während so gut wie alle Kollegen schon im Urlaub sind. Er hat keine Familie und seine engsten Bezugspersonen sind der Besitzer eines Diners und ein Hausmeister. Für mich sieht Epping auch die Chance für sich selbst mal etwas zu schaffen. Einen Unterschied zu machen. Und vor allem die romantische Vorstellung, dass in der Vergangenheit alles so viel besser ist wie in seiner tristen Gegenwart.
Es sind interessante Symbole, die King schon im Roman einstreut. Zum Beispiel der Vergleich der Main Street in Lisbon Falls 2011 steht dort die Ruine der Worumbo-Mühle. Der Moxie-Laden wird nur noch vom Rost und ein wenig Spucke zum jährlichen Moxie-Festival zusammen gehalten. Stattdessen die Lage in 1958. Es ist billig, es schmeckt gut. Es gibt mehrere Läden an der Main Street, die Leute sind überraschend freundlich und hilfsbereit. Eppings Faszination wirkt für mich wie Kings Nostalgie auf die alte Zeit. Erst während seines längeren Aufenthaltes dort merkt er, dass doch nicht alles so rosig ist. Die Rassentrennung und der offen geduldete Rassismus, die Luftverpestung, die miese medizinische Versorgung.
Auf Grund dieser und anderer Elemente finde ich den Roman per sé auch nicht schlecht, mittlerweile stellt sich auch bei mir das Gefühl ein, dass ich mich mit den Dingen, die ich nicht so gut finde, arrangieren kann, denn meine Hoffnung wird bestätigt. Ich bin mit Jake endlich in Texas angekommen und habe das Gefühl, wir haben die Schrittfolge so langsam gefunden um einen doch noch ziemlich vernünftigen Tanz auf das Parkett zu bringen :mrgreen: