27.01.2016, 11:43
Warum das Forum noch immer großartig ist? Weil es genau solchen Themen den richtigen Platz bietet, ganz im Gegensatz zu sozialen Medien und wasweißichdennnichnoch
zu deinen Punkten:
Die negative Seite dabei ist aber, dass sich auch die Handlungsträger ändern. Weg von den liebgewonnenen Charakteren wie Kindern, Lehrer oder jungen Schriftstellern, hin zu älteren Menschen mit ihren eigenen Sorgen und Träumen.
Das kann man übrigens auch ganz gut nachvollziehen, wenn man bedenkt, WO die Geschichten veröffentlicht wurden. Die ersten Geschichten kamen in Erotik- und Fantasymagazinen unter. Mittlerweile veröffentlicht King unter anderem im 'New Yorker', einem Literaturmagazin. Fast so, als würde er wirklich zur Literaturelite gehören.
zu deinen Punkten:
Zitat:2-im Allgemeinen...Auf jeden Fall! In meinen Augen gibt es vier Zeiträume oder "Phasen" von Kings Schaffen. Die allererste mit der Sammlung "Peoples, Places and Things", bei der er - jung wie er war - Autoren kopiert und seine eigene Phantasie ein wenig mit einspielen lässt. Die zweite, die wir in "Nachtschicht" und "Blut" erfahren wirkt roh, die Geschichten straff, kurz, brutal. Eben wie King auch in den jungen Jahren - als Student und junger Schriftsteller - war. Getrieben von einer immensen Phantasie und ohne großen Moralischen Hintergrund. Nummer drei vor allem in "Alpträume", und teilweise auch im "Kabinett". Hier ist es das Ausloten, was alles Horror sein kann. Thematisch durchaus ausufernd, aber immer noch mit dem Hauptziel zu gruseln. Und letztendlich seine aktuellste Phase, Nummer vier, die Werke eines reifen Autors. Geschichten wie "Der Mann im Schwarzen Anzug", oder "Mein kleines Pony". Viele Geschichten mit mehrschichtigen Bedeutungen, viele moralische Themen, die zum nachdenken anregen sollen. Man kann behaupten, dass King mit jeder Phase ruhiger geworden ist und sich mehr Zeit nimmt. Was ich aber an dieser Phase spannend finde ist, dass ich es auch geworden bin. Dass ich diese Tiefe spannend finde.
Die negative Seite dabei ist aber, dass sich auch die Handlungsträger ändern. Weg von den liebgewonnenen Charakteren wie Kindern, Lehrer oder jungen Schriftstellern, hin zu älteren Menschen mit ihren eigenen Sorgen und Träumen.
Das kann man übrigens auch ganz gut nachvollziehen, wenn man bedenkt, WO die Geschichten veröffentlicht wurden. Die ersten Geschichten kamen in Erotik- und Fantasymagazinen unter. Mittlerweile veröffentlicht King unter anderem im 'New Yorker', einem Literaturmagazin. Fast so, als würde er wirklich zur Literaturelite gehören.
Zitat:3- viele Storys beschäftigenIch würde eher soweit gehen, viele Geschichten beschäftigen sich mit dem Ende des Lebens. 'Tommy' zum Beispiel ist auf den ersten Blick ein Gedicht über den Tod des Freundes, in meinen Augen aber eher ein melancholischer und wirkungsvoller Abgesang auf die eigene Jugend, dem Leben ohne Sorgen und die Erkenntnis, dass man nicht so unverwundbar war, wie man sich das erhoffte.
Zitat:4- viele Storys haben "kein richtiges Ende"In der Tat! Das ist in meinen Augen auch die Stärke der Sammlung. Im Gegensatz zu seinen frühesten Geschichten erschafft er mittlerweile Werke, die 'nachhaltig' sind - komisches Wort, aber hier passt es in meinen Augen gut. "Leben nach dem Tod", "Herman Wouk" sind für mich ziemlich böse Geschichten, auch wenn sie das vielleicht auf den ersten Blick nicht direkt herausplärren. Vielleicht vor allem weil sie es nicht direkt herausplärren.
Zitat:5- Blockade BillyDas war fast zu erwarten. In meinen Augen begeht King bei der Geschichte - vor allem abseits der zwei wichtigen Baseballspiele - grobe Fehler, die für mich die Geschichte schon im Original verderben. Dass die Übersetzung von Johann Christophe Maass daraus kein Meisterwerk erstellt, war zu befürchten.
Zitat:6- Meine absolute Lieblingsstorys sindWitzig, "Ur" fand ich grässlich. Im Wiki hab' ich mich ausführlicher dazu ausgelassen. Hier in Kurzform: Die Verbindung zum DT-Zyklus klappt in meinen Augen gar nicht. Das Thema Zeitreisen - schwierig genug - wirkt hier ebenfalls unglaubwürdig. Insgesamt liest sich die Geschichte eher wie eine Zusammenmischung aus anderen Werken mit einer ordentlichen Werbeprise auf den kindle. Und das klappt selbst bei King nicht richtig.
Zitat:7 weitere Favoriten sind: Raststätte Mile 81In meinen Augen ist die Raststätte auch eine der besten in der Sammlung. Ich glaube, vor allem deshalb, weil sie seinen früheren Geschichten ähnelt. Kein großer umfangreicher Aufbau zu Beginn, die Kinder sind mal wieder die einzigen, die das Grauen richtig deuten und bekämpfen - weil sie nicht die Vernunft der Erwachsenen haben - und vor allem, weil King mal wieder angenehm drastisch beschreibt, wie der Wagen eigentlich zu seiner Nahrung kommt.
Zitat:Bei Bazaar fehlt diese Faszination. Ja, das Buch ist nicht schlecht, aber das Kribbeln blieb fast aus.[..], aber der Gesamteindruck war besser.Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Wobei ich aber auch gestehen muss, "Blut" und "Nachtschicht" - die gehören für mich zu den absoluten Lieblingssammlungen - hatten auch ihre fragwürdigen Teilnehmer. "Nächtliche Brandung" und "Trucks" finde ich auch heute noch eher schwach. "Der Fornit" zieht sich ins Unglaubwürdige und auch "Der Textcomputer der Götter" und "Für Owen" sind speziell. Aber das sind nur Wenige gewesen im Verhältnis zu absolut großartigen Geschichten. Insgesamt ist Kings Grundton mittlerweile ein Anderer. Das kann man mögen oder nicht. Ich muss aber gestehen, ich war von "Sunset" deutlich weniger begeistert. Der "Basar" kommt ganz knapp hinter "Alpträume", aber noch vor dem "Kabinett" und "Sunset". aber das ist ja zum Glück Geschmackssache :mrgreen: