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Revival
Liebe King-Fans,

nach der lohnenswerten Lektüre von Revival bleibe ich ein wenig enttäuscht zurück. Es ist leider nicht der meinerseits erhoffte Grusel- bzw. Horrorroman alter Schule, den ich aufgrund einiger Vorabmeldungen Kings erwartet habe.

King gelingt es wieder, eine Atmosphäre zu schaffen, in der der Leser sich, unerachtet aller Schrecken, wohl fühlt und er hantiert sicher und souverän, und in einem bedauerlichen Sinne auch routiniert, mit seinen Figuren und Motiven. Dabei steht einem m.E. hochgradig gelungenen und literarischem Auftakt ein Finale entgegen, bei dem King auf einem schmalen Grad balancierend nicht immer das Gleichgewicht zu halten vermag und in Richtung einer plumpen Splatter-Groschenroman-Ästhetik zu taumeln droht.

In letzter Zeit drängt sich mir die Frage auf, inwieweit Kings Schreibe nicht mit der Zeit mitzuhalten vermag. Zahlreiche der letzten Werke griffen alte Themen wieder auf (WIND, Doctor Sleep) oder entzogen sich inhaltlich einer zeitlichen Verortung in der Gegenwart (Der Anschlag, Joyland). Wirklich rundum gelungen gegenwärtig und zeitgemäß war nur Mr. Mercedes. Revival nimmt in seiner jahrzehnteüberspannenden Handlung sowie inhaltlich eine Zwitterstellung ein.

Am problematischsten erscheint mir, dass King viel andeudet. Das tut er schon immer mit Bravour. Aber in Revival gibt es kaum ein Kapitel, dass nicht ohne antizipierende Schlussbemerkungen auskommt. In dieser Fülle und auf die Länge des Werkes wird so eine Erwartungshaltung aufgebaut, die King letztendlich mit der wenig originellen Auflösung nicht erfüllen kann.

Trotzdem, ein gutes Buch.
Schulnote: 2
Gelöste King-Quiz Fragen: 38 (60 min)
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