In der Klemme (Sunset)

[John Carpenter]

Eine der besten Sunset-Stories, definitiv!
Mich hat sie ein wenig an "Der Mauervorsprung" erinnert. In beiden Stories wird der Protagonist von jemand anderem zu einem haarsträubenden Trip genötigt, auf den er lieber verzichtet hätte, und auf dem er einfach immer weitermachen muss, weil er sonst stirbt.

Ich habe mich in der Geschichte bei keinem einzigen Satz gelangweilt. Ich muss daher auch denjenigen widersprechen, die sich hier über eine "zu lange Einführung" beschwert haben. King führt dem Leser ganz allmählich den Zwist vor Augen, in den sich die beiden Kontahenten manövriert haben und aus dem nun der eine den radikalen Ausweg sucht. Das ist notwendig. Daher - sehr guter Aufbau.

Ich fand es zwar ein wenig unlogisch, dass

Spoiler

Curtis in keiner Sekunde hofft, dass eventuell Jugendliche in die Geisterstadt kommen um zu feiern oder zu vandalieren (siehe auch Grunwalds Bemerkung bzgl. der Klos) oder Obdachlose, um einen Unterschlupf in dem Musterhaus zu finden. Die hätten ihn ja alle befreien können

Aber das störte nicht weiter. Das einzige, was mich wirklich gestört hat, war der Schluss. Denn er enthält mE ein "Plot Hole":

Spoiler

Curtis droht Grunwald, dass, wenn der ihn wegen der Badewannengeschichte anzeigen sollte, auch "alles andere rauskommen wird" und Grunwald dann den Rest seines Lebens damit verbringen wird, sich in einem Strafverfahren zu verteidigen.
Aber: Wie hätte Grunwalds Aktion jemals "herauskommen" sollen? Curtis hätte ihm nichts beweisen können, denn es gab ja keine Zeugen. Alles sah danach aus, als hätte sich Curtis aus Versehen selbst im Klo eingeschlossen.
Also hätte sich Grunwald von dieser "Drohung" gar nicht beeindrucken lassen müssen, sondern gleich den nächsten Anschlag planen können, anstatt sich zu erschießen :mrgreen: