14.06.2016, 01:48
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Zunächst wollte ich nur irgendwo im Netz eine Sammlung der (wirklich genialen) japanischen Cover der King Bücher finden.
Zu meiner Überraschung war dann die beste Cover-Datenbank deutschen Ursprungs. An dieser Stelle also erstmal danke für die viele Arbeit die damit verbunden ist.
Jo, und dann war da auch ein Forum mit dran ... und ich dachte mir ich schau mal rein.
Ich bin 31 und dachte lange Zeit Stephen King ist nur ein B-Trivial Autor der von Killerclowns, Killer-Hunden und Killer-Autos schreibt. Und das alles was den Film Stand by Me ausmachte sicher Rob Reiner zuzuschreiben wäre.
Irgendwann (mit ende 20) habe ich dann doch mal zur Novelle Die Leiche / The Body gegriffen. Tja, und dann war's um mich geschehen.
Auch wenn ich absolut kein Interesse hatte ein Buch mit einem Clown als Bösewicht zu lesen (sorry, aber die Meisten King Bücher klingen auf den Klappentexten nunmal wie der letzte Schund) wurde mir Es dann von allen Seiten als "am ehesten mit Die Leiche zu vergleichen" nahegelegt.
Und ja, auch Es hat mir viel von dem gegeben was ich in diesem Moment von King haben wollte. Und zum Glück war da ja so gut wie kaum ein Clown.
Mit King verbinde ich in erster Linie sehr gelungene und (zumindest mich) emotional machende Beschreibungen der Jahreszeiten, vor allem seinem Liebling dem Sommer.
Erwachsenwerden. Freundschaft. Und - ganz klar - Kleinstädte. Als Kind der Suburbs ist letzteres besonders schön, da ich vor meinem Geistigen Auge immer (zumindest in Versatzstücken) in mein kleines Kindheits-Kaff zurückversetzt werde.
Das sind die die Motive wegen denen ich seit meinem Erstkontakt immer wieder erneut zu einem King greife.
Man kann vielleicht schon heraushören dass ich eher zu der kleinen Gruppe derer gehöre, die King wegen den kleinen Perlen (Meine Top 3: Die Leiche, Joyland, The Running Man) zwischen seinen Horror-Sachen lesen.
Und wegen Bachman. Ich liebe Bachman. Gerade wegen all seinen Ecken und Kanten.
Aber am besten hier mal ein kleiner Rundown (in meiner Lesereihenfolge) aller Bücher und Novellen die ich bisher vom König angefasst habe:
The Body (Die Leiche)
Meisterwerk. Und neben Gefährliche Geliebte von Murakami mein liebstes Stück Literatur. (Naja, und Die Schatzinsel. Die Schatzinsel geht immer)





It (Es)
Großartiges Buch über das erwachsen werden und die Kindheit. Und vor allem über den Sommer.




Langoliers
Trash, und man merkt das er das Ding schnell runter geschrieben hat. Aber ich mag Flughäfen. Also fuck it.



Joyland
Jetzt werden viele mit den Augen rollen aber: In meinen Augen (neben Die Leiche) das beste das King bisher geschrieben hat. (Von den mir bekannten Sachen versteht sich)





Needful Things (In einer kleinen Stadt)
Kam nicht rein. Trotz Kleinstadt Fokus. Noch in den ersten 200 Seiten abgebrochen. Werde aber irgendwann nochmal rangehen.
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Pet Sematary (Friedhof der Kuscheltiere)
Fängt genial an. Natur. Das Haus. Etc. Aber dann Indianerfriedhof und Geister. Nix für mich. Abgebrochen.
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The Stand (Das letzte Gefecht)
War mir zu unausgewogen. Anfangs extrem detailliert, und am Ende fast schon oberflächlich. Auch wenn Harold und der Mülleimer-Mann zwei Charaktere sind die im Gedächtnis bleiben. (Beziehe mich auf die Langfassung.)
Morddrohungen am besten per PM. *g*


The Long Walk (Todesmarsch)
Tolles Szenario. Wunderbar straighter Bachman Schreibstil. Allerdings habe ich mir (obwohl ich "der Weg ist das Ziel" Geschichten grundsätzlich mag) am Ende doch etwas mehr Befriedigung gewünscht. Auch wenn es objektiv ein tolles Ende ist.



The Running Man (Menschenjagd)
Yeeeees! Geradlinig, Klischeefrei und schnörkellos. All hail Bachman!




Thinner (Der Fluch)
Ein riesiger Genuss. Auch wenn die Bachman purheit stark vom Mainstream-King durchbrochen wurde. Aber hey, wenn dabei Beschreibungen von einem Road-Trip entlang der Küste herausspringen ... nur zu!




Blaze (Qual)
Ach naja. Kann man schon machen.



The Talisman (Der Talisman)
Anfangs verzaubert von der Beschreibung der Küstenstadt in der Nachsaison. Aber dann ... sorry. Nette Idee mit den abwechselnden Autoren, aber für mich ein gescheitertes Experiment. Abgebrochen.
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Mr. Mercedes
Och jo. Netter Sonntags-Nachmittag Krimi.



Puls (Cell)
Meh


Finders Keeper (Finderlohn)
Ich vertrete die Theorie das Finderlohn ein eigenständiges Manuskript war, und Bill Hodges und Crew erst nachträglich reingedrückt wurden. Unnötigerweise. Im Kern aber eine tolle Story.




Bazaar of Bad Dreams (Basar der bösen Träume)
Für mich mehr miss als hit. Aber Mile 81, Premium Harmony und Blockade Billy fand ich klasse.

11/22/63 (Der Anschlag)
Damn. Das war in meinen Augen mal so gar nix. Der erste Besuch in der "alten Welt" war toll geschildert. Aber dann ... Eine Liebesgeschichte die nicht funktioniert da beide Protagonisten extrem oberflächlich blieben. Dazu ein aus- und abschweifen das ich z.B. bei Es sehr mochte, hier aber nur als nervig empfand. Und am schlimmsten die Einbindung zum eben genannten Es. Fand ich unpassend und nicht annähernd subtil genug um irgendwie als gewitzt oder frech durchzugehen. Die Auswirkungen der Zeitreise gegen Ende des Buches waren dann noch leidlich interessant. Aber wahrscheinlich auch nur weil es kurz für angenehme Abwechslung sorgte. Wer das Buch bis dahin mochte hat die Sci-Fi Elemente aber sicher verflucht.

Und gerade lese ich:
Tommyknockers (Das Monstrum)
Gefällt mir bisher (mitte) extrem gut. Auch wenn es wie eine lo-fi Fassung von Es daherkommt.
Apt Pupil (Der Musterschüler)
Bisher ziemlich nett. Auch wenn das "foreshadowing" etwas nervt und die Faszination vom Anfang nimmt, als man noch nicht wusste worauf das ganze eventuell hinausläuft.
Schon bereit liegen:
The Regulators, Roadwork und Colorado Kid. Bei letzteren beiden mit hoher Erwartung und Vorfreude verbunden.
Und ich werde wahrscheinlich sterben ohne je den Dunklen Turm oder Shining gelesen zu haben.
So. Viel spaß beim steinigen.

Wenn Jemand unter euch Empfehlungen basierend auf meinen kleinen Ausführungen für mich hat: Bitte her damit! Deswegen bin ich hier.