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Doctor Sleep
Anfangs dachte ich ähnlich und tue es auf einer emotionalen Ebene auch jetzt noch. Allerdings hat mich gerade diese Menschlichkeit des Knotens zum Überdenken genötigt. Sicher ist Doctor Sleep seit einiger Zeit mal wieder ein Roman von King, auf den das Label Horror noch am ehesten passt, aber eigentlich ist King eben kein Horror-Autor, gleichwohl er gelegentlich mit dieser Rolle koketiert und ihm der passende Stempel sowieso seitens der Medien aufgedrückt wird.

Die Frage, die sich mir stellte, war, ob die Menschlichkeit und das Mitgefühl, das man als Leser mit dem Wahren Knoten empfindet, ein Scheitern Kings oder aber Absicht ist. Ich bin vom letzteren überzeugt, denn Doctor Sleep ist in erster Linie ein Roman über Sucht und Abhängigkeit. Und auf dieser Folie treffen zwei Gruppen aufeinander, die nur auf der Handlungsebene Gegner sind, die tatsächlich aber eine immense gemeinsame Schnittmenge eint.

Denn ebenso wie Danny und seine Freunde von den Anonymen Alkoholikern Abhängige sind, gilt es auch für den Wahren Knoten. Beide Personengruppen hängen ja buchstäblich an der Flasche, auch wenn diese einmal Alkohol und einmal Steam enthält. Nur bleibt den Alkoholikern wie Danny die Möglichkeit des Entzugs bzw. der Abstinenz; eine Option, die den Mitgliedern des Wahren Knotens nicht zur Verfügung steht.

Zudem wird uns am Beispiel von Snakebite Andy vorgeführt, dass die Wahren prinzipiell ja Menschen sind. Andis Hintergrund ähnelt ja auf nicht zufällige Weise der Dannys: Verkorkste Kindheit führt zu fragwürdigem Lebenswandel. Die Wahren hätten ebenso gut auch auf Danny treffen können und dann wäre vielleicht er zu einem der ihren geworden.
Gelöste King-Quiz Fragen: 38 (60 min)
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