22.03.2013, 12:40
Hab die Geschichte gestern gelesen und eigentlich sehr gut gefunden - natürlich bietet sie nix Neues, ist vorhersehbar und an manchen Stellen arg konstruiert, aber ich fand's spannend zu beobachten, wie aus der Groschenroman-Autorin eine Rachefurie wird bzw. wie das Verbrechen (ich bin King unendlich dankbar, dass er sich hier Details gespart hat) sie komplett verändert hat. Ich muss aber auch sagen, dass ich mit den schlimmsten Befürchtungen an die Erzählung herangegangen bin - einerseits hatte ich Bammel davor, dass King die Vergewaltigung ausführlich beschreibt. Das wäre für mich ein Grund gewesen, die Lektüre abzubrechen, sowas vertrage ich gar nicht. Andererseits hatte ich auch die Befürchtung, dass King die Gefühlswelt des Opfers nicht glaubwürdig genug hinkriegt. Klar greift er Klischees auf ("Ich kann den nicht anzeigen, dann weiß das jeder, das wäre mir unendlich peinlich und überhaupt, was hab ich davon"), die sind aber in der Realität verankert. Dass am Ende die gesamte Familie mit drinhängt und sich Beth als Verbündete mit gleichem Schicksal entpuppt, fand ich sehr konstruiert und etwas überzogen. Trotzdem hat mir die Geschichte in Summe gut gefallen.
Shiny. Let's be bad guys.