26.04.2012, 16:21
So, auch dieser Besuch im Mid World war viel zu schnell vorbei, hier mal ein paar Gedanken zum Buch.
Zunächst das wichtigste, das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hatte das richtige DT-Feeling und die Charaktere haben sich genau so angefühlt wie zu ihren besten Zeiten.
Den Rest schreib ich vorsichtshalber lieber in Spoilertags:
Zunächst das wichtigste, das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hatte das richtige DT-Feeling und die Charaktere haben sich genau so angefühlt wie zu ihren besten Zeiten.
Den Rest schreib ich vorsichtshalber lieber in Spoilertags:
Viel neues erfährt man allerdings erwartungsgemäß nicht. Das Buch soll die Lücke zwischen Teil IV und V füllen, aber das tut es nur mit dem kleinsten Anteil an Seiten. Im Grunde haben wir es hier mit drei Kurzgeschichten zu tun, die ineinander verschachtelt sind. In der Mitte die titelgebende Geschichte "The Wind through the Keyhole", außen herum ein weiteres Abenteuer aus Rolands Jugend und als ganz große Klammer ein Stück des Weges des Ka Tet zum Dunklen Turm, zwischen dem grünen Palast und Calla Bryn Sturgis.
Zu diesem lässt sich jeweils einzeln etwas sagen.
Die Geschichte des Ka Tets gibt wirklich nur den Rahmen vor. Es passiert nicht viel, ein Stück des Weges, dann die Notwendigkeit, sich wegen eines heraufziehende Eissturms zurückzuziehen, was dann Zeit zum Erzählen einer weiteren Geschichte gibt. Trotzdem fühlt man sich direkt beim Ka Tet daheim, es fühlt sich genau so an wie damals bei Waste Lands oder Wizard & Glass.
Die Geschichte, die Roland dann erzählt, bringt uns zurück in seine Jugend, kurz nach den Ereignissen in Mejis und dem Tod seiner Mutter. Er wird mit Jamie DeCurry losgeschickt, um sich den Fall eines Skin-Changers anzusehen und diesen zur Strecke zu bringen. Auch diese Geschichte ist (leider) eher kurz. Wir treffen im Grunde wieder den Roland aus Wizard & Glas, Jamie wird ziemlich vernachlässigt (was durch sein eher zurückhaltendes Naturell erklärt wird).
Immerhin gibt es aber ein paar weitere Puzzlestücke zu Marten und Gabrielle inklusiver einer postmortalen Versöhnung. Obwohl auch der Skin-Changer-Teil sehr kurz ist ist die Geschichte spannend und Ort und Geschehnisse werden einigermaßen gut dargestellt. Die Detailverliebtheit von W&G fehlt allerdings, was für manche vielleicht auch eine Erleichterung ist :mrgreen:
Ich hätte jedenfalls gerne mehr über Jamie erfahren und über die seltsamen Begebenheiten, die den Skin-Man zu dem gemacht haben, was er war.
Außerdem leidet dieser Teil in meinen Augen sehr darunter, dass er durch die dritte Geschichte in zwei Teile zerschnitten wird.
Die dritte Geschichte, die den Hauptteil des Buches ausmacht, erzählt der junge Roland einem Kind, welches ein wichtiger Zeuge im Skin-Man-Fall ist.
Sie hat eher wenig mit dem Gesamtzyklus zu tun und soll eine Geschichte aus einem Märchenbuch sein, welches Roland aus seiner Jugend kennt.
Die Geschichte an sich beginnt mit einer erschreckend banalen und altbekannten Kombination aus Dreiecksbeziehung und bösem Stiefvater. Der junge Tim verliert seinen Vater, dessen Kumpel heiratet seine Mutter und entpuppt sich als Schläger... bis dahin äußerst vorhersehbar inklusive der Tatsache, das der Stiefvater am Tod des Vater nicht unschuldig ist.
Die Geschichte wendet sich dann zum guten/spannenden, als ein Steuereintreiber in Schwarz auftaucht und Tim mit allerlei Tricks auf die Spur seines Stiefvaters bringt. Das hat böse Folgen für die Mutter und ist Auslöser für eine abenteuerliche Reise des kleinen Tim, die dann tatsächlich viel Spass macht und auch spannend ist. Das einzige, was man hier noch vorwerfen kann ist, dass die Geschichte zu kurz ist. Die Reise hätte das Potential zu einem Talisman 2 gehabt. Es werden viele gute Ideen in sehr kurzer Zeit verballert und man fragt sich, ob die Geschichte nicht als eigenes Buch mit mehr Seiten besser untergebracht gewesen wäre.
Interessant ist das auftauchen von RF/MB in dieser Geschichte, die ja eigentlich aus einem Buch in Rolands Welt stammen soll. Denn den Mann in Schwarz hat man schon aufgrund seines Auftretens direkt als den guten alten Walter erkannt. Jede Geschichte soll ja einen wahren Kern haben und hier soll wohl gezeigt werden, wie lange Walter schon sein Unwesen treibt. Ich hatte jedenfalls große Freude an seinen düsteren kleinen Machenschaften und daran, ihn mal wieder auf der Höhe seines Schaffens zu sehen und nicht als unfähiges Spinnenfutter, zu dem er (leider) später geworden ist.
Alles in allem macht das Buch Freude, die nur durch die geringe Länge getrübt wird. Trotz einiger Anspielungen auf den Dunklen Turm wäre die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte dennoch als eigenes, längeres Buch besser gewesen.
Eine weitere Sache ist die Einordnung des Buches. Mir als langjähriger Leser hat es Freude gemacht, all diese Figuren wiederzutreffen. Da das Buch aber zwischen 4 & 5 gepackt werden soll, sehe ich für neue Leser ein Problem. Denn die werden dadurch extrem lange vom Weg zum Turm abgebracht. Ich finde Wizard & Glass großartig, aber habe auch viele Klagen gehört, dass dort so wenig über die Reise des aktuellen Ka Tet zu lesen ist. Diese Lücke wird nun noch weiter vergrößert, da neue Leser direkt nach W&G wieder nur einen winzigen Ausschnitt der Reise bekommen, um dann erneut in Rolands Jungend zu landen und dann sogar in einer weiteren "Unter"-Geschichte, die gar nichts mehr mit der eigentlichen Reise zu tun hat.
Das durch TWTTK außerdem die Ereignisse, die in den DT-Comics dargestellt werden, überhaupt keine Rolle spielen bzw. ein völlig anderer Verlauf der Geschichte etabliert wird, habe ich ja schon in einem eigenen Thread angesprochen.
Zu diesem lässt sich jeweils einzeln etwas sagen.
Die Geschichte des Ka Tets gibt wirklich nur den Rahmen vor. Es passiert nicht viel, ein Stück des Weges, dann die Notwendigkeit, sich wegen eines heraufziehende Eissturms zurückzuziehen, was dann Zeit zum Erzählen einer weiteren Geschichte gibt. Trotzdem fühlt man sich direkt beim Ka Tet daheim, es fühlt sich genau so an wie damals bei Waste Lands oder Wizard & Glass.
Die Geschichte, die Roland dann erzählt, bringt uns zurück in seine Jugend, kurz nach den Ereignissen in Mejis und dem Tod seiner Mutter. Er wird mit Jamie DeCurry losgeschickt, um sich den Fall eines Skin-Changers anzusehen und diesen zur Strecke zu bringen. Auch diese Geschichte ist (leider) eher kurz. Wir treffen im Grunde wieder den Roland aus Wizard & Glas, Jamie wird ziemlich vernachlässigt (was durch sein eher zurückhaltendes Naturell erklärt wird).
Immerhin gibt es aber ein paar weitere Puzzlestücke zu Marten und Gabrielle inklusiver einer postmortalen Versöhnung. Obwohl auch der Skin-Changer-Teil sehr kurz ist ist die Geschichte spannend und Ort und Geschehnisse werden einigermaßen gut dargestellt. Die Detailverliebtheit von W&G fehlt allerdings, was für manche vielleicht auch eine Erleichterung ist :mrgreen:
Ich hätte jedenfalls gerne mehr über Jamie erfahren und über die seltsamen Begebenheiten, die den Skin-Man zu dem gemacht haben, was er war.
Außerdem leidet dieser Teil in meinen Augen sehr darunter, dass er durch die dritte Geschichte in zwei Teile zerschnitten wird.
Die dritte Geschichte, die den Hauptteil des Buches ausmacht, erzählt der junge Roland einem Kind, welches ein wichtiger Zeuge im Skin-Man-Fall ist.
Sie hat eher wenig mit dem Gesamtzyklus zu tun und soll eine Geschichte aus einem Märchenbuch sein, welches Roland aus seiner Jugend kennt.
Die Geschichte an sich beginnt mit einer erschreckend banalen und altbekannten Kombination aus Dreiecksbeziehung und bösem Stiefvater. Der junge Tim verliert seinen Vater, dessen Kumpel heiratet seine Mutter und entpuppt sich als Schläger... bis dahin äußerst vorhersehbar inklusive der Tatsache, das der Stiefvater am Tod des Vater nicht unschuldig ist.
Die Geschichte wendet sich dann zum guten/spannenden, als ein Steuereintreiber in Schwarz auftaucht und Tim mit allerlei Tricks auf die Spur seines Stiefvaters bringt. Das hat böse Folgen für die Mutter und ist Auslöser für eine abenteuerliche Reise des kleinen Tim, die dann tatsächlich viel Spass macht und auch spannend ist. Das einzige, was man hier noch vorwerfen kann ist, dass die Geschichte zu kurz ist. Die Reise hätte das Potential zu einem Talisman 2 gehabt. Es werden viele gute Ideen in sehr kurzer Zeit verballert und man fragt sich, ob die Geschichte nicht als eigenes Buch mit mehr Seiten besser untergebracht gewesen wäre.
Interessant ist das auftauchen von RF/MB in dieser Geschichte, die ja eigentlich aus einem Buch in Rolands Welt stammen soll. Denn den Mann in Schwarz hat man schon aufgrund seines Auftretens direkt als den guten alten Walter erkannt. Jede Geschichte soll ja einen wahren Kern haben und hier soll wohl gezeigt werden, wie lange Walter schon sein Unwesen treibt. Ich hatte jedenfalls große Freude an seinen düsteren kleinen Machenschaften und daran, ihn mal wieder auf der Höhe seines Schaffens zu sehen und nicht als unfähiges Spinnenfutter, zu dem er (leider) später geworden ist.
Alles in allem macht das Buch Freude, die nur durch die geringe Länge getrübt wird. Trotz einiger Anspielungen auf den Dunklen Turm wäre die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte dennoch als eigenes, längeres Buch besser gewesen.
Eine weitere Sache ist die Einordnung des Buches. Mir als langjähriger Leser hat es Freude gemacht, all diese Figuren wiederzutreffen. Da das Buch aber zwischen 4 & 5 gepackt werden soll, sehe ich für neue Leser ein Problem. Denn die werden dadurch extrem lange vom Weg zum Turm abgebracht. Ich finde Wizard & Glass großartig, aber habe auch viele Klagen gehört, dass dort so wenig über die Reise des aktuellen Ka Tet zu lesen ist. Diese Lücke wird nun noch weiter vergrößert, da neue Leser direkt nach W&G wieder nur einen winzigen Ausschnitt der Reise bekommen, um dann erneut in Rolands Jungend zu landen und dann sogar in einer weiteren "Unter"-Geschichte, die gar nichts mehr mit der eigentlichen Reise zu tun hat.
Das durch TWTTK außerdem die Ereignisse, die in den DT-Comics dargestellt werden, überhaupt keine Rolle spielen bzw. ein völlig anderer Verlauf der Geschichte etabliert wird, habe ich ja schon in einem eigenen Thread angesprochen.