22.03.2012, 13:58
"Der Anschlag" ist sicher ein bemerkenswerter Roman. Ich finde es erstaunlich, dass King diese Fülle von Recherche unternommen hat. Sonst schreibt er gern über Dinge, die er am besten kennt, also über einfache Leute in Maine.
Hier nun aber Zeitgeschichte. Vor allem Lee Oswalds Leben hat King erforscht, er zeichnet das Bild eines frauenschlagenden und armseligen Würstchens, das trotzdem den Lauf der Welt geändert hat.
Und King stellt die Gegenfrage: Kann ein anderer Einzelner, nämlich der Erzähler, die Welt zurückverändern? All das ist ziemlich philosophisch. Wie gesagt, bemerkenswert für King. Es ist auch ziemlich politisch. Man merkt direkt, wie sehr er das Jahr 1958 nostalgisieren möchte: Die Luft riecht besser, das Root Beer schmeckt besser, die Leute sind freundlicher, alles ist entschleunigt. Umso krasser finde ich dann die Stelle, wo Jake die Toilette "für Farbige" besichtigt: Ein Brett in einem Bach zwischen Giftefeu. Soviel zur Idylle.
Wenn man etwas negatives über dieses beachtliche Buch sagen will, dann vielleicht, dass es ein wenig zu lang ist. Bei allem Verständnis dafür, dass King seine Oswald-Recherche auch im Roman wiedergespiegelt haben möchte: Ein bisschen verliert man den Faden. Erstaunlicherweise funktioniert die Liebesbeziehung zu Sadie besser.
Spannend ist der Roman auch, vor allem am 22. November 1963 in Dallas...
Ich möchte Stephen King Respekt zollen. "Der Anschlag" ist ein mutiger, gelungener und packender Roman geworden.
Hier nun aber Zeitgeschichte. Vor allem Lee Oswalds Leben hat King erforscht, er zeichnet das Bild eines frauenschlagenden und armseligen Würstchens, das trotzdem den Lauf der Welt geändert hat.
Und King stellt die Gegenfrage: Kann ein anderer Einzelner, nämlich der Erzähler, die Welt zurückverändern? All das ist ziemlich philosophisch. Wie gesagt, bemerkenswert für King. Es ist auch ziemlich politisch. Man merkt direkt, wie sehr er das Jahr 1958 nostalgisieren möchte: Die Luft riecht besser, das Root Beer schmeckt besser, die Leute sind freundlicher, alles ist entschleunigt. Umso krasser finde ich dann die Stelle, wo Jake die Toilette "für Farbige" besichtigt: Ein Brett in einem Bach zwischen Giftefeu. Soviel zur Idylle.
Wenn man etwas negatives über dieses beachtliche Buch sagen will, dann vielleicht, dass es ein wenig zu lang ist. Bei allem Verständnis dafür, dass King seine Oswald-Recherche auch im Roman wiedergespiegelt haben möchte: Ein bisschen verliert man den Faden. Erstaunlicherweise funktioniert die Liebesbeziehung zu Sadie besser.
Spannend ist der Roman auch, vor allem am 22. November 1963 in Dallas...
Ich möchte Stephen King Respekt zollen. "Der Anschlag" ist ein mutiger, gelungener und packender Roman geworden.